- 1 Einführung
- 2 Der Koran ist ein arabischer Text der Bibel
- 3 Die Prinzipien des Studiums
- 4 Die strittigen Punkte
- 5 Die wichtigsten Begegnungspunkte zwischen Koran und Evangelium
- 6 Einladung zum Nachdenken
Dieses Buch wurde aus dem Arabischen übersetzt. Es ist bestimmt für all diejenigen die sich vom Joch des Fanatismus befreien wollen, der durch die überholten religiösen Traditionen und die willkürlichen Vorurteile aufgezwungen wurde. Das Buch ist allen Menschen guten Willens, die nach Wahrheit und Gerechtigkeit dürsten und die wahre Brüderlichkeit suchen, gewidmet.
„Bringt eure Beweise wenn ihr ehrlich seid“
(Koran 27; die Ameise‚64)
WIDMNUNG
AN MARIA
UNSERE MUTTER,
DIE JUNGFRAU MUTTER DES MESSIAS
AN FATIMA
DIE MUTTER DER GLÄUBIGEN
UND
AN DIE UNABHÄNGIGEN
GLÄUBIGEN AUS ALLEN RITEN, RELIGIONEN UND RASSEN.
Die zwei Vögel derselben Art stellen die Bibel und der Koran dar |
Einführung
Die Mehrheit der Menschen glaubt, dass es einen Unterschied zwischen der Bibel und dem Koran gibt. Die göttliche Offenbarung ist aber eine Einheit in der Bibel und im Koran. Gott, der die Bibel, das alte und das neue Testament, offenbarte, offenbarte ebenfalls den Koran. Dieser bezeugt die Echtheit der Bibel. Der Unterschied liegt somit nicht in der Offenbarung, sondern in der Auslegung. Gott sagt im Koran:
„Ihr, denen die Schrift (die Bibel) gegeben wurde, glaubt an das, was wir zur Bestätigung Eurer früheren Offenbarung (die Bibel) jetzt offenbaren (der Koran)“ (Koran 4; Die Frauen‚47).
(Die meisten Verse werden nach der Übersetzung ins Deutsche von Rudi Paret, Kohlhammer, wiedergegeben)
Dieses Buch ist eine summarische Studie über die wahre Auffassung der göttlichen Offenbarung. Es lädt ein, sich mit Glauben der koranischen Offenbarung zuzuwenden und durch diese zum Evangelium und zur Thora zu gelangen, die durch den Koran bezeugt sind.
(Der Koran verwendet das Wort „Thora“ für die Gesamtheit der Bücher des alten Testamentes.)
Es ist eine Glaubensbetrachtung der göttlichen Offenbarungen im Allgemeinen um die Gläubigen durch die Entdeckung der Einheit der biblisch-koranischen Offenbarung zu vereinen. Tatsächlich bestätigt der Koran seine beiden Vorgänger die Thora und das Evangelium und bezeugt, dass Gott die einzige und alleinige Inspiration der Bibel und des Korans ist.
„Unser und Euer Gott ist einer, ihm sind wir ergeben“ (Koran 29; Die Spinne‚46)
(Das Wort „ergeben“ ist die Übersetzung des arabischen Wortes „Muslim“. Islam bedeutet (Gott) ergeben sein)
Dennoch stellen wir fest, dass Religionskonfessionen Christen und Muslime aufgrund ihrer vererbten Traditionen von Generation zu Generation gespalten haben. Diese Spaltung wurde nicht auf die Gemeinschaften von Muslimen und Christen begrenzt, sondern hat sich auch auf das Innere der beiden Schwestergemeinschaften ausgebreitet und trennte Christen von Christen und Muslime von Muslimen. Deshalb bitte ich den Leser, sich mit aller Sachlichkeit dem Inhalt dieses Buches zu öffnen und sich über seine Ritusgesinnung und konfessionelle Einbindung hinwegzusetzen. Denn das Ziel dieser Studie besteht darin, sich vom Geist der Kultgemeinschaft und des religiösen Rassismus, die unbewusst in jedem von uns eingedrungen sind, zu befreien. Wir können uns von diesem ungesunden Geist nur durch die Kenntnis dessen was Gott wirklich in den überlieferten Büchern offenbarte, befreien. Nur diese Erkenntnis ist fähig, uns von den Ketten der Traditionen und der Vorurteile, die uns von den biblisch-koranischen Lehren entfernen, zu befreien.
Die Traditionen und Lehren wurden mit der Zeit Bestandteil der Menschen und wurden von den Vätern auf die Söhne vererbt, ohne dass ihre Echtheit oder ihre Richtigkeit überprüft wurden. Viele „Gläubige“ haben sich an diesen Überlieferungen festgeklammert und waren sogar bereit, jeden Gegner zu töten. Diese Traditionen waren für sie unantastbar, obwohl sie sich nie über ihren Wahrheitssinn versichert haben. Wir alle haben unter diesem Zustand gelitten, unwissend dass diese Traditionen keine göttliche Zustimmung hatten.
Es ist deshalb wichtig, sich von der Notwendigkeit zu überzeugen, zur Bibel und zum Koran zurückzukehren, um die Echtheit oder die Falschheit der Gerüchte, die durch einige verbreitet werden um Intrigen hervorzurufen, zu erkennen. Der Koran sagt:
„Er offenbarte dir die Schrift (der Koran), in der viele Verse massgebend und grundlegend sind: sie sind die Grundsäulen; andere vieldeutige sind bildlich zu nehmen. Die nun im Herzen zweifeln, diese wollen aus Begierde, Spaltungen veranlassen, und aus Freude am Deuten jene Gleichnisse erklären. Aber nur Gott kennt ihre wahre Bedeutung. Die aber, welche fest in der Erkenntnis sind, sprechen: ‘Wir glauben daran (an den Koran), das Ganze ist von unserem Herrn.’ So denken aber nur die, welche verständigen Herzens sind“ (Koran 3; Sippe Imrans‚7).
Einige religiöse Führer haben sich das Recht zugestanden, die Interpretation der göttlichen Offenbarung zu monopolisieren. Die göttliche Offenbarung ist jedoch kein Monopol des Menschen. Entsprechend dem oben erwähnten Vers „kennt nur Gott ihre wahre Bedeutung“ und „Gott leitet“ seine Auserwählten wie es der Koran im Kapitel 42; Die Beratung‚52 weiter sagt.
In der Tat, haben sich die jüdischen Schriftgelehrten das Recht zugesprochen, alleine die Bibel interpretieren zu können. Sie haben die Gläubigen daran gehindert, die Erfüllung der jedoch offensichtlichen, messianischen Prophezeiungen, die sich in der Bibel finden, in der Person Jesus zu sehen.
Die religiösen Führer und die christlichen Theologen haben ebenfalls das Anrecht auf die Interpretation des Evangeliums monopolisiert. Sie haben es abgelehnt, die dort eindeutigen Prophezeiungen zur Anklage des ungerechten Wesens Israel zu berücksichtigen, obwohl offensichtlich dieser Staat damit gemeint war. Diese schuldhafte Haltung, die ein falsches Zeugnis für Jesus Christus ist, ist auf die Solidarität der Christen mit Israel und dem internationalen Zionismus zurückzuführen, obwohl der Staat Israel von Johannes als den in der Zukunft erscheinenden Antichristen angezeigt wurde (1 Johannes 2,22).
In gleicher Weise monopolisierten viele muslimische Gelehrte das Recht, den Koran zu interpretieren und zwar zugunsten einer erstarrten auf sie zugeschnittenen Tradition. Sie stellen aber die persönlichen und nicht die göttlichen Interpretationen dar und lassen dabei einen fanatischen und separatistischen Geist zum Vorschein kommen. Dadurch hindern sie die Menschen am Verstehen der koranischen Verse, unabhängig von ihrer engen Lehrmeinung, die sich so weit von der göttlichen Vorstellung entfernt hat. Sie konzentrieren sich auf die Verse, die „bildlich zu nehmen sind“ und interpretieren sie zu ihren Gunsten, „um Spaltungen zu veranlassen“.
Der Koran fordert die Gläubigen auf, sich den heiligen Themen zu nähern, ausgehend von der Kenntnis der „erleuchtenden Schriften“, da Gott sie als Wegleitung offenbart hat. Der Mensch soll deshalb nicht unbesonnen jeder Einflüsterung folgen, die Zwiespalt erweckt, ohne zu einem „erleuchtenden Buch“ zu greifen, wie es der Koran verlangt:
„Unter den Menschen gibt es manch einen, der in seinem Unverstand über Gott streitet und jedem rebellischen Satan folgt … Unter den Menschen gibt es manch einen, der in seinem Unverstand ohne Rechtsleitung und erleuchtete Schrift über Gott streitet.“ (Koran 22; Die Wahlfahrt‚3 & 8)
Deshalb greifen wir in unseren Diskussionen auf zwei „erleuchtende Schriften“, die Bibel und den Koran, zurück, damit unser Glaube nicht auf dem unsicheren Boden der Gerüchte fundiert ist, die uns zum Opfer jedes „fanatischen und rebellischen Satans“ machen. Wir wollen unseren Glauben auf dem Felsen der Erkenntnis und der Sicherheit aufbauen. Dann erst werden wir uns entfalten, weil wir fähig sein werden die Strahlen des göttlichen Lichtes zu geniessen und nicht mehr den Fabeln und rein menschlichen Traditionen zu folgen. Diese führen zu unserer Verurteilung, weil sie nicht in den „erleuchtenden Schriften“ begründet sind. Sie waren deshalb ein Misserfolg und haben die Spaltung zwischen Brüdern hervorgerufen. Die göttliche Absicht hingegen besteht darin, die Gläubigen durch die alleinige Offenbarung zu vereinen und nicht durch Traditionen, die er missbilligt, zu trennen.
„Herr weite mein Herz (entfalte mein Herz)“, sagt der Koran. (Koran 20; Taha‚25)
Der Mensch kann sich nur entfalten, indem er sich vom Joch des unwissenden Glaubens befreit, der die Frucht der erstarrten Traditionen ist. Wenn wir zum Heil streben, müssen wir uns von diesem ungesunden Glauben lösen, um den wahren Glauben zu empfangen, der auf der Erkenntnis der „erleuchtenden Schriften“ aufgebaut ist. Diese Erkenntnis wird unser Wegweiser in unseren Diskussionen über die göttlichen Themen sein.
Um die wahre Geisteshaltung des Islam zu verstehen, müssen wir den unermesslichen Abgrund, der den Koran von der Mehrheit der Muslime trennt, wahrnehmen. Dieser Abgrund entspricht demjenigen, der die Bibel von der Mehrheit der Juden und der Christen trennt. Die Verantwortlichen für diesen Graben sind die Anhänger der rituellen und kultischen Traditionen, die besorgt sind, ein rein menschliches, religiöses Erbe, einen materiellen Kult, zu bewahren, dies auf Kosten der Anbetung „im Geist und in der Wahrheit“, wie es Gott will (Johannes 4,24).
Der Prophet Mohammed sagte in seinen „Edlen Diskussionen“:
„Eine Zeit wird für die Menschen kommen, in der vom Koran nur noch seine Erscheinungsform und vom Islam nur noch sein Name bleibt. Sie berufen sich auf den Islam und sind so weit davon entfernt.“
Der verstorbene Scheich Mohammed Abdo sagte in diesem Zusammenhang:
„Was wir zur Zeit vom Islam sehen, ist nicht der Islam selbst. Man hat von den Werken des Islams zurzeit nur den Schein des Gebetes, des Fastens, der Wallfahrt und weniger Worte, die von ihrem Sinn abweichen, behalten. Die Menschen haben den Punkt der Stagnation erreicht, den ich erwähnt habe, wegen dem Irrglauben und den Einbildungen die ihre Religion betroffen hat: Sie betrachteten es als Religion. Gott möge uns vor diesen Menschen und vor ihren Verleumdungen über ihn und seine Religion bewahren. Alles was man heute den Muslimen vorwirft, gehört nämlich nicht zum Islam. Es ist etwas anderes, was man Islam nannte.“ (aus seinem Buch: „Der Islam und das Christentum“)
Als er vom Glauben in der Endzeit sprach, hat der Messias seinen Aposteln ebenfalls die Frage gestellt:
„Wird jedoch der Menschensohn, wenn er auf die Erde zurückkommt noch Glauben vorfinden?“ (Lukas 18,8)
Er warnt uns, dass die Liebe zu Gott aus dem Herzen vieler Menschen verschwinden wird, wegen der Ungerechtigkeit und Pietätlosigkeit die zur Endzeit herrschen werden (Mattäus 24,12). Deshalb mahnte er die Gläubigen, indem er sagte:
„Nicht jeder der zu mir sagt: Herr, Herr, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele (falsche) Gläubige werden in jenen Tagen zu mir sagen (wenn sie mich im Zorn gegen sie sehen werden): Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht, weg von mir ihr Übertreter des Gesetzes!“ (Matthäus 7,21-23)
Der Apostel Paulus bestätigt in seinen Briefen:
„…In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig, habgierig, prahlerisch, überheblich und lieblos sein. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen…“ (2 Timotheus 3,1-5)
Somit warnt uns die göttliche Offenbarung überall vor den vergeblichen und oberflächlichen Religionsausübungen, an welchen viele Gläubige hängen. Diese illusorischen Kulte sind in den Augen des göttlichen Richters tot, der seine Barmherzigkeit nicht wegen solchen Tätigkeiten, die aus heidnischer Inspiration stammen, gewährt. Er lässt sich hingegen durch Güte, Liebe und durch die Bemühungen, die wir leisten um die Wahrheit zu kennen und nach der Gerechtigkeit zu leben, bewegen.
In der Offenbarung des neuen Testamentes besteht das Kriterium des Glaubens in der Endzeit in der Erscheinung eines „Tieres“, das durch den Apostel Johannes im Buch der Offenbarung angekündigt wurde. Dieses „Tier“, der Antichrist, ist die Inkarnation der Mächte des Bösens und der Ungerechtigkeit in der Welt. Es erscheint in Palästina und drängt bis ins Herz von Jerusalem ein (Offenbarung 11,2 & 20,7-9), wo es sein Heer und seine Anhänger „für den Krieg“, nicht für den Frieden, versammelt. Das Kriterium des Glaubens zeigt sich im Ausmass der Begeisterung, um das „Tier“ zu bekämpfen. Je grösser der Glaube, umso grösser ist auch die geistige Fähigkeit die Identität dieses Ungeheuers zu erkennen und entsprechend wächst die Bereitschaft es bis in den Tod zu bekämpfen. Hingegen führt ein schwankender oder fehlender Glauben die Menschen dazu, sich dem „Tier“ zu unterwerfen, indem sie vor seiner scheinbaren Macht sagen: „Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen?“ (Offenbarung 13,4). Die Offenbarung des neuen Testaments kündigt den Gläubigen jedoch die gute Nachricht ihres Sieges über das „Tier“, den Antichristen, an.
Ich habe in meinem Buch: „Der Schlüssel zur Apokalypse (Offenbarung)“ offenbart und bewiesen, dass der israelische Staat dieses „Tier“ ist, das seine zionistischen Truppen von den vier Ecken der Erde für den Krieg… in Palästina versammelt. Der israelische Staat, ein aus vielen Teilen zusammengeflochtener Ersatz, der auf Blut und Verbrechen aufgebaut ist, symbolisiert die Ungerechtigkeit und das Böse. Er geht ins Verderben.
Die wahren Gläubigen sind heute diejenigen, welche die Identität des „Tieres“ der Offenbarung erkennen und verstehen, dass sich in ihm gemäss Aussage des Scheichs Moussa Sadr das „absolut Böse“ verkörpert. Er sagte auch: „Mit Israel zusammenzuarbeiten ist eine Sünde.“ Heutzutage sind die Gläubigen diejenigen welche sich gegen den Feind Gottes erheben, den Zionisten der sich in Palästina befindet und das ganze Territorium besetzt und sogar mit seiner Ungerechtigkeit bis in den Süden des Libanons vordringt.
Das „Tier“ der Apokalypse ist das fürchterliche Mass mit welchem Gott das Herz der Gläubigen erforscht, um diejenigen, die mit dem Tier zusammenarbeiten zu verurteilen und die edlen und mutigen Herzen, die es in ihrem Glauben bekämpfen, ewig zu segnen. Die Einheit zwischen allen Gläubigen vollzieht sich heute durch ihre Vereinigung gegen Israel, dem Feind Gottes und Jesus, seinem Messias. Der Kampf gegen Israel entspricht einer neuen Taufe.
Die koranische Offenbarung hat auch die Erscheinung eines Tieres in der Endzeit vorausgesagt:
„Wenn das Verdikt über sie (die Ungläubigen) ergeht, lassen wir ihnen ein Tier aus der Erde hervorkommen, das zu ihnen spricht und sagt: ‘In Wahrheit, die Menschen glaubten nicht an unsere Wunder’“ (Koran 27; Die Ameisen‚82)
Dieses Tier entspricht dem „Tier“ der Apokalypse (Kap. 13 & 17). In seinen „Edlen Diskussionen“ hat Mohammed die Erscheinung des Antichristen und seiner Anhänger in Palästina vorausgesagt. Sie werden dorthin von „überall sich wälzen“ wie dies mit den Juden geschah. Der Prophet sagt weiter, sie würden den Tiberiassee durchqueren und diese „Schwindler“ würden viele Gläubige täuschen. Die wahren Gläubigen aber werden sie bekämpfen und sie besiegen. Ich habe in meinem Buch „Der Antichrist im Islam“ die Beziehung zwischen diesem „schwindlerischen“ Messias und dem israelischen Staat bewiesen, indem ich meine Argumente auf die „Edlen Diskussionen“ des Propheten (aus dem arabischen Buch von Scheich Sobhi Saleh „Manhal el Waridin“) stützte.
Viele falsche Lehren haben sich unter den Gläubigen verbreitet und haben als sichere, unbestreitbare Traditionen Fuss gefasst. Einige davon sind:
- Die Einbildung, an welche viele Christen glauben, der Koran widerspreche dem Evangelium.
- Die Einbildung, an welche viele Muslime glauben das Evangelium sei verfälscht worden und es bestehe ein Widerspruch zwischen den vier Evangelien.
Einige Muslime glauben nicht an das Evangelium mit dem Vorwand, es sei nach der Auffahrt Christi geschrieben worden. Sie ignorieren, dass die Offenbarungsmacht Gottes nicht auf die körperliche Anwesenheit Christi in der Welt und auch nicht auf einen Zeitpunkt oder einen bestimmten Ort, beschränkt ist. Alle diese Gedanken beweisen die Naivität und den Infantilismus dieser Leute, die bereit sind solchen Unsinn zu glauben.
Durch diese Studie wollten wir durch die Tür des Korans in die Welt der Offenbarung eintreten. Durch den Koran sind wir zur Bibel gelangt. Erst dadurch haben wir die Einheit der biblisch-koranischen Offenbarung entdeckt. Deshalb verstehen wir nicht, warum diejenigen die an eines dieser Bücher glauben, die Anhänger des anderen Buches bekämpfen. Es ist unlogisch, das Eine ohne das Andere zu akzeptieren.
Der Koran ist ein arabischer Text der Bibel
Die Falle, in welche Christen und Muslime geraten sind, ist die, die Religion des Korans als derjenigen der Bibel entgegengesetzt zu betrachten. Der Koran ist nicht verantwortlich für diese Missdeutung. Im Gegenteil stellt sich der Koran als eine Zusammenfassung der biblischen Botschaft dar, die in „deutlicher arabischer Sprache“ von Mohammed, für die Bewohner Arabiens, offenbart wurde, weil die Araber keine göttlichen Gesandten hatten, wie die Leute der Bibel – um sie zu warnen. Der Koran sagt:
„Der Koran ist eine Offenbarung vom Herrn der ganzen Welt. Der zuverlässige Geist hat ihn (vom Himmel) hinuntergebracht, dir (Mohammed) ins Herz, damit du einer der Apostel seiest, in deutlicher arabischer Sprache. Er (der Koran) ist bereits in den Büchern (die Bibel) der Ersten (die Juden und die Christen) enthalten“ (Koran 26; Die Dichter‚192-196)
Man sollte sich merken, dass die koranische Offenbarung sich bereits in der Bibel befindet, die vor dem Koran offenbart wurde. Der Koran unterscheidet sich also nicht von der Bibel, da er aus ihr stammt. Er unterscheidet sich nur daran, dass er in deutlicher „arabischen Sprache“ offenbart wurde:
„Wir haben somit eine Weisheit auf arabisch offenbart“ (Koran 12; Der Donner‚37)
„Wir haben dir ein Buch (Koran) in arabischer Sprache offenbart, damit du die Hauptstadt (Mekka) und die Leute in ihrer Umgebung warnst“ (Koran 42; Die Beratung‚7)
„Er (der Koran) ist die Wahrheit und kommt von deinem Herrn damit du die Leute warnst, zu denen vor dir noch kein Prophet gekommen ist. Vielleicht würden sie sich rechtleiten lassen“ (Koran 32; Die Anbetung‚3)
Trotz diesen klaren Versen erheben sich einige Fanatiker, die die Menschheit zu einem fundamentalistischen Islam bekehren wollen, um den Koran „zu verteidigen“ und verkünden dabei, dass er nicht nur für die Araber, sondern für die ganze Welt gilt. Diese sollten sich eher auf den koranischen Text beziehen, dessen Offenbarung an die Araber von der „Mutter der Dörfer“ gerichtet ist. Dennoch vertreten wir die Meinung, aber in einem ganz anderen Geist, dass der Koran tatsächlich ein Licht für die ganze Welt ist, da seine Botschaft nichts anderes als die biblische Botschaft ist. Dies kommt deutlich im oben zitierten Vers zum Ausdruck:
„Er (der Koran) ist bereits in den Büchern der Ersten enthalten“ (Koran 26; Die Dichter‚196)
Mohammed, wie jeder andere Prophet, wurde als weltweiter Wegweiser über die heutigen religiösen Konfessionen hinweg gestellt.
Das Wort „Koran“ bedeutet in arabischer Sprache Lesung, da dieses heilige Buch eine arabische „Lesung“ der Bibel ist, dessen ursprünglicher Text in Hebräisch (das Alte Testament) und in Griechisch (das Neue Testament) geschrieben ist. Die Araber, zu Zeiten Mohammeds, kannten diese beiden Sprachen nicht: Sie rechtfertigten ihre Unkenntnis der Bibel mit dem Vorwand ihrer Unfähigkeit sie zu lesen. Sie behaupteten auch mit Stolz, sie wären intelligenter gewesen als die Juden und die Christen, wenn sie fähig gewesen wären die biblische Botschaft zur Kenntnis zu nehmen. Um diesen Argumenten ein Ende zu setzen, offenbarte Gott den Koran „in klarer arabischer Sprache“ und informierte sie über den Inhalt der „Bücher der Ersten“. Gott sagt tatsächlich:
„Ihr werdet nicht mehr sagen: ‘Die Schrift ist nur auf zwei Gruppen vor uns (die Juden und die Christen) herabgesandt worden, und wir waren unfähig sie zu erforschen.’ Ihr werdet nicht mehr sagen: ‘Wenn die Schrift auf uns herabgesandt worden wäre, wären wir eher rechtgeleitet als sie.’ Aber nun ist ein klarer Beweis (der Koran) und Rechtleitung und Barmherzigkeit von eurem Herrn zu euch gekommen. Und wer ist frevelhafter, als wer die Zeichen Gottes für Lüge erklärt und sich davon abwendet? Denjenigen, die sich von unseren Zeichen abwenden, werden wir dieses ihr Tun mit einer schlimmen Strafe vergelten.“ (Koran 6; Das Vieh‚156-157)
Die Verse des Korans – der eine arabische Übersetzung der Bibel ist – wurden in einer arabischen und einer auf die Araber zugeschnittenen Schreibart und Mentalität formuliert:
„Es ist eine Schrift (der Koran), deren Verse formuliert wurden um einen arabischen Koran (eine Lesung) zu bilden für Leute, die Intelligenz haben… Zu dir (Mohammed) haben wir nichts anderes gesagt, als was zu den (biblischen) Gesandten vor dir gesagt worden ist …Wenn wir den Koran zu einem Buch in fremder Sprache gemacht hätten, würden sie (die Araber) sagen: ‘Wenn die Verse dieses Buches mindestens in fremder Sprache und in der arabischen Sprache (um es zu verstehen) formuliert wären.’ Sag (zu den Arabern): ‘Für diejenigen, die glauben, ist er (der Koran auf Arabisch) eine Rechtleitung und ein Quell der Heilung’“ (Koran 41; Auseinandergesetzt sind‚2-4 & 43-44).
Wie der Koran eine biblische Lesung, die für die Araber formuliert wurde, ist, so ist es das Ziel dieser Übersetzung, dem Westen die koranische Botschaft vorzustellen, formuliert für die westliche Mentalität.
Da der Koran eine arabische Lesung der Bibel ist, fügt er nichts Neues oder nichts Gegensätzliches hinzu und Gott offenbart Mohammed „nichts anderes, als was zu den Gesandten vor ihm gesagt worden ist“ wie es der oben erwähnte Vers unterstreicht.
Der Koran enthält nicht die ganze biblische Botschaft, denn Gott sagt zu Mohammed:
„Wir haben doch schon vor dir Gesandte geschickt. Über einige von ihnen haben wir dir berichtet, über andere nicht“ (Koran 40; Der vergibt‚78).
Die Propheten und Apostel, die nicht im Koran erwähnt sind, sind es in der Bibel. Deshalb sagte ich, dass der Koran sich selbst als eine zusammengefasste Offenbarung der Bibel darstellt und sich somit in seinem Grundwesen nicht von ihr unterscheidet.
Als gewisse Muslime zu Zeiten Mohammeds den Christen sagten, sie sollten Muslime werden, haben sie geantwortet, sie seien Muslime vor dem Koran. Das Wort Muslim bedeutet auf Arabisch Gott ergeben sein:
„Diejenigen, denen wir die Schrift (Bibel) gegeben haben, noch ehe er (der Koran) da war, glauben an ihn. Und wenn er ihnen verlesen wird, sagen sie: Wir glauben an ihn. Es ist die Wahrheit (die) von unserem Herrn (kommt). Wir waren Muslime, noch ehe er da war. Die erhalten ihren Lohn doppelt…“ (Koran 28; Die Geschichte‚52-54)
Man beachte hier den Ausdruck „wir waren Muslime noch ehe er da war“, der darauf hinweist, dass diese Christen nicht gezögert haben sich als Muslime, Gott ergeben, zu erklären, dies vor der Offenbarung des Korans. Die Haltung des Korans und Mohammeds waren, diesen Gläubigen, die ohne einen Verzicht auf das Christentum, sich spontan sowohl als Muslime wie auch als Christen bekannten, „doppelt“ zu belohnen. Die logische Schlussfolgerung aus diesen Versen ist, dass in der Optik des Korans, der Islam nur ein anderer Name für das Christentum ist. Dies wird durch den Koran selbst bestätigt:
„…Er (Gott) hat euch in der Religion, in der Religion eures Vaters Abraham keine Verlegenheit auferlegt. Er (Abraham) hat euch damals bereits und auch hier (im Koran) der Name ‚Muslim‘ gegeben damit der Prophet vor euch Zeuge sei… und ihr vor der Welt Zeuge seid“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚78)
Während eines Besuches in einer sogenannten muslimischen Gesellschaft, wurde ich an einer Diskussion beteiligt, in welcher ich sagte: „Ich bin Muslim vor dem Koran.“ Einer der anwesenden fundamentalistischen Geistlichen wurde zornig und sagte: „Diese Worte sind Gotteslästerungen!“ Ich antwortete: „Der Unterschied zwischen den Koran und ihnen ist, dass sie meine Worte als Gotteslästerungen verurteilen, während der Koran mich deswegen segnet und mich doppelt belohnt.“ Dies ist nur ein erlebtes Beispiel in den verschiedenen sogenannten christlichen und muslimischen Kreisen. Diese Erfahrungen haben mich gelernt zu unterscheiden zwischen wahrem Glauben und religiösem Chauvinismus.
Zum Beweis für die Einheit des Islams und des Christentums erwähnen wir noch folgende Beispiele:
- Der Koran betrachtet die Apostel Jesus als Muslime, obwohl sie sieben Jahrhunderte vor dem Koran lebten:
„Und als ich den Aposteln eingab: Glaubt an mich und an meinen Gesandten (Jesus)! Sie sagten: Wir glauben, bezeuge, dass wir Muslims (ergeben) sind! (Koran 5; Der Tisch‚111)“
(Die deutschen Übersetzungen des Korans benützen den Ausdruck „Gott ergeben“ für das arabische Wort „Muslim“.)
- Abraham, der 27 Jahrhunderte vor dem Koran lebte, wird im Koran als Muslim betrachtet:
„Abraham war weder Jude noch Nazaräner (Christ), sondern er war ein echter Muslim (ergeben)…“ (Koran 3; Sippe Imrans‚67)
- Der Prophet Mohammed sagt im Koran:
„Ich bin der erste der Muslime.“ (Koran 6; Das Vieh‚163)
Die offizielle Interpretation von „Al Jalalein“ erklärt, dass Mohammed der erste Muslim unter den Arabern war.
(Die Interpretation des Korans genannt „Al Jalalein“ ist in der muslimischen Welt offiziell massgebend.)
Der Koran tröstet das Herz jedes Gläubigen durch die Verse des Kapitels 28 der Geschichte, in welchen die Offenheit der Christen jener Zeit gegenüber dem Koran und den doppelten Segen den sie erhalten, erzählt werden. Wo könnte man heute, in einer durch die verschiedenen Kulte und Riten fanatisierten Welt eine solche Seelengrösse beiderseits finden? Wenn heutzutage ein Christ den Mut hat zu behaupten, er sei Muslim vor dem Koran, erweckt er den Zorn mancher traditioneller Christen und Muslime. Hier erscheint der Abgrund zwischen dem ursprünglichen Vorhaben Gottes und den von den Menschen geschaffenen, abweichenden Traditionen.
Der Koran befiehlt den Arabern:
„Diskutiere mit den Leuten der Schrift (die Bibel) nur mit dem besten (Argument), mit Ausnahme derer unter ihnen, die Frevler sind. Und sagt: Wir glauben an das, was uns herabgesandt wurde (der Koran) und was euch herabgesandt wurde (die Bibel). Unser und euer Gott ist einer. Ihm sind wir Muslime (ergeben)“ (Koran 29.; Die Spinne‚4 6)
Der Muslim muss also an die Bibel glauben. Er muss sich mit einem reinen Herz ständig bemühen das „beste“ Argument zu finden, um seinen Glauben zu stärken. Dies ist der „Gerade Weg“ (Koran I; Die Fatiha‚6).
Christ oder Muslim sein, sind also zwei Bezeichnungen für dieselbe Wahrheit. Denn Christ sein bedeutet Zeugnis abzulegen dafür, dass Jesus wirklich der Messias ist. Dies wurde vom Koran bestätigt. Muslim sein bedeutet sich Gott auszuliefern, ihm ergeben zu sein: Dies ist die Haltung die jeder wahre Christ haben sollte.
Wir bedauern es und sind erstaunt über die Haltung gewisser Araber, die die Bibel ausserhalb ihre Grenzen verbannen. Wissen sie denn nicht, dass der Koran sie verurteilt? Der Koran verkündet keine andere Religion und offenbart nicht einen anderen Gott als derjenige, dessen Offenbarung sich in der Bibel befindet. Diejenigen, die fähig sind diese einfache Wahrheit zu begreifen, kommen einen riesigen Schritt vorwärts auf dem Wege zu Gott.
Einige meinen, der Koran entbinde von der Bibel und gehen bis zur Verachtung der Bibel. Andere begnügen sich von der Bibel und verschmähen den Koran. Die Einen und die Anderen haben ihre Argumente und ihre Vorwände. Alle gehen in die Falle des religiösen Rassismus und verstossen gegen die Gebote Gottes, die in allen offenbarten Büchern enthalten sind.
Der Koran hat nie den Anspruch erhoben, einen Ersatz für die biblischen Schriften zu sein und bringt die jüdischen und christlichen Leser näher zu ihnen:
„Sagt zu den Leuten der Schrift (Bibel): Ihr stützt euch auf keine feste Grundlage solange ihr nicht die Thora und das Evangelium haltet“ (Koran 5; Der Tisch‚68)
Der Koran spornt die Araber selber an, die Bibel zu kennen. Gott sagt zu Mohammed:
„Du wusstest weder, was die Schrift (Bibel) noch was der Glaube ist. Wir haben sie jedoch zu einem Licht gemacht, mit dem wir rechtleiten, wen von unseren Dienern wir wollen“ (Koran 42; Die Beratung‚52)
Trotz dem wiederholten Zeugnis des Korans zugunsten der Bibel haben viele muslimische Gelehrte die Verse des Korans, ohne ein Zurückgreifen auf die Bibel, interpretiert. Deswegen sind ihre Interpretationen dem Geist und der Logik der Offenbarung fremd und beinhalten den Keim des Zwiespalts und der Trennung zwischen den Gläubigen. Die Offenbarung des Korans befindet sich „in den Schriften der Ersten“ und ist also nicht von der biblischen Offenbarung abgesondert. Der Prophet Mohammed wusste nicht was „die Schrift und der Glaube“ ist, deshalb hat Gott ihm den Koran offenbart, um ihn die biblische Botschaft in arabischer Sprache zu lehren.
Jede Person, welche die Bibel und den Koran mit Objektivität und ohne Vorurteile liest, wird sich selbst von der Parität der beiden Botschaften und Offenbarungen überzeugen und wird in Weisheit und Scharfblick wachsen.
Gewisse in der Bibel erzählte Geschichten befinden sich auch im Koran. Und der Koran berichtet ausschliesslich über biblische Geschichten, beginnend mit der Schöpfung bis zu den Endzeiten: Die Geschichten von Noah, Abraham, den zwölf Stämmen, dem Bruch durch die Juden des Bundes, und von Jesus, der Messias, der Sohn Marias, werden erwähnt. Warum entfernen sich gewisse Leute von einem der beiden Bücher, da ja die Bibel ein zusätzliches Licht auf die koranische Offenbarung wirft?
Viele Leute diskutieren über Religion und geben sich ihr mit Begeisterung hin, aber diese unwissende Begeisterung ist nicht vom Inhalt der offenbarten Schriften erleuchtet. Sie geraten somit auf Irrwege und gehen ins Netz des Fanatismus. Eine solche Haltung ist in den Augen Gottes und denen seiner Propheten eine Abscheu.
Wer über Religion diskutieren will muss einen gewissen Abstand nehmen und die Bibel und den Koran eingehend nachschlagen, ehe er fähig ist, einen Dialog aufzunehmen. Der Fanatiker wird nämlich versuchen, diesen Dialog in Herausforderung und Streit umzuwandeln. Im Gegensatz dazu befiehlt die göttliche Offenbarung, dass man mit dem „besten“ Argument und der besten Haltung diskutiert. Wie viele religiöse Verantwortliche zertreten dieses koranische Gebot indem sie die Schriften ignorieren und sich im Namen der Offenbarung von ihr entfernen? Sie säen somit Zwietracht unter gläubigen Brüdern.
Nach diesen Überlegungen verstehen wir das Wesen des Islams nach der eigentlichen Definition des Korans. Wir befreien ihn somit von den traditionalistischen Zügen, die wie Parasiten während Jahrhunderten und als Folge von manchen Ereignissen hinzugefügt wurden, und welche die Reinheit seines Gesichtes verzerrt haben.
Wir haben durchaus begriffen, dass in der Optik des Korans, der Muslim derjenige ist:
„der sein Gesicht zu Gott wendet und dabei das Gute tut. Dieser hat die sichere Seite erwischt“ (Koran 31; Luqman‚22)
Dies ist das Wesen des koranischen Islams. Man handelt aber nach dem Guten, wenn man sein Gesicht zur Bibel wendet, denn Gott befindet sich sowohl in ihr, wie auch im Koran. Selig sind alle Menschen, die sich Gott ergeben, indem sie seine Schriften lesen. „Sie haben die sichere Seite erwischt“.
Folgendes muss hier noch unterstrichen werden: Vor Mohammeds Zeiten waren die Araber nicht imstande die Bibel zu studieren, weil sie griechisch und hebräisch geschrieben war. Heute ist die Bibel auf arabisch und in vielen von den Arabern verstandenen Sprachen (wie in englischer Sprache) übersetzt worden. Sie haben also keinen Vorwand mehr, sie nicht zu kennen.
Im Geiste dessen was zu den Leuten der Schrift gesagt wurde, sagen wir heute zu den Leuten des Korans: „Ihr stützt euch auf keine feste Grundlage solange ihr euch nicht an die Thora und das Evangelium haltet, die Gott offenbarte“, denn ohne sie werdet ihr den göttlichen Geist im Koran nicht verstehen (Siehe Koran 5; Der Tisch‚68).
Die Fülle des koranischen Geistes kann nicht verstanden werden ohne ein Zurückgreifen auf die Bibel, die seine Quelle ist.
Wir glauben, dass das Judentum der Thora, das Christentum des Evangeliums und der Islam des Korans ein und dasselbe Wesen haben. Wir zögern nicht, unseren Glauben an den Islam und an seinen edlen Propheten Mohammed zu verkünden. Wir verdanken ihnen, dass sie unser Zeugnis für Gott, den Messias und das Evangelium gestärkt haben.
Durch diese Studie, wollen wir ohne Kompromisse den Geist des gegenseitigen Verständnisses und der Übereinstimmung zwischen den wahren Gläubigen von jeder Konfession herbeiführen, indem wir den völligen Einklang zwischen der Bibel und dem Koran darstellen.
Wir sind uns, meine Kollegen und ich, der Schwierigkeiten und Verfolgungen denen wir von seiten der Fanatiker aus verschiedener Konfession ausgesetzt sind, völlig bewusst. Trotzdem haben wir uns geschworen mit Geduld und Entschlossenheit den Weg weiter zu gehen. Wir laufen im Namen Gottes und missachten alle kleinmütigen und irrigen Interpretationen von Unruhestiftern. Wir haben uns stets bemüht, das „beste“ Argument zu suchen und verlieren es nicht aus den Augen, um Gott alleine und unserem Gewissen zu gefallen. Damit bewegen wir uns auf dem „Geraden Weg“ des geistigen Heils.
Die Gläubigen aus allen geistigen Bewegungen und allen Religionen, die fähig sein werden, sich von den Vorurteilen gegenüber den heiligen Schriften zu befreien, werden mit Freude entdecken, dass sie Söhne desselben Gottes sind, Brüder und Freunde, nachdem sie solange geglaubt hatten Todfeinde zu sein.
Die Prinzipien des Studiums
Unser Studium der göttlichen Offenbarung beruht auf die folgenden unabänderlichen Prinzipien:
- Die Rückkehr zum Text des Korans selbst.
- Die Suche nach dem geistigen Sinn des Textes
- Die göttliche Pädagogik der Offenbarung.
- Die Einheit der Offenbarung.
Indem wir beim Studium der biblisch-koranischen Offenbarung diesen Prinzipien folgen, werden wir die Absicht Gottes erkennen, um letztendlich die Einheit der beiden Offenbarungen zu entdecken.
Die Rückkehr zum Text des Korans
Gott fordert von den Gläubigen Vorsicht in der Suche nach den geistigen Wahrheiten. Er verlangt von ihnen sich immer auf die offenbarten Bücher zu stützen und Gerüchte zu ignorieren, die von Unruhestiftern verbreitet werden. Gott verlangt Vorsicht, wenn er sagt:
„Unter den Menschen gibt es manch einen, der in seinem Unverstand ohne Rechtleitung und erleuchtete Schrift über Gott streitet.“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚8)
Die erleuchtete Schrift, worauf wir uns beziehen, um den Geist des Korans zu verstehen, ist der Koran selbst. Wir stützen unsere Argumente auf dieses offenbarte Buch und auf die Bibel, um die Einheit, die zwischen den Büchern besteht, aufzuzeigen. Wir schenken den nichtigen Protesten derer, die nur an oberflächlichen Kontroversen Gefallen finden absichtlich keine Aufmerksamkeit, um damit weder ihre noch unsere Zeit zu verlieren.
Diese Notwendigkeit, sich auf eine erleuchtete Schrift zu stützen, wurde schon von den Aposteln Christi erkannt, um die Juden zu überzeugen, dass Jesus wirklich der Messias war, der von den Propheten des Alten Testamentes angekündigt wurde. In der Tat sagt das Evangelium, dass die Juden, die an Christus geglaubt haben
„…mit grosser Begeisterung das (von den Aposteln angekündigte) Wort aufnahmen, und Tag für Tag in den Schriften nachforschten, ob sich dies wirklich so verhielte“ (Apostelgeschichte 17,11).
Der Messias verfuhr nach seiner Auferstehung mit seinen Aposteln auf gleicher Weise:
„Er legte ihnen dar, ausgehend von Moses und allen Propheten, was in der gesamten Schrift (Altes Testament) über ihn geschrieben steht“ (Lukas 24,27).
Der besonnene Gläubige muss sich beständig auf erleuchteten Schriften beziehen, wenn er eine solide Führung sucht, um seinen Glauben, wie die Apostel, seine Vorgänger, auf die Kenntnis zu gründen.
Die Suche nach dem geistigen Sinn des Textes
Gott hat uns befohlen, immer den geistigen Sinn der offenbarten Texte zu suchen und gegenüber der Falle wörtlicher und beschränkter Interpretation vorsichtig zu sein, da sie von der göttlichen Absicht abweicht. Die göttliche Inspiration hat zum Ziel, unser Interesse für das geistige ewige Leben, welches das körperliche Leben in unbeschreiblichem Masse übersteigt, zu entflammen. Deshalb veranlasst uns nach dem Evangelium und der Thora auch der Koran uns zu sensibilisieren und vor allem dem Geist und nicht dem wörtlichen Sinn Wert zu geben. Der Koran sagt:
„Aber es gibt welche, die Gott nur dem wörtlichen Sinn nach dienen. Wenn ihnen etwas Gutes beschieden wird, beruhigen sie sich dabei; wenn sie aber von einer Prüfung heimgesucht werden, fallen sie in dieser und in der anderen Welt auf das Gesicht. Das ist ein offensichtliches Verderben“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚11).
Die gleiche Warnung ist auch im Evangelium in einem anderen Stil zu finden:
„Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig“ (2 Korinther 3,6).
Der Messias empfiehlt, wir sollten uns nicht auf den literarischen Sinn versteifen, sondern uns zur göttlichen Absicht erheben, die sich in den prophetischen Worten manifestiert. Er sagt dazu:
„Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen haben, sind Geist und sind Leben“ (Johannes 6,63).
Das Alte Testament lädt uns auch ein, über den wörtlichen Sinn hinauszugehen, um den Geist zu erreichen. Wir führen als Beispiel die Beschneidung und das Fasten an. Der Prophet Jeremia (6. Jahrhundert vor Christus) sagt bezüglich der Beschneidung folgendes:
„Beschneidet euch für den Herrn, und entfernt die Vorhaut eures Herzens“ (Jeremia 4,4).
Dieser grosse Prophet hatte also verstanden, dass die göttliche Absicht, was die Beschneidung betrifft, auf die Reinigung des Herzens abzielt und nicht auf die Entfernung der Vorhaut; eine geistige und keine physische Handlung, welche die Seele von unreinen Gedanken und Bestrebungen reinwäscht. Deswegen sagt der Hl. Paulus diesbezüglich:
„Es kommt nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, die Gebote Gottes zu halten“ (1 Korinther 7,19).
In Wirklichkeit haben jene, welche die Gebote Gottes befolgen,
„eine Beschneidung empfangen, die man nicht mit Händen vornimmt, nämlich die Beschneidung die Christus gegeben hat. Wer sie empfängt, sagt sich los von seinem vergänglichen Körper“ (Kolosser 2,11).
Dies ist die geistige Beschneidung, vollzogen von der Hand Gottes, um durch Reue und Gnade die Seele zu reinigen. Diese kann nicht mit der körperlichen Beschneidung, von Menschenhand vollzogen, verglichen werden, die unfähig ist die Seele von den Übeltaten zu befreien.
Die Beschneidung, das Fasten, die Opfergaben, die Pilgerschaften… sind alle „bildlichen“ Symbole, welche geistige Wirklichkeiten darstellen. Sie sind Teil der „Gleichnisse“, die man geistig und nicht buchstäblich interpretieren sollte, wie es diejenigen tun,
„die im Herzen zweifeln, diese wollen aus Begierde, Spaltungen veranlassen, und aus Freude am Deuten jene Gleichnisse erklären. Aber nur Gott kennt ihre wahre Bedeutung. Die aber, welche fest in der Erkenntnis sind, sprechen: ‘Wir glauben daran, das Ganze ist von unserem Herrn.’ So denken aber nur die, welche verständigen Herzens sind“ (Koran 3; Sippe Imrans‚7).
Die Interpretation der „Gleichnisse“ ist also nur von Gott bekannt, wie es der Koran offenbart. Wie können sich also einige erlauben diese Gleichnisse in einer Art und Weise und einem Stil zu interpretieren, welche Zwietracht und Spaltungen zwischen Brüdern hervorruft? Wir unsererseits präsentieren keine eigene Interpretation, sondern wir beziehen uns auf das Wort Gottes in der Bibel und insbesondere in den Büchern des Evangeliums. Hier haben wir die Interpretation Gottes selbst bezüglich der Gleichnisse gefunden und zwar durch sein eigenes „Wort, das er der Maria entboten hat“ (Koran 4; Die Frauen 171). Das Wort Gottes ist in ihr Fleisch geworden, um die Welt über die Absichten Gottes in der Offenbarung zu erleuchten. Dieses gesegnete Wort täuscht sich nicht; es übertrifft und macht jede menschliche Interpretation zuschanden. Einzig die „welche verständigen Herzens sind“ und die auf freiwilliger Basis und ohne zwang offen gegenüber der Gesamtheit der biblisch-koranischen Offenbarung sind, werden fähig sein sich von diesem göttlichen Wort zu bilden. Alle welche sich im Netz des Fanatismus fangen liessen können sich von dieser teuflischen Sklaverei befreien, falls sie sich von dem vollkommenen Wort Gottes führen lassen. Sie können dadurch das strenge Gericht Gottes vermeiden und verherrlichen seine heilige biblisch-koranische Offenbarung indem sie die Worte des Korans wiederholen:
„Wir glauben daran. Alles kommt von unserem Herrn.“(Koran 3; Sippe Imrans‚7)
Der Prophet Jesaja (8. Jahrhundert vor Christus) hatte das Fasten schon längst erklärt, als er sagte, dass sich die göttliche Absicht nicht auf das Essen und Trinken bezieht, sondern auf Taten der Gerechtigkeit:
„Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Joches zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen“ (Jesaja 58,6-7).
Ja, tatsächlich glauben wir, dass das wahre Fasten darin besteht, sich von einer Sprache aus leerem Geschwätz und von Verleumdungen, die den Menschen schaden, fernzuhalten und sich davon abzuhalten, die Güter anderer zu verzehren. Das ist die Nahrung von der man sich abhalten soll, wie der Messias gesagt hat:
„Hört und begreift: Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. Das ist es, was den Menschen unrein macht“ (Matthäus 15,10-20).
Der Koran, der offenbart wurde, um das Evangelium zu bestätigen, bestätigt diese bestürzende Worte Jesus. In der Surat der Sippe Imrans werden tatsächlich die Worte, die Jesus an die Juden richtete wieder gegeben:
„Ich bin mit einem Zeichen von eurem Herrn zu euch gekommen… Und ich bin gekommen, um zu bestätigen, was von der Thora vor mir da war, Und ich will euch einiges von dem erlauben, was euch verboten worden ist“ (Koran III; Sippe Imrans‚49-50).
Die Jünger Gottes verstanden, dass keine Nahrung verboten ist oder von Gott als unrein betrachtet wird. Die Thora und der Koran erwähnen diese Verbote nur, um auf das Konzept des Reinen und des Unreinen in den Taten und im menschlichen Benehmen vorzubereiten. Sie waren damals an Menschen, die Gott, das Gute und das Böse ignorierten gerichtet. Deshalb kommt Gott auf dieses Thema in der Surat des Tisches zurück und erläutert seine Absicht bezüglich dem Reinen und Unreinen. Er erklärt:
„Heute sind euch die guten Dinge erlaubt. Und was diejenigen essen, die die Schrift (Bibel) erhalten haben, ist für euch erlaubt, und was ihr esst, für sie“ (Koran 5; Der Tisch‚5).
Gott bestätigt in derselben Surat etwas weiter vorn nochmals diese Absicht:
„Ihr Gläubigen! Erklärt nicht die guten Dinge, die Gott euch erlaubt hat, für verboten! Und begeht keine Übertretung! Gott liebt die nicht, die Übertretungen begehen. Esst von dem, was Gott euch beschert hat, soweit es erlaubt und gut ist“ (Koran 5; Der Tisch‚87-88).
Man sollte sich merken, dass sich dieses Gebot an die Gläubigen richtet, damit sie sich daran halten: „Ihr Gläubigen“ und nicht an die Ungläubigen, welchen der Willen Gottes übertreten indem sie sich nicht daran halten. Wir gehören zu denjenigen, die an die Worte Jesus glauben, der uns „einiges von dem erlaubt, was uns verboten worden war“, nämlich an Nahrung, wie oben erklärt. Wir begehen keine Übertretungen. Wir glauben auch an Mohammed, sein Kollege in der himmlischen Mission, der gesandt wurde, um das Evangelium und die darin enthaltenen Worte Jesus zu bestätigen.
Basierend auf diesen Glauben sind wir entschlossen nicht zu verbieten was Gott erlaubt, denn Gott sagt noch in der Surat des Tisches:
„Die Nahrung ist für diejenigen die glauben und Gutes tun, keine Sünde, solange sie gottesfürchtig und gläubig sind und tun, was recht ist. Gott liebt die, die Gutes tun“ (Koran 5; Der Tisch‚93).
Gutes tun! Das ist das Reine, das Gott vorschreibt. Schlechtes tun! Das ist das Unreine, das Gott verbietet. Deshalb sagt Gott in der Surat 6, Das Vieh‚zu Mohammed er soll verkünden:
„Sag: Kommt her! Ich will verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt ihm nichts beigesellen… Ihr sollt euch auf keine abscheulichen Handlungen einlassen… und niemand ungerechter Weise töten; Gott hat es euch verboten… Dies hat Gott euch verordnet: Tastet das Vermögen der Waise nicht an… Gebt volles Mass und Gewicht, so wie es recht ist!… Und wenn ihr eine Aussage macht, dann seid gerecht…Dies hat er euch verordnet. Vielleicht würdet ihr euch mahnen lassen. Dies ist mein Gerader Weg. Folgt ihm!…“ (Koran 6; Das Vieh‚151-153).
Man sollte sich merken, dass in diesen göttlichen Vorschriften des Geraden Weges keine Rede von reiner oder unreiner Nahrung ist. Wir sollten deshalb heutzutage über diese Verbote bezüglich Speise und materiellen Dinge hinausgehen, um uns an die Worte Jesus im Evangelium und in der Surat der Sippe Imrans zu halten. Nur ein reifes Herz mit einem gesunden Glauben, welches für die Vorschriften Gottes hellhörig ist, kann sich von den Ketten der buchstäblichen Interpretation befreien, um sich in den „Geraden Weg“ des Geistes, wie im Koran vorgeschrieben, zu begehen.
Dies lässt sich auch auf das Fasten des Ramadans übertragen (Koran 2; Der Tisch‚183-185 und zweiter Teil 187). Dieses Fasten ist nicht obligatorisch wie es die Fanatiker behaupten, denn der Koran schreibt selbst vor: „Diejenigen, die fasten können aber darauf verzichten, sind zu einer Ersatzleistung verpflichtet, zur Speisung eines Armen“ (Koran 2; Der Tisch‚184). Das wahre Fasten besteht also darin „nicht zu Unrecht erworbenes Gut zu verzehren“, wie es der Koran im weiter unten zitierten Vers vorschreibt. Diejenigen, die ein gut geregeltes und in allen Dingen harmonisches Leben führen, sind jene, die das ganze Leben lang fasten.
Wir haben Leute gesehen, die fasten, die sich aber gleich danach wie gierige Tiere auf die üppig ausgestatteten Tische stürzen, um nach ihren masslosen und verstellten Mahlzeit zu kotzen, und dies vom Abend bis zum Morgengrau.
Selig sind diejenigen, die die Absicht Gottes verstehen und die das Gleichgewicht suchen und die Beherrschung in allen Dingen üben.
Deshalb schreib der Koran vor:
„In der Religion gibt es keine Zwang“ (Koran 2; Die Kuh‚256).
Dies ist selbstverständlich auch für das Fasten gültig.
Die Offenbarung des Korans unterstreicht auch die Tatsache, dass das Fasten darin besteht, sich davon abzuhalten, auf lügnerische Reden zu hören und das Geld der Leute zu verzehren:
„Das sind die, denen Gott das Herz nicht rein machen wollte. Im Diesseits wird ihnen Schande zuteil, und im Jenseits haben sie eine gewaltige Strafe zu erwarten. Es sind die Leute, die immer nur auf Lügen hören und darauf aus sind, zu Unrecht erworbenes Gut zu verzehren“ (Koran 5; Der Tisch‚41-42).
Gott sagt in seinem Heiligen Buch:
„Isst nicht in betrügerischer Weise eure Güter untereinander; gibt sie nicht als Geschenk an die Richter, um ein Teil des Geldes zu essen; ihr wisst es genau“ (Koran II; Die Kuh‚188).
Aus diesen Versen wird ersichtlich, dass die gewollte Reinigung, diejenige des Herzens ist. Das Fasten bedeutet, sich davon abzuhalten auf Lügen zu hören und das Geld ungerechterweise zu „verzehren“, ohne jemals davon satt zu werden. Es besteht nicht darin, sich für eine bestimmte Zeit von materiellen Speisen abzuhalten.
Moses hat den Juden ein Gesetz gegeben. Manche versteifen sich noch bis heute darauf, das Gesetz im wortwörtlichen Sinn zu verstehen, und weigern sich, sich der göttlichen Absicht zu öffnen. Dieses sich verschliessen hat sie von Gott isoliert und ist der Hauptgrund der Ablehnung Jesu durch die Juden. Sie waren auf einen militärischen und kriegerischen Messias gefasst, einen autoritären Politiker und einen genialen Volkswirtschafter. Nun aber ist der Messias gekommen, um ihnen von Reue zu sprechen, von Nächstenliebe und nicht von bewaffnetem Kampf, von Verachtung von Geld, nicht von seiner Wichtigkeit. Er hat ihnen auch das geistige Konzept der Waschung (eine körperliche Reinigung durch Wasser) erklärt, das geistige Konzept des Fastens, der Sabbatruhe und des mosischen Gesetzes im Allgemeinen. Aber die fanatischen Juden haben sich an den wortwörtlichen Sinn des Gesetzes geklammert, nicht aber an seinen Geist und weigerten sich, den Messias zu erkennen, der sie einlud, ihr Konzept der Reinigung aufzugeben, und sich an der Quelle der geistigen, nicht aber des materiellen Wassers zu waschen; die Quellen der Reue, die einzig dazu fähig ist, das Herz von den wahren Unreinheiten zu reinigen.
Deshalb lädt uns Gott im Koran zu einer ernsthaften Gewissensforschung ein, die jeder von uns gerechtfertigt oder verurteilt. Es steht im Koran 10; Jonas‚59-60, geschrieben:
„Sag: Was meint ihr wohl, wenn Gott euch Unterhalt hat herabkommen lassen und ihr daraus Verbotenes und Erlaubtes gemacht habt, – sag: hat Gott euch Erlaubnis gegeben (so etwas zu sagen) oder heckt ihr gegen Gott lügnerische Behauptungen aus? Und was werden diejenigen, die gegen Gott eine Lüge aushecken, am Tag der Auferstehung denken? Gott ist huldvoll gegen die Menschen. Aber die meisten danken ihm nicht“.
Diese furchterregende Verse offenbaren, dass es der Mensch ist der „gegen Gott“ zwischen Verbotenes und Erlaubtes unterschieden hat. Welche Antwort wird jeder von uns zu dieser Frage des Korans geben: Ist es Gott, der zwischen Erlaubte und Verbotene Güter, die Er uns schenkt, unterschieden hat oder ist es der engstirnige Geist schlechter Gläubigen, die Gott diese Lüge zuschreiben?
In einem anderen Sinne offenbart der Koran andrerseits, dass Gott frei ist in den offenbarten Büchern das auszulöschen was Er will:
„Jedes Zeitalter hat von Gott seine eigenen Vorschriften. Gott löscht aus, was er will, und bestätigt, was er will, denn bei ihm befindet sich die Mutter des Buches“ (Koran 13; Der Donner‚38-39).
Also erklärte der Messias wie bereits erwähnt „alle Speisen für rein“ (Markus 7,19). Danach wiederholte Gott bezüglich aller Tiere drei Mal dem Petrus:
„Was Gott für rein erklärt, nenne du nicht unrein!“ (Apostelgeschichte 10,15-16).
Paulus hat seinerseits ebenfalls die Frage des Reinen und Unreinen mit folgenden Worte erläutert:
„Reiss nicht wegen einer Speise das Werk Gottes nieder! Alle Dinge sind rein…“ (Römer 14,20).
Er bestätigt nochmals diese Wahrheit in seinem Schreiben an seinen Jünger Titus:
„Für die Reinen ist alles rein; für die Unreinen und Ungläubigen aber ist nichts rein, sogar ihr Denken und ihr Gewissen sind unrein. Sie beteuern, Gott zu kennen, durch ihr Tun aber verleugnen sie ihn…“ (Titus 1,15-16).
Der Konflikt zwischen der wörtlichen und der geistigen Interpretation ist andauernd. Gott verlangt von uns nicht nur einfach Glauben in seine Offenbarung, sondern den guten Glauben: nämlich derjenige, der sich seiner Absicht unterwirft. Gott ist Geist, und er sehnt die Erhebung unseres Geistes herbei. Ohne diese werden wir nicht zu Gott kommen können, was immer wir auch tun, um den Körper zu reinigen. Die körperliche Reinigung ist „bildlich“ zu verstehen und ist nur das Symbol der Notwendigkeit einer geistigen Reinigung. Sie kann diese jedoch nicht erzeugen. Die geistige Reinigung wird durch den Glauben und die guten Taten erreicht.
Die Gläubigen, die den geistigen Sinn der Offenbarung suchen, werden den Gipfel des geistigen Lebens erreichen; jene hingegen, die sich an das Wörtliche festbinden, sind Zwerge, die im Koran wie folgt erwähnt werden:
„.. es gibt welche, die Gott nur nach dem Wort (harf; dem wörtlichen Sinn) dienen. Wenn ihnen etwas Gutes beschieden wird, beruhigen sie sich dabei; wenn sie aber von einer Prüfung heimgesucht werden, fallen sie in dieser und in der anderen Welt auf das Gesicht. Das ist ein offensichtliches Verderben“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚11).
Der Ausdruck „harf“ hat auf Arabisch einen deutlichen Sinn und bedeutet in erster Linie „Wort“. Einige übersetzten ihn aber durch „am Rande“, welches den zweiten Sinn wiedergibt. Wäre die göttliche Absicht „am Rande“ gewesen, dann wäre der präzise arabische Ausdruck „hâfat“ geeigneter gewesen. Die göttliche Absicht zielt offentsichtlich auf diejenigen, die mit einem ängstigen Geist glauben und sich aus Furcht vor einer Strafe an das „Wort“ (den Buchstaben) klammern, ohne zu versuchen aus Liebe zu Gott die Absicht des Heiligen Geistes zu entdecken. „Der Buchstabe tötet“ lehrt das Evangelium „aber der Geist macht lebendig“ (2 Korinther 3,6).
Wie kann der Gläubige, der die Schrift wörtlich nimmt nicht verwirrt auf den Kopf „fallen“ und ins Wanken kommen, wenn zwei Stellen ein und derselben Offenbarung widersprüchlich sind? In Wirklichkeit ist dieser Widerspruch nur scheinbar, und er ist nur im wörtlichen Sinn vorhanden. Aber dieselben Texte stimmen auf der geistigen Ebene und in der göttlichen Absicht überein.
Also ist es eine Notwendigkeit des Heils sich zur göttlichen Absicht zu erheben, ohne welche man in den Sumpf des wörtlichen Sinnes eintaucht und sich durch die Unreinheit des Fanatismus und der Unwissenheit beschmutzt, wie es leider bei vielen der Fall ist. Diese Notwendigkeit sich zur göttlichen Absicht und zum geistigen Sinn der Texte zu erheben, wird in zwei Texten über die Schöpfung deutlich, welche scheinbar unähnlich sind:
„Er hat Himmel und Erde und alles was dazwischen ist in sechs Tagen geschaffen, und sich daraufhin auf dem Thron zurecht gesetzt“ (Koran 25; Al Furqan‚59).
Hier ist die Rede von einer Schöpfung in sechs Tagen. Wir finden in ein anderes Kapitel:
„Sag: Wollt ihr wirklich nicht an den glauben, der die Erde in zwei Tagen geschaffen hat…“ (Koran 41; Auseinandergesetzt sind‚9).
Die Interpretationen die sich bemühen, die Schöpfung in sechs Tagen und jene in zwei Tagen literarisch in Übereinstimmung zu bringen, sind komische und phantasierende Interpretationen. Es sind finstere, auf Ablenkung und falsche Anstrengungen gestützte Interpretationen, aber sie schaffen es nicht, den denkenden Menschen mit einer reifen und umsichtigen Mentalität zu überzeugen. Sie entfernen sich sicherlich von der Absicht Gottes in seiner Offenbarung.
Wir finden auch im Alten Testament zwei Schöpfungsberichte. Der erste Bericht spricht von der Schöpfung in sechs Tagen, in welcher Gott Adam und Eva am sechsten Tag erschuf, nachdem er die Tiere und die Pflanzen erschaffen hatte (Genesis 1). Der zweite Bericht sagt genau das Gegenteil aus. Gott erschuf Adam zuerst, daraufhin setzte er ihn alleine ins Paradies; anschliessend erschuf er den Rest der Tiere und schliesslich erschuf er Eva aus einer Rippe Adams. Der Bericht erwähnt nicht einmal eine bestimmte Anzahl Tage für die Schöpfung (Genesis 2).
Gibt es demnach Widerspruch in der Offenbarung? Nein! Die göttliche Offenbarung widerspricht sich nicht: Wir müssen verstehen, dass Gott durch seine Berichte, den polytheistischen Menschen die Existenz eines einzigen Schöpfers offenbaren will. Diese einfache Wahrheit erzeugte schon viel Hass gegen jene, die sie predigten. Das Ziel der Texte ist es, den Menschen die Kenntnis des einzigen Schöpfers zu offenbaren und ein Ende der nichtigen Anbetung von Götzenbildern und dem Kult, der den vielzähligen Göttern der Mythologie dargebracht wurde, zu setzen.
Dieser einzige Gott lädt uns durch die Mannigfaltigkeit der Schöpfungsberichte und ihren literarischen Unterschieden ein, den wörtlichen Sinn zu überholen und uns zu erheben, um den Geist zu erreichen. Es ist nicht wichtig zu wissen wie das Universum erschaffen wurde, sondern zu wissen, dass es einen einzigen Gottschöpfer zu verehren gibt. Es geht nicht darum, eine wissenschaftliche Neugier zufriedenzustellen, indem man in den Heiligen Schriften Wahrheiten von zahlenmässiger und zeitmässiger Ordnung sucht, sondern vielmehr darum, die göttliche Botschaft zu verstehen: Die Existenz eines einzigen Gottes und die geeignete Art Ihn anzubeten. Das ist es, was uns die Offenbarung enthüllen will.
Die göttliche Pädagogik in der Offenbarung
Wie ein Vater zu seinen Kindern hat Gott immer die Pädagogik in der Offenbarung benutzt, um die Gläubigen zu leiten und sie stufenweise von ihrem jeweiligen Standpunkt aus bis zur psychologischen und geistigen Reife, wohin er sie haben will, zu führen. Jeder umsichtige und scharfsinnige Gläubige stellt fest, dass Gott im Koran Pädagogik gegenüber den Arabern des siebten Jahrhunderts n. Chr. anwendet. Dieselbe Pädagogik wurde von Gott gegenüber den Juden und den Christen im Alten und Neuen Testament angewendet.
Die Araber der arabischen Halbinsel kannten das geistige Leben auf Grund ihrer Unkenntnis der offenbarten göttlichen Wahrheiten nicht. Vor dem Erscheinen des Propheten Mohammed verehrten sie in Mekka mehr als 360 Götzenbilder, allesamt vereint in der Kaaba, einem quadratischen Bauwerk, welches den schwarzen Stein beherbergt, von dem die Araber glauben, er sei vom Himmel herabgekommen.
Die Götter der arabischen Mythologie assen, heirateten untereinander und zeugten Kinder. Die Araber glaubten also an eine Mythologie vergleichbar mit der Griechischen vor dem Eindringen des Christentums in Europa.
Es war nicht möglich, den Arabern das vollkommene Licht auf einmal zu geben, weil sie den göttlichen Wahrheiten so fern waren. Im selben Masse, wie es dem menschlichen Auge, das lange Zeit in der Dunkelheit verweilte unmöglich ist sich plötzlich und auf einen Schlag dem Lichte der Sonne zu öffnen ohne Gefahr nichts mehr zu sehen, im selben Masse musste man das Licht stufenweise jenen geben, die lange im Dunkeln verweilten.
Gott handelte, wie immer, mit Weisheit, um sich den Arabern nicht nur in „klarer arabischer Sprache“, sondern auch stufenweise zu offenbaren. Er handelt so wie der Lehrer, der seinen Schüler erzieht, ihn durch die Grundschule zu den primären und schliesslich durch die sekundären Klassen zu den höheren Abschlüssen und Diplomen führt.
Der Schöpfer war genauso Verfahren mit Abraham, Moses und den Juden in der Thora, wie darauf hin mit den Christen im Evangelium, indem er nach und nach das Wesen seines einzigen und geistigen Seins offenbarte. Diese Pädagogik findet sich im Koran wieder, in dem Gott den Arabern die biblischen Wahrheiten mit einer Feinheit und einem unendlichen Feingefühl offenbart. Wie ein Vater, der sein Kind bis zur vollen Reife erzieht. Um dies zu erläutern, werden wir zwei Beispiele der göttlichen Pädagogik darlegen. Das eine handelt von den Tieropfern und das andere von der Heirat.
Die Opfergaben
Zu Moses Zeiten hatten sich die Juden mit der Götzenanbetung verunreinigt. Sie verehrten die ägyptischen Götter und boten ihnen Opfergabe nach Opfergabe dar. Um sie von diesen heidnischen Handlungsweisen, woran sie sich während mehr als vier Jahrhunderten gewöhnt hatten, zu entfernen, und um sie letztendlich stufenweise dem einzigen Gott näher zu bringen, hat ihnen Moses in der Thora einen Kult gegeben. Jener bestand in den Opfergaben, welche nicht den ägyptischen Göttern, sondern dem einzigen Gott, den sie vergessen hatten, geopfert wurden. Der Sinn dieser Opfer war nicht Gott Genüge zu tun, sondern die Juden von der Götzenanbetung abzubringen. Dies war der erste Schritt, der sie der wahrhaftigen Verehrung Gottes näher bringen sollte.
Moses war weder im Stande den Kult der Opfergaben sofort und endgültig zu unterbinden, noch war er im Stande die Juden von der Unmöglichkeit zu überzeugen, dadurch die göttliche Gnade zu erhalten. Sie konnten zu jener Zeit das Wesen der Reue welches darin bestand, sich Gott durch die Vergebung und nicht durch Opfergaben zu nähern, nicht verstehen. Gott erlaubte also diese Opfergaben als erster Schritt, um sie näher zu Ihm zu bringen.
Der zweite Schritt fand mehr als fünf Jahrhunderte nach dem Auszug der Juden aus Ägypten statt. Gott offenbarte seinen Propheten die Nichtigkeit der Opfergaben wie der Tieropfer und erklärte, dass das einzige Ihm genehme Opfer das der geistigen Opfergabe ist. Die wahre Opfergabe die Gott gefällt, ist eine reumütige Seele, die sich dem göttlichen Willen ganz unterwirft. David, der König und Prophet, wendet sich im Psalm 51 (50) wie folgt an Gott:
„Herr, öffne mir die Lippen, und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden. Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; an Brandopfern hast du kein Gefallen. Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen“ (Psalm 51(50\\\\\\\\),17-19).
In einem anderen Psalm sagt Gott ebenfalls:
„Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken? Bringe Gott als Opfer dein Lob, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde! Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich, und du wirst mich ehren“ (Psalm 50(49\\\\\\\\),13-15).
In der Bibel verkündete Gott durch den Propheten Jeremia (6. Jahrhundert vor Christus), dass er niemals die Opfer und Brandopfer gefordert hatte. Er wünsche hingegen, dass man seinen Geboten folge. So sagt Jeremia auf ironischer Weise zu den Juden:
„So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Häuft nur Brandopfer auf Schlachtopfer, und esst Opferfleisch! Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft. Vielmehr gab ich ihnen folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich Euch befehle, damit es euch gut geht“ (Jeremia 7,21-23).
Auch der Prophet Micha (8. Jahrhundert vor Christus) hatte die Eitelkeit der Brandopfer denunziert und fuhr fort, indem er sagte:
„Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet. Nichts anderes als dies: Gerecht handeln, mit Zärtlichkeit zu lieben und in Demut den Weg mit deinem Gott zu gehen“ (Micha 6,8)
Auch der Koran lädt uns ein, uns über die Tieropfer zu erheben und die wahre Absicht Gottes zu verstehen. Über die Tieropfer sagt er:
„Weder ihr Fleisch noch ihr Blut gelangt zu Gott, wohl aber die Gottesfurcht, die ihr eurerseits empfindet“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚37).
Trotzdem Gegensatz dazu sehen wir die Gläubigen zu Millionen zu den Wallfahrtsorten herbeilaufen, wo eine unberechenbare Anzahl von Lämmern und anderen Tieren geopfert wird. Gott ist aber „weder durch ihr Fleisch noch ihr Blut“ berührt. Dieser Brauch ist eher weltlicher als geistiger Art und zielt darauf ab einer heuchlerischen Gesellschaft zu gefallen, welche die wahre Frömmigkeit im täglichen Leben verachtet.
Die Heirat
Die polygamische Heirat bei den Arabern der Antike war anarchistisch, genauso wie die Scheidung. Dominiert durch die Willkür und die Launen der Männer brachte die Heirat der Frau grosse Unsicherheit und viele Gefahren: Die Scheidung war leicht und die Frau erhielt keinerlei Entschädigung oder Abfindung. Die unwürdige Stellung der Frau in den Harems des antiken arabischen Orients muss nicht speziell kommentiert werden.
Der Koran verringert in einer ersten Etappe die Zahl der Ehefrauen und ordnet die Scheidung einem Gesetz unter, gemäss welchem der Mann die geschiedene Frau entschädigen muss. Die Heirat ist auf vier legitime Gemahlinnen beschränkt, dies unter der Bedingung, ihnen gegenüber immer gerecht zu sein, ansonsten darf der Mann nur eine Einzige heiraten. Hier erscheint die Pädagogik Gottes, wonach die Beschränkung der Zahl der Ehefrauen eine grosse Entwicklung für den arabischen Mann jenes Zeitalters war. Eine Entwicklung, welche die Leute der Bibel bereits durchgemacht hatten. Der Koran sagt:
„Und wenn ihr fürchtet, die Waisen nicht recht behandeln zu können, dann heiratet was euch an Frauen ansteht, zwei, drei oder vier. Und wenn ihr fürchtet (so viele) nicht gerecht zu behandeln, dann heiratet nur eine… und gebt den Frauen die Mitgift als Geschenk“ (Koran 4; Die Frauen‚3-4).
Es ist zu bemerken, dass der erste Vers damit beginnt die Aufmerksamkeit des Mannes auf die Waisen zu erwecken, und somit die Tür zur Nächstenliebe öffnet. Daraufhin spricht der Koran nicht nur über die Zahl der Gemahlinnen, sondern legt dem Manne auch auf, jeder Gemahlin eine Mitgift zu geben. Einerseits ermuntert dieser Vers nicht zur Polygamie und andererseits gibt es der Frau eine wichtigere Rolle, da eine Mitgift vom Gemahl und nicht von der Frau, wie dies lange Zeit selbst im christlichen Abendland der Fall war, gefordert wird. Der Koran erlaubt den Frauen zugunsten des Mannes freiwillig auf die Mitgift zu verzichten:
„Und gebt den Frauen die Mitgift als Geschenk. Wenn sie euch aber freiwillig etwas davon überlassen, könnt ihr es unbedenklich annehmen“ (Koran 4; Die Frauen‚4).
Nachdem er die Heirat eingeschränkt hat, empfiehlt der Koran die Monogamie. Als der Koran das gleiche Thema wenig später wieder aufnimmt, stellt er die Monogamie als einzige Möglichkeit dar, jede Ungerechtigkeit den Frauen gegenüber zu vermeiden:
„Und ihr werdet eure Frauen nie wirklich gerecht behandeln können, mögt ihr noch so sehr darum bemüht sein“ (Koran 4; Die Frauen‚129).
Es ist klar, dass Gott den Mann durch diesen Vers zur Monogamie einlädt. Nachdem Gott den Mann von einer wilden Beziehung zur Frau bis zur Heirat mit vier Frauen unter der Bedingung einer Gleichbehandlung führte, schreibt Er ihm schlussendlich die Monogamie vor, denn er wird nie wirklich gerecht gegenüber vier Frauen sein können „möge er noch so sehr darum bemüht sein“. Jeder aufrichtige Gläubige, der versucht Gott zu gefallen und nicht seinen eigenen Wünschen Genüge zu tun, wird diese göttliche Pädagogik verstehen, wenn er im Glauben reif ist.
Der Schöpfer führt also die Monogamie mit viel Feingefühl in die arabische Mentalität ein. Dennoch ist der erste Eindruck, der bei vielen Muslimen noch vorherrschend ist, der, dass die Polygamie vom Koran erlaubt wird. In Wahrheit wird diese nur eine Weile toleriert bis der Mensch eine gewisse psychologische und geistige Reife erreicht. Gott gibt so dem Menschen, diesem von ihm gekannten schwachen Wesen, durch die Erfahrung Zeit, um die Wichtigkeit der Monogamie für das geistige und zeitliche Leben zu realisieren.
Wenn wir die moderne arabische Gesellschaft beobachten, stellen wir fest, dass der pädagogische Plan Gottes bezüglich der Monogamie erfolgreich war. Die grosse Mehrheit der Araber hat heute nur noch eine einzige Gemahlin, und die Polygamie wird in Verruf gebracht. Gleichermassen wird die Scheidung in der Mehrzahl der arabischen Familien verachtet; sie bildet generell den einzigen Ausweg in schwerwiegenden und ernsthaften Fällen. Der Unterschied zwischen der heutigen islamischen und der vorislamischen Gesellschaft nach der belebenden Eingebung des Korans ist gross.
Auch das Evangelium nimmt die gleiche pädagogische Haltung in Bezug auf Heirat und Scheidung ein: Die Pharisäer, die die Scheidung frei und wann immer sie wollten anwandten, fragten Jesus danach, um ihn in Verlegenheit zu bringen:
„Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat, und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sie sind eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Moses vorgeschrieben, dass man der Frau eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Moses euch erlaubt eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so…“ (Matthäus 19,3-8).
Man muss die schockierte Reaktion der Apostel als sie die Worte ihres Meisters hörten, unterstreichen. Sie sagten:
„Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: Manche sind von Geburt an ‚entmannt‘, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches Willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es“ (Matthäus 19,10-12).
Zwei wichtige Fakten fallen bei dieser Geschichte auf: Erstens war es Moses, der erlaubt hat, eine Scheidungsurkunde zu schaffen, nicht Gott. Moses hat dies als einen pädagogischen Schritt zugelassen, ein zeitlich begrenztes Zugeständnis aufgrund der geistigen Unreife der Menschen jenes Zeitalters, ein Zugeständnis das man später überholen sollte, um zu dem von Gott vorgesehene Originalzustand zu kommen, wie Jesus es erklärt hat. Die Juden, die aber an die menschlichen Traditionen festhielten, klammerten sich an die wörtliche Auslegung des Gesetzes und lehnten es ab, sich zur göttlichen Absicht zu erheben.
Zweitens sollten wir beachten, dass der Messias in seiner Rede über Heirat und Scheidung als er die Keuschheit derer lobte, die sich um des Königreich Gottes willen selbst „entmannt“ haben, noch weiter ging. Diese Äusserung bedeutet kein chirurgischer Eingriff und kein immer dauerndes Zölibat, sondern es schliesst die treue Heirat, die voll von tiefen, geistigen Gefühlen ist, mit ein. Es handelt sich nicht darum, die rein sexuellen Triebe zu befriedigen, sondern sie zu bändigen, bis man den Lebensgefährten, der von Gott ausgesucht wurde, trifft. Sie machen sich geistig zu „Entmannten“, d.h. keusch, und in der einzigen lebenslänglichen Ehe treu.
Der Koran spricht auch von der Keuschheit, indem er sagt:
„Jene, die keine Gemahlin finden können, sollen so lange Enthaltsamkeit üben, bis Gott sie durch seine Huld reich macht (indem er ihnen der Partner oder die Partnerin schickt)“ (Koran 24; Das Licht‚33).
Die damaligen Araber ignorierten und verachteten die Tugend der Enthaltsamkeit und der Keuschheit vor der Heirat. Sie gingen so weit, jene, die diese Tugend ausübten wegen Mangel an Männlichkeit anzuklagen. Dies ist heute noch der Fall in den sogenannten christlichen Ländern.
Die Lehren des Korans trugen gute Früchte in den Herzen vieler Araber. Der Koran ist der Urheber der Entwicklung der islamischen Gesellschaft, selbst wenn einige seiner Lehren bei vielen Muslimen, die sich dem Geist des Korans verschlossen haben, unfruchtbar geblieben sind. Auf gleicher Weise konnte das Evangelium keine Früchte in den Herzen vieler Christen tragen, da sie die Keuschheit und die Heiligkeit der Ehe missachten.
Die Einheit der Offenbarung
Die Offenbarung in der Bibel und im Koran ist ein und dieselbe. Sie stammt vom gleichen Gott, der sich offenbart hat, indem er selbst seine Existenz in den Büchern des Alten und des Neuen Testaments und des Korans bekundet. Genau das versichert der Koran indem er den Leuten der Bibel sagt:
„Unser und euer Gott ist einer. Ihm sind wir ergeben (Muslim)“ (Koran 29; Die Spinne‚46).
Von einem einzigen Gott stammt eine einzige unabänderliche Offenbarung, ohne Verfälschung. Wer das Gegenteil behauptet ist ein Gotteslästerer.
Um die Einheit der Offenbarung in den biblischen und koranischen Versen zu entdecken, muss man die Ausdrücke und die verschiedenen literarischen Stile überholen, um den tieferen Sinn zu verstehen und somit auch den Geist Gottes zu durchdringen. Wenn wir diesen wichtigen Punkt verstanden haben, werden wir Zeugen des Monotheismus sein können, da es weder logisch noch passend ist, die Existenz eines einzigen Gottes zu bezeugen, ohne Zeuge der Einheit der Offenbarung zu sein.
Gewisse Fanatiker versuchen die Offenbarung zu teilen, indem sie mit der Absicht Hass und Unruhe zu stiften, Gerüchte verbreiten. Die wichtigsten Gerüchte sind folgende:
- Der Koran ist nicht von Gott offenbart
- Der Koran will die Bibel abschaffen
- Das Evangelium ist verfälscht
- Das Evangelium widerspricht sich wegen angeblichen Unterschieden in den vier Evangelien usw
Diese Verleumdungen haben überhaupt keine Grundlage im Koran. Viele rechtschaffene Gelehrte, unter ihnen Scheich Mohammed Abdo, der ehemalige Vorsteher der Al-Azhar Moschee in Kairo, haben diese Gerüchte gebrandmarkt. Scheich Mohammed Abdo hat mehrmals die Echtheit der biblischen Texte bezeugt.
Um die Einheit der Offenbarung zu entdecken, muss man zwei Dinge berücksichtigen:
- Die Offenbarung in ihren historischen, geographischen und sozialen Zusammenhang setzen.
- Mit dem besten Argument diskutieren, wie es der Koran verlangt.
Die besten Interpretationen, sind diejenigen, die die Bibel bestätigen. Dies ist der „Gerade Weg“ (Koran I; Fatiha‚6). Hingegen müssen koranische Interpretationen, welche dem biblischen Geist widersprechen, abgelehnt werden, da sie im Widerspruch zum Koran stehen, der die biblischen Schriften, die vor ihm herabgekommen sind, bestätigt. Diese falschen Interpretationen sind der krumme Weg der „Verirrten, die den Zorn Gottes anziehen“.
Die Offenbarung in ihrem Zusammenhang verstehen
Um eine Offenbarung, sei sie biblisch oder koranisch zu verstehen, muss man den Propheten, dem Gott die Botschaft offenbart hat, kennen, den Grund ausmachen, weshalb diese Botschaft gegeben wurde und den historischen und sozialen Zusammenhang verstehen. Gott sagt im Koran:
„Wir haben keinen Gesandten (zu irgendeinem Volk) geschickt, ausser mit einer Verkündigung in der Sprache des jeweiligen Volkes, damit er ihnen Klarheit gibt“ (Koran 14; Abraham‚4).
Deshalb muss man das Volk, die Zeit, die Sprache jedes Propheten und die Gesellschaft in der er gesandt wurde sowie der historische Zusammenhang kennen, um die Reichweite der offenbarten Botschaft zu verstehen.
Der Koran wurde auf der Arabischen Halbinsel offenbart, um deren Bewohner über die Existenz eines einzigen Gottes und über das Nichtvorhandensein ihrer mythologischen Götter zu informieren. Der Koran verkündet den Arabern aber auch, dass dieser Gott sich früher den Leuten der Bibel offenbart hatte. Er stellt sich ihnen durch den Koran vor und legt ihnen auch durch den Koran die Bibel in „klarer arabischer Sprache“ oder „Lesung“ dar, damit sie denselben Weg wie ihre Vorgänger (Juden und Christen) folgen:
„Gott will auch euch seinen Willen mit Klarheit erklären und will euch auf den Weg eurer Vorgänger führen“ (Koran 4; Die Frauen‚26).
Der Weg des Islams ist also derjenige der Bibel. Deshalb lädt Gott die Araber ein, nicht nur an den Koran, sondern auch an die Bibel zu glauben. Hier zeigt sich die Einheit der Offenbarung:
„Ihr Gläubigen! Glaubt an Gott und seinen Gesandten (Mohammed) und die Schrift (Koran), die er auf seinen Gesandten herabgeschickt hat, und die Schriften (Thora und Evangelium), die er schon früher herabgeschickt hat…“ (Koran 4; Die Frauen‚136).
An die Bibel und an den Koran zu glauben ist eine Bedingung für den monotheistischen Glauben und für die Verwirklichung der Vereinheitlichung der Offenbarung. Indem wir an die Echtheit der Bibel glauben, werden wir die korrekte Interpretation des Korans entdecken, da dieser die Echtheit der Bibel bestätigt.
Wie können also einige behaupten, dass die Bibel und im Besonderen die Evangelien verfälscht sind, wenn der Koran selbst ausdrücklich das Gegenteil sagt? Tatsächlich sagt der Koran:
„Diejenigen, denen wir das Buch gegeben haben (die Bibel) lesen es richtig und glauben daran. Diejenigen aber die nicht daran glauben, werden ins Verderben gehen“ (Koran 2; Die Kuh‚121).
Unser Glaube an die Einheit der göttlichen Offenbarung und an deren Schutz durch Gott zwingt uns, sowohl an die Bibel als auch an den Koran zu glauben. Die Anhänger der These der Verfälschung der Bibel widersprechen dem Koran. In der Tat, sagt Gott wie oben erwähnt:
„Diejenigen, die nicht daran glauben, werden ins Verderben gehen“ (Koran 2; Die Kuh‚121).
Wir weisen den Leser auf die Tatsache hin, dass der Koran die richtige Lektüre des Evangeliums bekräftigt, d.h. „wie es offenbart wurde“, so die Interpretation des Korans durch die „Jalalein“. Die Tatsache, dass der arabische Prophet Mohammed immer dann, wenn er an seiner Mission zweifelte, sich an jene, die die Schriften (Bibel) lesen, wandte, stärkt unseren Glauben und unsere Beziehung zu den Heiligen Schriften. Gott selbst führte ihn zu „den Leuten der Bibel“:
„Wenn du (Mohammed) über das was zu dir als Offenbarung herabgesandt worden ist im Zweifel bist, dann frag diejenigen, die die Schriften, die früher herabgesandt worden sind, lesen. Zu dir ist doch von deinem Herrn die Wahrheit gekommen. Sei keiner von denen, die zweifeln“ (Koran 10; Jonas‚94).
Wir haben versucht uns bei unserer Suche nach der Wahrheit an den Koran zu halten, dieser aber lädt uns ein und fordert uns auf, uns auf das Evangelium zu beziehen, indem er sagt:
„Sag den Leuten der Schriften: Ihr entbehrt der Grundlage solange ihr euch nicht an die Thora und an das Evangelium haltet“ (Koran 5; Der Tisch‚68).
Von der Echtheitsbezeugung des Korans zugunsten der Bibel ausgehend, haben wir uns vorgenommen, die Einheit der Offenbarung in beiden offenbarten Büchern aufzuzeigen. Wir haben uns unaufhörlich bemüht, den Punkt des Zusammentreffens zwischen Koran und Bibel zu finden und dank Gottes haben wir unser Ziel erreicht.
Die Diskussion mit dem „besten“ Argument
Im Verlaufe unserer Studie sind wir zu folgender Schlussfolgerung gekommen: Jede Auslegung des Korans, die der Bibel widerspricht, stellt sich dem Geist des Korans entgegen und muss daher ausgeschlossen werden, da der Koran ja gesandt wurde um die Bibel zu bestätigen und nicht um ihr zu widersprechen.
Der Koran enthält 15 Verse, die bezeugen, dass der Koran offenbart wurde, um die Bibel zu bestätigen. Hier zwei Beispiele:
Koran 2; Die Kuh‚41: „Glaubt an das, was ich zur Bestätigung dessen, was euch vorliegt (die Bibel) hinabgesandt habe“ (siehe auch 2; 89,91,97,101).
Koran 3; Sippe Imrans‚3: „Er hat die Schrift mit der Wahrheit auf dich herabgesandt als Bestätigung dessen, was vor ihr da war. Er hat auch die Thora und das Evangelium herabgesandt, früher, als Rechtleitung für die Menschen…“ (siehe auch 3,81 / 4,47 / 5,48 / 6,92 / 10,37 / 12,3 / 35,31 / 46,12,30).
Unsere Leitlinie stützt sich auf das leuchtende Gebot des Korans: „Mit dem besten (Argument) diskutieren“ (Koran 29; Die Spinne‚46). Das „beste“ Argument ist dasjenige, welches aufzeigt, dass der Koran die Bibel bestätigt und besteht in der Entdeckung der Einheit der biblisch-koranischen Offenbarung. Dies ist der „Gerade Weg“ der Auserwählten (Koran 1; Fatiha‚6) und „die festeste Handhabe“ (Koran 2; Die Kuh‚256). Wir haben uns also bemüht, die Themen mit Liebe und grösstmöglicher Vorsicht zu behandeln, um nicht in die Falle der Kontroverse durch das schlimmste Argument zu geraten, wie es Viele tun. Sie sind für die Entfernung von vielen Leuten vom Koran, durch ihr verrücktes und fanatisches Benehmen verantwortlich. Sie entstellen das wahre Gesicht und die Reinheit des Islams und tragen die Verantwortung für die Ablenkung der Seelen und für die Trennung der Gläubigen. Sie werden über ihr Verhalten am Tag des Gerichtes vor Gottes Thron Rechenschaft ablegen müssen, denn sie begehen sich auf den gewundenen Weg der „Verirrten, die den Zorn Gottes anziehen“.
Kommentar
Der Koran wiederholt mit Stärke das biblische Gebot, welches an die Leute der Bibel, Juden und Christen, adressiert wurde, sie sollten die Erkenntnis der Bibel verbreiten und nicht ersticken:
„Und als Gott einen Bund schloss mit denen, welche die Schrift (Bibel) gegeben ward: Ihr müsst sie den Leuten klarmachen und dürft sie nicht verborgen halten! Hierauf warfen sie sie achtlos hinter sich und verschacherten sie. Ein schlechter Handel!“ (Koran 3; Sippe Imrans‚187).
Die Führer der Völker der Bibel haben es unterlassen das göttliche Licht zu verbreiten. Sie haben die göttliche Botschaft hermetisch verschlossen und unverständlich gelassen, so dass das Volk auf blinder Weise glaubt, ohne die Gründe seines Glaubens zu verstehen. Sie kennen die Prophezeiungen nicht und wissen nicht einmal, dass es sie gibt. Nach der Bibel verurteilt selbstverständlich auch der Koran diese verräterische jüdische und christliche Verantwortliche und enthüllt ihre Vernachlässigung.
Was sollen wir denn von den muslimischen und arabischen Führern denken, welche die Bibel ausserhalb von ihren Grenzen verbannen, während der Koran zum Glück überall akzeptiert wird? Der Koran verlangt aber auch von ihnen – und sie sollten es wissen -, dass die biblische Botschaft auf deutlicher Weise überall, an allen Menschen und in aller Welt offenbart wird. Diejenigen, die dieses Licht verbergen werden von der schlimmsten Strafe bedroht:
Koran 2; Die Kuh‚159: „Diejenigen, die verheimlichen, was wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem wir es den Menschen in der Schrift klargemacht haben, werden von Gott verflucht und von denen, die verfluchen können“.
Koran 2; Die Kuh‚174: „Diejenigen, die verheimlichen, was Gott von der Schrift herabgesandt hat, und es verschachern, bekommen in ihren Bauch nichts als Feuer zu essen. Und Gott spricht am Tag der Auferstehung nicht zu ihnen und erklärt sie nicht für rein. Eine schmerzhafte Strafe haben sie zu erwarten“.
Jeder Kommentar dazu ist überflüssig.
Die strittigen Punkte
In diesem Kapitel werden wir die wichtigsten strittigen Punkte, die zwischen den verschiedenen Konfessionen zu Diskussionen führen, untersuchen. Diese gehen ohne ehrliche Bemühungen an die Erforschung der Einheit der biblisch-koranischen Offenbarung heran. Wir bedauern es, dass es gewisse religiöse Verantwortliche gibt, die sich ohne Erkenntnisse beeilen auf oberflächlicher und kindischer Art, ohne jegliche Schamhaftigkeit und geistige Reife, von den offenbarten Wahrheiten zu sprechen.
Die wichtigsten Argumente und Vorurteile, die von gewissen fanatischen Christen benutzt werden, um den Koran und seinen edlen Propheten abzulehnen, sind folgende:
- Der Koran widerspricht gewissen evangelischen Wahrheiten.
- Das Leben Mohammeds (Polygamie und Kriege) beweist, dass er kein Prophet war.
Wir werden aufzeigen, dass der Koran keine einzige evangelische Lehre angreift. Viele Christen wurden dazu gebracht, diese Irrtümer zu glauben, weil die Muslims selbst falsche Interpretationen gewisser koranischer Texte gaben.
Ausgehend von den im ersten Kapitel erwähnten Interpretationsprinzipien, werden wir im vorliegenden Kapitel die völlige Übereinstimmung und die Einheit der biblischen und der koranischen Offenbarungen beweisen. Die Christen haben keinen berechtigten Grund, den Koran abzulehnen, genauso wenig haben die Muslims einen Grund, die Bibel zu verachten. Wir werden anschliessend in groben Zügen das Leben Mohammeds aufzeigen und ihn von allen falschen Anklagen freisprechen.
Wir haben summarisch die Gründe, die zur Ablehnung des Korans durch viele Christen geführt haben, erwähnt. Die Hauptpunkte, auf die sich gewisse Muslims stützen um das Christentum anzugreifen, sind die folgenden:
- Die göttliche Dreifaltigkeit: drei Aspekte des einzigen Gottes
- Der Titel von Sohn Gottes, der dem Messias zugeteilt ist
- Die Gottheit des Messias
- Die Kreuzigung und der Tod des Messias
- Die Verfälschung der Bibel (Altes und Neues Testament)
Bei diesen Punkten ist es wichtig zu wissen, was die göttliche Offenbarung dazu sagt, weil unsere Diskussion sich auf das feste Fundament eines „erleuchteten Buches“, wie es der Koran empfiehlt, stützt. Wenn wir diese Punkte in den offenbarten Büchern wiederfinden, werden wir daran glauben, sonst werden wir sie ablehnen. Die Antwort auf jeden dieser Punkte wird gleichzeitig auch eine Widerlegung der Argumente sein, die von gewissen Christen bzw. gewissen Muslims gebraucht werden, um den Koran oder die Bibel mit ihren Lehren zu leugnen.
Die göttliche Dreifaltigkeit: drei Aspekte des einzigen Gottes
Gott hat sich in der Thora im Alten Testament als der einzige Schöpfer offenbart: Es gibt keinen anderen Gott. Das Evangelium bestätigt diese Wahrheit und fügt eine noch tiefere Nuance hinzu. Gott ist einzig, aber er ist trotzdem nicht in sich Selbst abgesondert und einsam. Er begleitet sich Selbst und enthüllt sich als ein Wesen unter drei Aspekte: Der Vater, sein Wort oder der Sohn, und sein Geist. In der Tat sagt Johannes zu Beginn seines Evangeliums:
„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Am Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts… Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Johannes 1,1-14).
Das sind die Worte des Evangeliums. Sie informieren uns, dass Gott ein Wort hat, welches Gott selbst ist. Gott und sein Wort sind also ein und dasselbe Wesen, so wie der Mensch und sein Wort eine einzige Person ist. Das Wort das Fleisch geworden ist, ist Jesus, der Messias, der im Koran als das „Wort Gottes“ bekannt ist.
Im Evangelium empfiehl der Messias den Aposteln die Gläubigen im Namen des Vaters, des Sohnes (das Wort Gottes) und des Heiligen Geistes zu taufen:
„Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matthäus 28,19).
Es ist zu beachten, dass der Messias nicht gesagt hat „in den Namen“ (Plural) zu taufen, sondern den Singular brauchte. Gott ist einzig und sein Name wird im Singular und nicht im Plural erwähnt. Jeder Gläubiger schliesst aus diesen Worten, dass Gott Vater – Sohn – Heiliger Geist ist oder anders ausgedrückt, Gott – Sein Wort – Sein Geist.
Als der Messias, ehe er diese Welt verliess, seine Apostel wegen dieser Trennung traurig sah, sagte er zu ihnen er werde ihnen den Beistand senden, der ihn als ständiger Begleiter ersetzen werde:
„Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit (der Heilige Geist)… Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch“ (Johannes 14,16-18).
Durch diese Worte verstanden die Gläubigen, dass der Beistand, der nach der Auffahrt Jesu kommen sollte, der Geist Gottes war, der auch der Geist Jesus ist: Gott selbst. Deshalb sagte der Messias: „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch“, d.h. in der Gestalt seines Geistes. Er wollte ihnen verständlich machen, dass dieser Geist und er selbst eins sind. Deshalb ist der Messias im Islam als „Wort Gottes“ und „Geist Gottes“ anerkannt:
„Der Messias Jesus, der Sohn Marias ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er Maria entboten hat, und ein Geist von Gott“ (Koran 4; Die Frauen‚171).
Gewisse Gläubige meinen, dass der vom Messias den Aposteln versprochene Beistand niemand anders als der Prophet Mohammed sei. Diese Interpretation steht im Widerspruch zum Koran und zum Evangelium. In der Tat, sagt das Evangelium, dass Jesus zehn Tage nach seiner Auffahrt den Heiligen Geist auf die Apostel sandte und „alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden“ (Apostelgeschichte 2,4).
Dieser Vers und die restlichen evangelischen und koranischen Verse, die den Heiligen Geist betreffen, können nicht auf den Propheten Mohammed bezogen werden. Zudem offenbaren das Evangelium und der Koran, dass der Heilige Geist über Maria, die Jungfrau, gekommen war, damit sie vom Messias schwanger wurde:
„Der Engel antwortete ihr (Maria): Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten…“ (Lukas 1,35)
„Der Messias Jesus, der Sohn Marias, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er Maria entboten hat, und ein Geist von Gott“ (Koran 4; Die Frauen‚171).
„Und wir sandten unseren Geist zu ihr (Maria). Der stellte sich ihr dar als ein wohlgestalteter Mensch“ (Koran 19; Maria‚17).
Dieser Geist kann nicht Mohammed sein, der noch nicht geboren war. Diese falsche Interpretation, die auf keinem Fundament aus den Heiligen Schriften basiert, können wir also nicht berücksichtigen.
Im Alten Testament offenbarte Gott die Dreifaltigkeit auf eine Weise, die erst mit der Offenbarung des Evangeliums verstanden wurde. Das Buch Genesis erzählt wie Gott Abraham in der Gestalt von drei Personen erschien:
„Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham sass zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füsse waschen und euch unter dem Baum ausruhen…“ (Genesis 18,1-5).
Das Seltsame an dieser biblischen Geschichte ist, dass Abraham mit diesen drei „Personen“ bald im Singular, bald im Plural spricht. Er scheint von dieser dreifältigen Gotteserscheinung überrascht gewesen zu sein. Viele Christen haben zu Beginn des Christentums die „Dreifaltigkeit“ (ein Gott in drei „Personen“) und den „Tritheismus“ (drei Götter) verwechselt .
Im Evangelium lädt uns Gott ein, zwischen seinem Wort und seinem Geist innerhalb seines göttlichen Wesens zu unterscheiden. Das göttliche Wesen ist Gott oder der Vater, das Wort, das aus Ihm und von Ihm hervorgeht (oder geboren wird) – selbstverständlich auf geistiger Weise – ist der Sohn, und die Mentalität Gottes, seine Geistesgesinnung ist der Heilige Geist. Dieses Wort und dieser Geist sind das Wort Gottes und der Geist Gottes und nicht diejenigen anderer Götter. Dies ist die Dreifaltigkeit, ein Gott in drei „Personen“, die man unterscheiden, aber nicht trennen kann.
Gewisse Leute fragen, warum all diese Unterscheidungen und alle diese komplizierten Worte? Wir antworten ihnen: „Es ist Gott der die Initiative ergriffen hat, sich bekannt zu machen und uns über das was er betreffend sein göttliches Wesen für notwendig hielt, zu informieren. Unsere Aufgabe besteht darin, uns zu bemühen, es zu verstehen. Erst dann erkennen wir, dass es eben nicht so kompliziert ist, wie wir dachten.“
Der Tritheismus hingegen ist eine Lehre, die völlig verschieden von der Dreifaltigkeit ist, denn sie verkündet die Existenz von drei Göttern mit drei unterschiedlichen göttlichen Wesen. Jeder Gott hat sein eigenes Wesen: z.B. der Gott des Guten, der Gott des Bösen und der Gott der Bestrafung, die alle drei als ewig betrachtet werden und auch voneinander getrennt sind. Dies ist selbstverständlich eine Irrlehre, die von den Aposteln und den christlichen Führern der ersten Jahrhunderte und auch vom Koran verurteilt wurde. Die Mormonen und gewisse hinduistische Sekten glauben an den Tritheismus.
Gewisse übelwollende Juden haben das Christentum von Anfang an bekämpft, indem sie die Gläubigen durch Irrlehren, wie diejenige des Tritheismus trennten. Andere haben sogar behauptet, Maria, die Mutter Christi, sei eine der drei Gottheiten. Dieser Tritheismus, eine Vermischung zwischen verdorbenem Christentum und Heidentum hat sich während den ersten Jahrhunderten unseres Zeitalters verbreitet. Deshalb verurteilt der Koran diesen Abfall, indem er sagt:
„Ungläubig sind diejenigen, die sagen: Gott ist der dritte von dreien. Es gibt keinen Gott ausser Gott“ (Koran 5; Der Tisch‚73).
(Interpretation der „Jalalein“: „Gott ist einer dieser Drei, die beiden Anderen sind Jesus und seine Mutter. Ein Teil der Christen glaubt dies“)
Es ist zu beachten, dass nur ein Teil der Christen von dieser Erklärung der „Jalalein“ betroffen ist. Der Koran erklärt, dass Gott, Jesus und Maria die drei Götter waren, die von dieser christlichen Sekte angebetet wurden:
„Gott sagte zu Jesus: Hast du etwa zu den Leuten gesagt: ‘Nehmt euch ausser Gott mich und meine Mutter zu Göttern’? Er sagte: ‘Gepriesen seist du! Ich darf nicht sagen, wozu ich kein Recht habe’“ (Koran 5; Der Tisch‚116).
„Ihr Leute der Schrift (Bibel)! Treibt es in eurer Religion nicht zu weit und sagt gegen Gott nichts als die Wahrheit. Der Messias Jesus, der Sohn Marias, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er Maria entboten hat und sein Geist. Darum glaubt an Gott und seine Gesandten und sagt nicht, dass es drei gibt. (Gott, Jesus und Maria: ‘Jalalein’). Hört auf (so etwas zu sagen)! Das ist besser für euch. Gott ist nur ein einziger Gott. Gepriesen sei er!“ (Koran 4; Die Frauen‚171).
Heute glaubt keine christliche Konfession mehr, dass Maria eine Gottheit ist, und auch nicht dass Gott der dritte von dreien ist. Diese Äusserungen sind ketzerisch. Das Evangelium hat nie gelehrt, Gott sei der dritte von dreien, denn es gibt nur einen einzigen Gott, dessen Wesen Gott, sein Wort und sein Geist ist. Dies bedeutet nicht drei Götter, sondern einen einzigen Gott in drei „Personen“. Alle, die fähig sind, zwischen der Dreifaltigkeit und dem Tritheismus zu unterscheiden, beweisen, dass sie eine grosse Gedankenreife erlangt haben. Denn jeder Christ ist mit dem Koran einverstanden um zu sagen:
„Ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‘Gott ist der dritte von dreien.’ Es gibt keinen Gott ausser Gott“ (Koran 5; Der Tisch‚73).
Kein Christ, der würdig ist diesen Namen zu tragen, kann solche irrgläubigen Worte sagen. Er muss im Gegenteil solche Gedanken unterdrücken, dass Gott weder der „dritte“, noch der „zweite“, noch der „erste von dreien“ ist: Gott ist einzig, es gibt keinen anderen Gott ausser ihm. Gepriesen sei er. Wir stehen alle auf der Seite des Korans, um den Tritheismus zu verwerfen. Wenn es in der Absicht des Korans gewesen wäre, die Dreifaltigkeit zu leugnen, hätte er gesagt: „Ungläubig sind all diejenigen, die sagen: ‘Gott ist einer in dreien’“. Die Christen sollen also wissen, dass der Koran sie nicht wegen ihrem Glauben anklagt und er sie auch nicht mit den oben erwähnten Versen meint. Die Muslimen müssen dies betreffend dem Koran und ihren christlichen Brüdern auch wissen. Warum also eine gegenseitige Ablehnung, wenn zwischen den Schriften Übereinstimmung herrscht?
Hier eine einfache Erläuterung der Dreifaltigkeit: Der Mensch und sein Wort sind dasselbe Wesen, wie es auch der Mensch und sein Geist sind. Also sind der Mensch, sein Wort und sein Geist dasselbe Wesen. Auf gleicher Weise sind Gott, sein Wort und sein Geist eins. Der Mensch, der sein Wort gibt, gibt sich selbst: sein Wort, seine Seele und sein Geist. Wie der Mensch und sein Wort und sein Geist eins sind, so sind auch Gott, sein Wort und sein Geist eins. Durch die Summenbildung vom Menschen, seinem Wort und seinem Geist bekommt man nicht drei Menschen sondern ein einziger Mensch gesehen unter drei Gesichtspunkte. Der Mensch ist also auch eine Dreifaltigkeit, ein reduziertes Bild der göttlichen Dreifaltigkeit. Das ist nicht erstaunlich, denn der Mensch wurde als Abbild Gottes geschaffen.
Es gibt im Menschen eine lebenswichtige geistige Bewegung zwischen ihm und sich selbst. Er zieht sich selbst zu Rate, prüft seinen Geist und stellt sich selbst Fragen durch sein Denken. Er ist mit seinen Taten einverstanden oder verwirft sie; der Mensch ist nicht von seinen Gedanken abgesondert. Dies tritt nur ein, wenn er in Konflikt mit sich selbst kommt und von psychologischen Krankheiten, die seinen Charakter spalten und die Symptome eines Ungleichgewichtes zum Vorschein bringen, heimgesucht wird. Der Mensch ist eine Dreifaltigkeit. Diese geistige Bewegung im Menschen, die wir beschrieben haben, ist in Gott vollkommen harmonisch.
Ein anderes Beispiel der göttlichen Dreifaltigkeit: Die Sonne, sein Licht und seine Wärme sind drei Aspekte eines gleichen Wesens. Die Sonne stellt Gott der Vater dar, sein Licht stellt sein lebendiges und belebendes Wort, welches als Licht in die Welt gesandt wurde dar, und seine Wärme stellt der lebendige Heilige Geist, den wir in uns spüren, dar. Diejenigen, die die Sonne und das Leben nicht geniessen sind diejenigen, die freiwillig die Rolläden ihres Hauses schliessen.
Das Evangelium informiert uns, dass der Schöpfer eins ist, aber er ist nicht von seinem Wesen getrennt. Er ist offen zu sich selbst und in Gesellschaft seiner eigenen Person, in einem vollkommenen Frieden mit sich selbst und in vollem Bewusstsein seines Wesens. Gott liebt sich und weiss dabei, dass er das makellos Schöne ist. Alle, die mit reinem Herzen über Gott meditieren, spüren die unendliche Harmonie des göttlichen Wesens und entdecken die dreifache Bewegung von seinem einzigen Wesen, das unendlich liebenswürdig ist.
Gott, seine Gedanken über sich selbst und die Liebe seines vollkommenen Wesens sind im Evangelium bezeichnet als: Der Vater (Gott), der Sohn (sein Wort oder sein Denken, das sich in Ihm selbst äussert) und sein Geist (die Liebesstimmung in welcher Gott lebt).
Der Koran lädt uns ein zu unterscheiden zwischen Dreifaltigkeit und Tritheismus. Diejenigen, die diesem Ruf mit Enthaltsamkeit folgen, machen einen geistig und psychologisch riesigen Schritt nach vorne, der sie befähigt, sich mit Gott auf ewig zu vereinigen, indem sie Anteil nehmen an seiner Liebe und seinem Leben ohne Ende.
Der Titel Sohn Gottes, der dem Messias zugeteilt ist
Viele Menschen nehmen Anstoss am Titel Jesus „Sohn Gottes“. Sie behaupten, Gott könne keine Kinder haben wie die Menschen. Aber die Wesensart des Sohnes Gottes, die der Messias besitzt bedeutet, dass dieser keinen menschlichen Vater hat. Die Frage: „Wer ist die Mutter Christi?“, können wir beantworten mit: „Maria“. Und „wer ist sein Vater?“ Die Bibel und der Koran sind sich einig, um zu bekennen, dass niemand einen Anspruch auf die natürliche Vaterschaft Jesus erheben kann, da Maria keinen Mann kannte. Das Evangelium und der Koran sind sich über diese Tatsache einig. Dies ist die Absicht des Evangeliums wenn dem Messias die Bezeichnung Sohn Gottes gegeben wird; Josef war sein Adoptivvater.
Diese Wahrheit wird durch das Alte Testament und durch viele Prophezeiungen bestätigt. Im 10. Jahrhundert vor Christus sandte Gott den Propheten Natan zum König David, um ihm die Geburt des Messias aus seiner Nachkommenschaft zu verkünden. Gott sagt:
„Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein“ (2 Samuel 7,14).
Im 8. Jahrhundert vor Christus verkündete der Prophet Jesaja:
„Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären“ (Jesaja 7,14).
Diese Prophezeiungen wurden erst mit der Geburt des Messias Jesus, von einem jungen Mädchen Maria, der Jungfrau, verstanden. Das Evangelium erzählt wie der Engel Gabriel Maria die Geburt eines Sohnes verkündete. Sie war erstaunt und fragte: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ Der Engel antwortete:
„Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“ (Lukas 1,34-35).
Diese Aussage des Engels offenbart bei genauerer Betrachtung, den Grund weshalb der Messias den Titel „Sohn Gottes“ trägt: „Der Heilige Geist“ wird über Maria kommen, „deshalb wird das Kind Sohn Gottes genannt werden“. Es ist nicht das Kind eines Mannes.
Das Matthäusevangelium berichtet wie der Engel Josef, die Jungfräulichkeit Marias bestätigte, als er daran zweifelte. Der Engel sagte zu ihm:
„Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben… Dies alles ist geschehen, damit sich erfülle, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären“ (Matthäus 1,20-23).
Gott offenbarte diese Tatsache auch im Koran und bestätigte damit das Wunder der Geburt des Messias durch göttliche und nicht menschliche Intervention. Maria antwortete dem Engel:
„Sie (Maria) sagte: Wie sollte ich einen Jungen bekommen, wo mich kein Mann berührt und ich keine Hure bin? Er (der Engel) sagte: So ist es. Dein Herr sagt: Es fällt mir leicht. Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zum Beweis unserer Barmherzigkeit. Es ist eine beschlossene Sache. Da war sie nun schwanger mit dem Kind und sie zog sich mit ihm an einen fernen Ort zurück“ (Koran 19; Maria‚20-22).
Somit bestätigte der Koran den Arabern, dass die Mutter Christi Jungfrau ist, da sie ihren Sohn ohne ein menschliches Eingreifen zur Welt brachte. Es war eine Initiative und ein Eingreifen Gottes. Dieses einzigartige Ereignis in der menschlichen Geschichte erbrachte dem Messias allein den Titel „Sohn Gottes“, denn jeder andere Mensch hat einen Vater und eine Mutter. Im Gegensatz zu Adam, hatte Jesus eine Mutter, während Adam nach der Bibel aus Lehm oder Staub geschaffen wurde: Er hatte weder Vater noch Mutter.
Wie können wir das verstehen, was der Koran in der Sure „Der Glaube ohne Vorbehalt“ offenbart:
„Sag: Gott ist der alleinige, einzige und ewige Gott. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt, und kein Wesen ist ihm gleich“ (Koran 112; 1-5).
Unsere Antwort: Diese Aussage betrifft die Heiden von Mekka, wegen ihren mythologischen Göttern und nicht die Christen wegen dem Messias. Diese Heiden glaubten in der Tat daran, dass ihre Götter assen, tranken, heirateten und Kinder zeugten. Der Koran offenbart ihnen, dass Gott nicht wie ihre Götter ist: Er ist ewig, nicht gezeugt, und zeugt auch nicht einen anderen Gott mit Hilfe einer Gefährtin, die seine Gottheit teilt, so wie es in den Mythologien üblich war.
Der Koran selbst regt uns an, diese Verse so zu erklären wie wir es getan haben, denn er offenbart, dass Gott keine Gefährtin hat mit der Er schläft, um Kinder zu zeugen:
„Der Schöpfer von Himmel und Erde, wie soll er zu Kindern kommen, wo er doch keine Gefährtin hat und alles geschaffen hat? Er weiss über alles Bescheid“ (Koran 6; Das Vieh‚101).
Dieser koranische Vers betrifft nicht Jesus, sondern diejenigen, die
„die Dschinn zu Teilhabern Gottes gemacht haben, wo er sie doch erschaffen hat. Und sie haben ihn in (ihrem) Unverstand Söhne und Töchter angedichtet. Gepriesen sei er! Er ist erhaben über das, was sie aussagen.“ (Koran 6; Das Vieh‚100)
Auf gleicher Weise müssen auch die Verse des Korans 19; Maria 88, interpretiert werden:
„Sie sagten: Der Barmherzige hat sich einen Sohn gegeben (indem er sich einer Gefährtin näherte). Ihr behauptet hier scheussliche Dinge…“
Deshalb sagt Mohammed noch im Koran:
„Gesetzt den Fall, der Barmherzige hätte ein Kind, dann wäre ich der erste, der es verehren würde.“ (Koran 43; Der Prunk‚81)
Die offensichtliche Absicht Gottes im oben genannten Vers betrifft die Kinder dieser „Dschinn“ (mythologische arabische Geister und Götter) und nicht der Messias, der vom Wort Gottes geboren wurde. Mohammed war „sein erster Verehrer“, da er „der erste Muslim“ in der arabischen Halbinsel war, wie es der Koran erläutert.
Es war schwierig für die Araber der vorislamischen Zeiten, die geistigen evangelischen Wahrheiten zu verstehen. Sie waren überflutet von Sinnengenüssen und primitiven Vorstellungen und meinten ihre Götter heirateten und hätten Gefährtinnen sowie „Söhne und Töchter“ so wie es im Kapitel „Das Vieh“ steht. Der Koran erklärt ihnen in ihrer Sprache und Mentalität und unter Berücksichtigung ihres geistigen Zustandes die Existenz eines einzigen Gottes, der alles geschaffen hat. Dieser Gott braucht keine Gefährtin, um einen Sohn durch einen Sexualakt zu zeugen. Seine geistige Macht ist derartig, dass er durch ein einziges Wort das schafft, was er will.
Die Araber waren nicht darauf vorbereitet, eine Schöpfung auf göttlichem Befehl zu verstehen und zu akzeptieren. Gott kommt ihnen im Koran entgegen und erklärt den Unterschied zwischen dem Verhalten ihrer mythologischen Götter und demjenigen des einzigen wahren Schöpfers:
„Es ziemt sich nicht für Gott, dass er (durch eine körperliche Beziehung wie die Götter der Mekka) einen Sohn hätte. Lob und Preis sei ihm. Wenn er etwas beschliesst und nur sagt ‘Werde!’ so ist es.“ (Koran 19; Maria‚35)
Der Koran sagt ebenfalls in der Surat „Die Scharen“:
„Wenn Gott sich Kinder hätte zulegen wollen, hätte er aus seinen Geschöpfen nach Belieben ausgewählt“ (Koran XXXIX; Die Scharen‚4).
Der Koran offenbart tatsächlich, dass Gott Maria auswählte mit dem Ziel ein Sohn zu bekommen:
„Die Engel sagten: O Maria! Gott hat dich in Wahrheit auserwählt; Er hat dich gereinigt, Er hat dich unter allen Frauen des Universums auserwählt“ (Koran III; Sippe Imrans‚42).
„Der Engel sagt zu Maria: …Ich bin doch der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken. Sie sagte: Wie sollte ich einen Jungen bekommen, wo mich kein Mann berührt hat…? Er sagte: So. Dein Herr sagt: Es fällt mir leicht. Und wir schenken ihn dir damit wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen, und weil wir Barmherzigkeit erweisen wollen. Es ist eine beschlossene Sache. Da war sie nun schwanger mit dem Knaben“ (Koran XIX; Maria‚19-22).
Dies traf genau mit dem Messias zu. Der Koran verkündet in der Tat, wie erwähnt, dass Gott die Jungfrau Maria auswählte, um in ihr Schoss durch Sein göttliches Wort, der gesegnete Messias, zu erschaffen. Es ist also da, im Schoss Marias, dass Gott zu Messias sagte: „Werde!“ und Er wurde. Auf dem gleichen Augenblick wurde die ausgewählte Jungfrau vom Wort Gottes schwanger, wie es in der Surat „Sippe Imrans“ offenbart wird:
„Die Engel sagten: Maria. Gott verkündet dir ein Wort von sich, dessen Name der Messias ist“ (Koran 3; Sippe Imrans‚45)
Der Koran bestätigt somit die evangelische Offenbarung betreffend den Messias (Johannes 1,14):
„… Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“.
Noch ein letzter koranischer Vers:
„Die Juden sagen: ‚Uzair (Esra) ist der Sohn Gottes‘. Und die Christen sagen: ‚Der Messias ist der Sohn Gottes‘ aber dieses Wort kommt aus ihrem Mund. Sie wiederholen was früher die Ungläubigen sagten. Gott bekämpfe sie! Wie können sie nur so verschroben sein!“ (Koran IX; Die Busse‚30).
Wir müssen diese Verse verstehen, indem wir uns erinnern, dass der Koran die Bibel bestätigt und nicht widerspricht. Falls wir anders denken, würden wir vom Wege abkommen und uns dem schlimmsten Argument zuwenden, anstelle des Besten, das im „Geraden Weg“ des Korans vorgeschrieben ist. In diesem strahlenden Weg verstehe wir den Vers wie folgt: „Der Messias ist der Sohn Gottes, aber dieses Wort kommt aus ihr Mund“, es ist nicht in ihrem Herz gegründet und hat keine positive geistige Wirkung im Alltag. Sie leben weiterhin wie Heiden. Falls dieses Wort von der Tiefe ihres Herzens gekommen wäre, dann hätte es ihr Leben verändert. Sie handeln aber wie polytheistische Heiden. Sie „wiederholen“ was die Ungläubigen vor ihnen betreffend ihren Göttern, die Söhne und Töchter zeugten, sagten und setzten dabei leider der Name des Messias ein. Diese Törichten gleichen also in jeder Hinsicht den Heiden und werden dasselbe Schicksal teilen. Heute noch ist die moralische Dekadenz der grossen Mehrheit der sogenannten Christen offensichtlich, die „aus ihrem Mund sagen: der Messias ist Sohn Gottes“, die aber selbst als Söhne des Teufels handeln. Der Messias sagte zu recht:
„Ihr Heuchler! Der Prophet Jesaja hatte recht, als er über euch sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren.“ (Matthäus 15,7-9)
Der Koran berichtet auf seine Art über diese Worte des Messias, die den falschen Gläubigen gewidmet sind.
Die Absicht der göttlichen Offenbarung bei der Verleihung des Titels „Sohn Gottes“ an den Messias ist somit klar: Sie bedeutet, dass er keinen menschlichen Vater hat. Dies ist die wahre geistige Bedeutung, die von der Bibel und vom Koran bestätigt wird. Derjenige, der auf fanatischer Weise diskutieren will, spaltet die Reihen der Gläubigen und trägt dafür vor dem Thron Gottes die volle Verantwortung. Wir, unsererseits, haben uns auf dem „Geraden Weg“ engagiert und dank der Schriften die wahre göttliche Absicht und die Einheit der biblisch-koranischen Offenbarung bewiesen. Wir haben „mit dem besten“ Argument, nämlich mit demjenigen der zur Einigung der Gläubigen führt, diskutiert.
Die Gottheit des Messias
Niemand hätte sich eine Erniedrigung Gottes bis zur Annahme der menschlichen Natur vorstellen können. Er kam, um in dieser Welt zu leben und mit dem Menschen, den Er geschaffen hatte, als Mensch wie er, zu sprechen. Das von Stolz eingenommene menschliche Wesen, lehnt es oft ab, an eine göttliche Majestät, die sich bis zum Niveau des geschaffenen Wesens erniedrigt, zu glauben.
Wie äussert sich die biblisch-koranischen Offenbarung zur göttlichen Menschwerdung?
Das Alte Testament bereitet die Gläubigen stufenweise in zwei Schritten auf diese Wahrheit vor. In einem ersten Schritt offenbart die Thora die Wahrheit über die Existenz eines einzigen Gottes. Im zweiten Schritt sprach Gott zu den Propheten vom Messias, den Er senden wird und offenbarte ihnen gewisse seiner übernatürlichen aussergewöhnlichen Züge.
Der erste Schritt
Vor der Bibel beteten die Menschen mit Furcht und Besorgnis die diktatorischen mythologischen Götter an. Die Bibel stellt ihnen einen einzigen, zärtlichen und barmherzigen Gott vor, der die Sünden der reumütigen Menschen vergibt (Exodus 34,5-7). Er erscheint im Gespräch mit Abraham, Moses und den Propheten. Im Gegensatz dazu, zitterten die damaligen Anbeter der Götzen vor Angst und warfen sich als Ausdruck vollkommener Unterwerfung vor ihnen nieder. Gott lehrte die Menschen in der Bibel ihn im Gegenteil als Vater, der seine Kinder behütet, zu lieben. Er lehrte sie auch, ihn nur dann zu fürchten, wenn sie ungerecht handeln:
„Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue. Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, lässt aber den Sünder nicht ungestraft…“ (Exodus 34,5-7).
Der Koran seinerseits bestätigt diese Wahrheit und offenbart, dass
„Gott gütig und barmherzig ist“ (Koran 1; Fatiha‚1).
Der zweiten Schritt
Gott verspricht in der Bibel den Messias zu senden, als Zeichen seiner Barmherzigkeit, um die Menschen aus der Hölle der Unkenntnis, des Fanatismus, des Egoismus und des Stolzes zu entreissen. Er verkündet seinen Propheten das Kommen eines demütigen Messias; aber in dieser Demut verbirgt sich seine Grösse. Gott verlieh dem Messias symbolische Namen, die seine wahre göttliche Natur und seinen menschlich aussergewöhnlichen Charakter offenbarten. Jesaja (8 Jahrhunderte vor Christus) sagte in diesem Zusammenhang:
„Der Herr wird euch von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Emanuel geben“ (Jesaja 7,14).
Der Name „Emanuel“ bedeutet: „Gott mit uns“ (Matthäus 1,23). Also ist Gott selbst mit uns durch den Messias. Jesaja gab diesem Kind auch andere aussergewöhnliche Namen:
„…denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens“ (Jesaja 9,5).
Gott hat nie einem anderen Propheten die Namen „Starker Gott“ und „Vater in Ewigkeit“ gegeben. Kein vernünftiger Mensch würde es wagen sie zu tragen. In der muslimischen Welt finden wir im Gegenteil, Namen wie: Abdallah, der bedeutet „Sklave Gottes“, Abdulmassih, „Sklave des Messias“, Abdulnabbi, „Sklave des Propheten“. Durch die göttlichen Namen des Messias, offenbart Gott im Alten Testament sein Kommen in der Person des Messias.
Die Notwendigkeit einer Menschwerdung Gottes erscheint in diesem herzzerreissenden Schrei, den Jesaja Ihm widmet, indem er Ihn einlädt selbst auf Erde zu kommen:
„Reiss doch den Himmel auf, und komm herab!“ (Jesaja 63,19).
Andere Prophezeiungen, u.a. wie Micha (8. Jahrhundert vor Christus), verkünden die Geburt Christi in Bethlehem. Micha sagt auch voraus, dass sein Ursprung im Tag der Ewigkeit liegt:
„Aber du, Bethlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, im Tag der Ewigkeit“ (Micha 5,1).
Wie kann der Messias, der 750 Jahre nach Micha geboren ist, einen ewigen Ursprung haben? Diese Prophezeiung wurde erst mit derer Erfüllung verstanden. In der Tat, sagte Jesus zu den Juden während einer scharfen Streitrede:
„In Wahrheit sage ich Euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.“ (Johannes 8,58)
Wir wissen, dass Abraham zweitausend Jahre vor Christus lebte. Wie kann dieser dann behaupten, er existiere vor Abraham, wenn nicht durch seinen ewigen Ursprung, wie Micha es voraussagte. Diese Ewigkeit kommt auch zum Ausdruck im offenen Gebet Jesus zu seinem Vater, vor den Aposteln:
„Vater verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war“ (Johannes 17,4-5).
Der Messias sprach zu seinem Vater in lauter Stimme, um uns den Geist beizubringen, mit welchem wir uns an Ihn wenden sollten; mit Zärtlichkeit und Feinfühligkeit. Er offenbart auch sein göttliches Wesen: Er existierte beim Vater noch „bevor die Welt war“. Im Evangelium wird die Ewigkeit des Geistes Jesu und nicht seines menschlichen Körpers, der wie jedes Fleisch in der Welt geschaffen wurde, öfters erwähnt.
Gewisse Leute staunen vor der göttlichen Menschwerdung und fragen sich selbst mit einer materialistischen Mentalität: „Wenn Gott im Messias Mensch geworden ist, wie konnte er gleichzeitig die Welt und die Sterne vom Himmel aus leiten?“ Dies bezeugt eine naive, kindliche und beschränkte Anschauung der Allmacht Gottes. Gott muss nicht den Himmel verlassen, um auf Erden zu erscheinen.
In unserer Zeit kann man diese Tatsache besser erklären als in der Vergangenheit. In der Tat hat die Psychologie die unbekannten ungeahnten Mächte des menschlichen Geistes entdeckt. Ein geistiger Mensch kann sich im Geiste bewegen und Tausende von Kilometern entfernt von seinem Körper erscheinen. Gewisse Menschen können auch auf Distanz die Gedanken anderer kontrollieren und sogar Einzelwesen oder Gemeinschaften orientieren. Wenn der geschaffene menschliche Geist, der alle seine Fähigkeiten noch nicht entdeckt hat, im Besitz einer solchen Macht ist, was können wir denn betreffend dem Geist des Schöpfers sagen, dessen unendliche Macht wir kaum erahnen? Gott kann tatsächlich auf Erde Mensch werden ohne den Himmel zu verlassen.
Aber es sind nicht die Aussagen der Menschen die uns interessieren, sondern die Offenbarung selbst, nämlich was Gott seinen Propheten direkt sagte. Wir glauben an den Plan Gottes, der von Gott offenbart wurde, auch wenn er Anstoss erregt bei denjenigen, die einen materialistischen Glauben und einen verschlossenen Geist haben, welche sie hindern, die göttlichen Wege zu begreifen.
Was sagt der Koran vom Messias? Dass er das Wort Gottes und sein Geist ist:
„Die Engel sagten: Maria! Gott verkündet dir ein Wort von sich, dessen Name Jesus der Messias, der Sohn der Maria, ist“ (Koran 3; Sippe Imrans‚45).
Hier ist zu bemerken, dass der Name dieses Gotteswortes „Jesus der Messias“ ist. Dies bedeutet, dass der Messias dieses Wort Gottes ist. Das Wort Gottes ist aber immer mit Ihm, da es das gleiche göttliche Wesen ist, wie es Johannes in seinem Evangelium offenbart:
„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott…und das Wort ist Fleisch geworden“ (Johannes 1,1-14).
Der Koran offenbart uns, dass Jesus auch der Geist Gottes ist:
„Der Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er der Maria entboten hat, und ein Geist von Gott“ (Koran 4; Die Frauen‚171).
Es ist unmöglich, eine Person von ihrem Wort oder ihrem Geist zu trennen. Das Wort Gottes ist Gott selbst, der Geist Gottes ist auch Gott, es ist die göttliche Dreifaltigkeit, die im Evangelium erwähnt ist.
Gewisse Leute diskutieren mit oberflächlichen Argumenten über diese Themen und sagen zum Beispiel, dass auch einige religiöse Verantwortliche den Titel „Geist Gottes“ (Ruh Allah) tragen, ohne dabei ein göttliches Wesen zu besitzen. Die Antwort dazu ist, dass es eben die menschlichen Traditionen waren, welche diesem Menschen solche Titel verliehen. Die göttliche Offenbarung war dabei nicht beteiligt. Die offenbarten Schriften haben nie von einem noch so grossen Propheten gesagt, er sei das Wort Gottes oder der Geist Gottes. Da wird die Abweichung der menschlichen Traditionen offensichtlich.
Gott hat die besten Mittel verwendet, um den Arabern stufenweise die Wahrheit über die Natur des Messias zu offenbaren: Er tat es wie üblich mit weiser Pädagogik. Diejenigen, die ein Bedürfnis nach einer Vertiefung der göttlichen Wahrheiten haben, müssen zur Bibel greifen. Sie müssen sie mit dem Geist Gottes lesen und nicht mit einer rein menschlichen oder philosophischen Mentalität, welche die geistigen Wahrheiten verfinstert. Viel wichtiger als die einfache Lektüre der offenbarten Schriften ist der Geist, mit welchem sie gelesen werden.
Wie können wir den folgenden Vers verstehen, wenn der Koran die Gottheit Christi nicht leugnet:
„Gelästert haben diejenigen, die sagen: ‘Gott ist der Messias, der Sohn der Maria!’ Der Messias hat ja selber gesagt: ‘Ihr Kinder Israels. Dient Gott, meinem und eurem Herrn!’ Wer Gott andere Götter beigesellt, dem hat Gott den Eingang in das Paradies versagt. Das Höllenfeuer wird ihn aufnehmen. Es gibt keine Verteidiger für diejenigen, die ungerecht handeln“ (Koran 5; Der Tisch 72).
Der Koran spricht hier von einer gewissen Kategorie von Christen, die aufgrund ihrer Ungerechtigkeit Gott gegenüber untreu sind. Der Vers sagt nämlich nicht: „Alle diejenigen, welche sagen, dass Gott der Messias ist, lästern“, sondern „Gelästert haben diejenigen, die sagen: Gott ist der Messias“, das heisst die Christen, die man an ihrer Aussage „Gott ist der Messias“ erkennt. Der Satz muss wie folgt verstanden werden: Die Christen haben gelästert (oder lästern).
Warum haben sie aber gelästert? Ist es wegen ihrer Behauptung, Gott sei der Messias? Wäre dies die göttliche Absicht, dann wäre der Vers in einer eindeutigen Form offenbart worden, eine Form, die jedes Missverständnis beseitigen würde, wie z.B.: „Alle diejenigen, welche sagen, dass Gott der Messias ist, lästern“ oder „Jeder, der sagt der Messias ist Gott lästert“.
Der Koran betrachtet aber nicht alle Christen als Gotteslästerer. Im Gegenteil, er lobt die Tugenden von vielen Christen, obwohl er weiss, dass sie sagen „Gott ist der Messias“. Gott offenbarte Mohammed noch die folgenden Verse:
„Du wirst finden, dass diejenigen, die den Gläubigen (in den Koran) in Liebe am nächsten stehen die sind, welche sagen: ‘Wir sind Christen.’ Dies deshalb, weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt, die nicht hochmütig sind“ (Koran 5; Der Tisch‚82).
Diese Priester und Mönche glauben aber, dass Gott der Messias ist. Trotzdem lobt sie der Koran.
„Diejenigen, die glauben und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Sabier, alle die, die an Gott und den jüngsten Tag glauben und tun, was recht ist, denen steht bei ihrem Herrn Lohn zu, und sie brauchen keine Angst zu haben, und sie werden nicht traurig sein“ (Koran 2; Die Kuh‚62).
„Diejenigen, denen wir die Schrift (die Bibel) gegeben haben, noch ehe er (der Koran) da war, glauben an ihn. Und wenn er ihnen verlesen wird, sagen sie: ‘Wir glauben an ihn. Es ist die Wahrheit (die) von unserem Herrn (kommt). Wir waren Muslims (Gott ergeben), noch ehe er da war.’ Die erhalten ihren Lohn doppelt dafür, dass sie geduldig waren. Und sie wehren Schlimmes mit Gutem ab und geben Spenden von dem, was wir ihnen beschert haben. Und wenn sie leeres Gerede hören, wenden sie sich davon ab“ (Koran 28; Die Geschichte‚52-55).
Daraus lässt sich folgern, dass der Koran nicht die Gesamtheit derer, die sagen „Gott ist der Messias“ verurteilt, weil sie dies gesagt haben. Sonst hätte Gott alle Christen zusammen verurteilt. Die wahre Absicht Gottes in diesen Versen ist es, eine gewisse Kategorie von Christen, die durch ihre schlechten Taten Gott lästern, zu verurteilen. Andere koranische Verse, in welchen Gott die Christen für ihre guten Werke lobt, unterstützen diese Interpretation. Er beruhigt sie indem Er ihnen sagt:
„Sie brauchen keine Angst zu haben und werden nicht traurig sein. Sie haben unter ihnen Priester und Mönche, die nicht hochmütig sind“ (Koran 2; Die Kuh‚62 & Koran 5; Der Tisch‚82).
Der Koran unterscheidet zwischen zwei Kategorien von Christen: Diejenige, die dem geraden Weg folgt und diejenige, die sich verirrt. Diese letzte Kategorie ist mit Recht vom Koran beschuldigt worden aus Gotteslästerer zu bestehen.
Der Koran sagt:
„Sie sind nicht alle gleich. Unter den Leuten der Schrift gibt es eine Gemeinschaft, die steht, die zu Zeiten der Nacht die Verse Gottes verlesen und sich dabei niederwerfen. Sie glauben an Gott und den jüngsten Tag, gebieten, was recht ist, verbieten, was verwerflich ist, und wetteifern nach den guten Dingen. Die gehören zu den Rechtsschaffenen. Für das, was sie an Gutem tun, werden sie nicht Undank ernten. Und Gott weiss Bescheid über die, die ihn fürchten“ (Koran III; Sippe Imrans‚113-115).
„Eine Gruppe von den Leuten der Schrift möchte euch gern irreführen. Aber sie führen nur sich selber in die Irre, ohne sich dessen bewusst zu sein“ (Koran 3; Sippe Imrans‚69).
„Es gibt manchen unter den Schriftbesitzern, dem du wohl ein Talent anvertrauen kannst, er wird es dir wiedergeben; aber auch manchen, der dir eine ihm geborgte kleine Münze nicht zurückgibt, wenn du ihn nicht stets zur Zahlung drängst“ (Koran 3; Sippe Imrans‚76).
Aus diesen drei Versen wird deutlich ersichtlich, dass der Koran zwischen den beiden Kategorien von Leuten der Schrift unterscheidet. Die Irregeführten werden vom Koran nicht wegen ihres Glaubens an der Gottheit des Messias, sondern wegen ihrer schlechten Werke, z.B. das Stehlen der Güter anderer denunziert. Tatsächlich lobt der Koran gewisse Priester und Mönche, aber klagt auch andere an:
„Ihr Gläubigen, viele von den Gelehrten und Mönchen streben danach, das Vermögen der Leute in Eitelkeit zu verzehren“ (Koran 9; Die Busse‚34).
Gemäss der Offenbarung des Neuen Testaments entspricht jedoch das „Verzehren des Vermögens der Leute“ einer Götzenanbetung. Und jede schlechte Tat entspricht im Evangelium einer Götzenanbetung. Und Jesus, der Messias sagte:
„Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Geld“ (Matthäus 6,24).
Paulus sagt in diesem Zusammenhang:
„Denn das sollt ihr wissen: Kein unzüchtiger, schamloser oder habgieriger Mensch – das heisst kein Götzendiener – erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes“ (Epheser 5,5).
Trotzdem behaupten viele sie gehörten dem Messias, in Wahrheit sind sie aber nur Götzendiener, die der Anbetung Gottes, die Anbetung des Geldes und der Vergnügen assoziiert haben.
Es ist also nicht verwunderlich, dass der Koran die Kategorie der Frevler unter denen die sagen „Gott ist der Messias“ denunziert. Diese Christen werden aufgrund ihrer Liebe zum Geld und zu den Vergnügungen als Götzendiener bezeichnet und nicht weil sie sagen Gott sei der Messias. Dies ist unsere Interpretation.
In voller Übereinstimmung mit dem Koran behaupten auch wir: „Gelästert haben diejenigen, die sagen, Gott ist der Messias“. Wir zählen aber zu denjenigen, die sagen Gott ist der Messias. Wir behaupten es ohne Bedenken im Vertrauen, dass wir „keine Angst zu haben brauchen und nicht traurig sein werden“ (Koran 2; Die Kuh‚62). Wir wissen, dass wir dank unserer guten Werke zu den Gesegneten und nicht zu den Gotteslästerern zählen werden.
Um noch deutlicher zu sein behaupten wir zudem: „Gelästert haben diejenigen, die sagen, dass Mohammed ein Prophet Gottes ist“. Wir glauben aber, dass Mohammed ein würdiger Prophet Gottes ist. Und wir hoffen, dass unsere schlechten Taten uns nicht zu den Gotteslästerern zuteilen werden. Viele, die behaupten, Mohammed ist ein Prophet Gottes, haben sich in der Tat von den Prinzipien und den edlen Geboten des Korans entfernt. Sie haben den offenen koranischen Geist abgelehnt und zählen zu den Gotteslästerern. Wir verweisen auf die Worte des Propheten Mohammed und des Scheikh Mohammed Abdo, die wir in der Einführung erwähnt haben.
Auf gleicher Weise sagen wir: „Gelästert haben diejenigen, die sagen, Moses sei ein Prophet Gottes“. Wir glauben aber, dass Moses ein Prophet Gottes ist. Wir denunzieren aber den Zionismus und seine kriminellen Anhänger, die sagen, dass Moses ein Prophet Gottes ist.
Angesichts der tiefen Finsternis in welcher die Menschheit versunken war, war die göttliche Menschwerdung eine absolute Notwendigkeit. Die Propheten selber waren unfähig, die Menschen zu retten. Diese Unfähigkeit kommt in den Worten des Propheten Jesaja zum Ausdruck:
„Wir hatten uns alle verirrt…“ (Jesaja 53,6)
Gott allein verirrt sich nicht und er allein ist imstande den Menschen aus der Finsternis zu befreien. Deshalb:
„Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Johannes 1,14).
Gott hat den herzzerreissenden Schrei Jesajas erhört:
„Reiss doch den Himmel auf, und komm herab!“ (Jesaja 63,19).
Die Kreuzigung des Messias
Die Bibel verkündet im Alten Testament, dass der Messias verachtet und durch die Juden getötet sein wird. Der Prophet Jesaja (8. Jahrhundert vor Christus) sagte über den Messias:
„Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Er war verachtet; wir schätzten ihn nicht. Aber er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe. Doch der Herr lud die Schuld von uns allen auf sich. Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen. Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war. Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht, er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen“ (Jesaja 53,1-10).
Auf diese Weise beschreibt das Alte Testament 800 Jahre vor dessen Erfüllung, die Tragödie des Messias. Wenn wir heute das Leiden Christi beschreiben müssten, würden wir es nicht besser als Jesaja tun.
Was bedeutet diese göttliche Prophezeiung: „Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Wir hatten uns alle verirrt“? Welche Sünden waren das, und von welcher Verirrung waren die Juden betroffen? Es handelt sich, um die Verbrechen und die Irreführung des Zionismus. Im Laufe der Jahrhunderte ist tatsächlich der zionistische Geist in das jüdische Volk eingedrungen und dieser Geist wurde stark durch die Propheten des Alten Testaments und durch den Messias verurteilt. „Wir hatten uns alle verirrt“, sagte der Prophet Jesaja und diese Verirrung besteht in der Politisierung des Judentums, das die Zionisten als Religion und Staat sehen, wo hingegen Gott für die ganze Menschheit Glaube und Reue wollte. Deshalb hatte der Messias gesagt:
„Mein (geistiges und weltweites) Reich ist nicht von dieser (politischen und engstirnigen) Welt“ (Johannes 18,36).
Die zionistischen Juden von heute folgen dem Weg ihrer Vorfahren und verirren sich in der Illusion des Zionismus. Nach der Besetzung Palästina träumt die Mehrheit der Israelis immer noch vom Gross-Israel, einem israelischen Weltreich das sich vom Nil bis zum Eufrat erstrecken würde. Die Tragödie des Nahen Ostens ist durch den Zionismus verursacht worden und stellt im 20. Jahrhundert eine Wiederholung der Tragödie Jesus der Messias dar, der den Zionismus bis zum Kreuz anklagte.
Das zionistische Übel hatte auch die Apostel Jesu getroffen. Sie erwarteten wie alle anderen Juden einen militärischen Messias, der die Führung einer zionistischen Befreiungsbewegung übernehmen und einen expansionistischen, gewaltigen und bewaffneten Kampf gegen die Römer und die benachbarten Länder auslösen würde. Das Ziel dieser messianisch-militärischen Bewegung wäre die Errichtung des zionistischen Weltreiches gewesen. Deshalb, weit davon entfernt zu ihnen von einer militärischen Ehre zu sprechen, bereitete der Messias sie schrittweise auf den Gedanken seiner Kreuzigung vor: Er ersetzte somit ihren politischen und rassistischen Ehrgeiz durch die geistige Vorstellung des Heils.
In der Tat, nachdem Jesus sich vom Glauben der Apostel an ihn als Messias vergewissert hatte, offenbarte Er ihnen durch die Ankündigung seines Todes sein geistiger, nicht politischer Messianismus:
„Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen“ (Matthäus 16,21).
Die spontane Reaktion der Apostel war Enttäuschung: Petrus lehnte diese nicht-politische Anschauung ab und sagte sogleich:
„Das soll Gott verhüten. Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!“ (Matthäus 16,22)
Aber der Messias tadelte ihn und wiederholte weiterhin vor den Aposteln, dass er gekreuzigt und getötet werden müsse (Matthäus 16,23 und Lukas 9,22 / 9,44-45).
Der zionistische Geist war so sehr in die jüdische Mentalität eingedrungen, dass sogar die Apostel selbst eine unglaubliche Mühe hatten, ihn loszuwerden. Das Evangelium erwähnt, dass Jesus nach seinem Tod und seiner Auferstehung zweier seiner Jünger erscheinen musste, um ihnen die Prophezeiungen des Alten Testamentes über sein Leiden zu erklären. Er sagte ihnen:
„Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Moses und allen anderen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht“ (Lukas 24,25-27).
Der Messias ist durch das Tor des Martyriums in seine Herrlichkeit – eine geistige, nicht weltliche und auch nicht politische Herrlichkeit – eingegangen. Das Martyrium für die Gerechtigkeit ist in Gottes Augen eine Ehre und eine Würde und nicht eine Schande wie es einige denken. Der Messias hat das Martyrium nicht verachtet und derjenige, der darin eine schändliche Tat sieht, ist nicht vom Heiligen Geist Gottes geführt. Die Apostel haben lange Zeit gebraucht, um diese Denkweise zu verstehen und einige schämten sich vor dem, was der Hl. Paulus in seinem Brief als der „Skandal des Kreuzes“ bezeichnete (Galater 5,11).
Viele haben Jesus wegen seiner Kreuzigung verachtet. Die Apostel hingegen waren nicht verlegen wegen seines Todes, denn der Messias erklärte ihnen nach seiner Auferstehung den tiefen Sinn des Kreuzes. Sie haben dann die Absicht Gottes und seine Weisheit verstanden und haben sich dieser gefügt. Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinther:
„Wir dagegen verkündigen den Messias als den Gekreuzigten: für Juden ein Skandal, für Heiden eine Torheit“ (1 Korinther 1,23).
Durch den Tod Christi wollte Gott ein Kriterium des Glaubens aufstellen, um die wahren Gläubigen von den Zionisten zu trennen. Diese lehnten es ab, ihm zu folgen, weil sie zu sehr an der Politik und den materialistischen Ehren hingen. Im Koran gibt es einen Hinweis auf diejenigen, die an den Messias glaubten, ihm aber nach seinem Tod nicht mehr folgten. Sie hatten nämlich verstanden, dass er ihre Vorherrschaftsträume nie erfüllen würde:
„Unter den Leuten der Schrift gibt es einige, die an ihn (den Messias) vor seinem Tod glaubten. Am Tag der Auferstehung wird er gegen sie Zeugnis ablegen“ (Koran 4; Die Frauen‚159).
Dieser Vers zeigt deutlich, dass der Messias wirklich getötet wurde.
Wenn dies die Haltung der Leute der Schrift, der Juden, der Schriftgelehrten und Pharisäer, die bereits in die Prophezeiungen über den gekreuzigten Messias eingeweiht waren, wieviel mehr musste Gott die Araber jener Zeit schonen, die unfähig waren die Tatsache des Kreuzes aufzunehmen. Die Araber der vorislamischen Zeiten konnten sich einen anscheinend besiegten, ans Kreuz genagelten Messias weder vorstellen noch konnten sie ihn akzeptieren. Dies gilt umso mehr, weil er von Menschen gekreuzigt wurde, von Juden, die seine Zeugen hätten sein sollen.
Warum musste der Messias getötet werden? Um den zionistischen Geist in der Mentalität seiner Anhänger abzuschaffen. Als sie Jesus, an den sie als Messias glaubten, am Kreuz sahen, begriffen sie, dass der Zionismus ein Irrtum und eine Illusion ist, die sie definitiv aufgeben mussten.
Wäre der Messias nicht gekreuzigt worden, hätten die Jünger ihr Irrtum nicht eingesehen und hätten weiter die Errichtung des zionistischen Reiches Israel von ihm verlangt. Durch sein Kreuz hat Jesus dem zionistischen Konzept ein Ende gesetzt.
Jesus ist der Retter denn Er rettet alle, die an Ihn glauben, nicht nur von den zionistischen Ketten sondern auch von jedem ähnlichen illusorischen Ideal, von jeder materialistischen Mentalität, auch wenn sich diese hinter einem religiösen Anschein verbirgt. Dies ist der Fall beim politischen und nationalistischen Islam und Christentum. Jeder Versuch eine Religion – oder alle Religionen – zu politisieren ist ein anderer Zionismus, der sich unter einem anderen Namen verkleidet. Der Vatikan, der sich im Jahr 1929 als „Staat“ proklamierte, ist wie der Zionismus in dieselbe Falle gelaufen.
Wie bereits erwähnt, war es unmöglich für die Araber der vorislamischen Zeiten die Botschaft eines anscheinend besiegten Messias zu verstehen. Deshalb stellt ihnen der Koran – als guter Pädagoge – die evangelischen Wahrheiten und Ereignisse nur stufenweise vor. Man muss sich auch daran erinnern, dass zu jener Zeit die Araber, den Menschen ausgehend von seiner körperlichen Kraft, seiner Tapferkeit und seiner Tüchtigkeit im Umgang mit dem Schwert beurteilten und nicht aufgrund von Eigenschaften wie Zärtlichkeit, Demut und Bereitschaft zum Martyrium für die Gerechtigkeit.
Diese Mentalität herrscht heute noch in vielen Gemeinschaften. Viele haben nichts von der göttlichen Offenbarung gelernt und verachten weiterhin die Demütigen und Sanftmütigen, die als schwach angesehen werden. Eine solche Haltung ist bezeichnend für den zionistischen Geist, welcher Jesus auf einem demütigenden Kreuz besiegt hat.
Der Koran bereitete die Araber mit viel Geschicklichkeit und Feingefühl auf das Verständnis der Weisheit des Martyriums Christi vor. Nur ein minuziöser und wohlgesinnter Forscher kann dies entdecken. Der Koran sagt nämlich bezüglich der Juden:
„Sie haben das Bündnis zerrissen und gegen die Zeichen Gottes gelästert, und die Propheten ungerechterweise getötet. Sie haben gelästert, indem sie gegen Maria eine gewaltige Verleumdung vorbrachten. Sie haben gesagt: ‘Wir haben den Messias, den Jesus, Sohn Marias, den Gesandten Gottes, getötet.’ Sie haben ihn aber nicht getötet und nicht gekreuzigt, sondern es schien ihnen, sie hätten es getan… Aber Gott hat ihn zu sich erhoben“ (Koran 4; Die Frauen‚156-159).
Gewisse oberflächliche Gläubige beeilen sich, aus diesen Versen zu schliessen, dass der Messias nicht gekreuzigt und nicht körperlich getötet wurde. Von ihrem Enthusiasmus hingerissen, stürzen sie sich in einen ernsthaften Angriff gegen das Evangelium, das die Kreuzigung Christi beschreibt, und behaupten, es wurde gefälscht. Durch ihre übereilten Schlussfolgerungen widersprechen sie dem Koran, welcher stets seine Bestätigung des Evangeliums unterstreicht. Wenn diese Leute sich Zeit genommen hätten, um in aller Stille und ohne Fanatismus den Koran nachzuschlagen, hätten sie entdeckt, dass dieser in einem anderen Vers vom Tod des Messias spricht.
Hier kommen die Wichtigkeit der Erforschung der Einheit der Offenbarung und die Notwendigkeit einer Vertiefung des koranischen Studiums zum Ausdruck, wenn man die göttliche Absicht erfassen will. Somit, geführt von einem „erleuchtenden Buch“, werden wir die Irreführung der wortwörtlichen Interpretation, die uns von der göttlichen Absicht entfernt, meiden können. Der Koran selbst ermutigt uns durch eine klare Aussage über den Tod Christi diesen Weg zu folgen. Der Messias als Kind sagt diesbezüglich:
„Friede ist über mir am Tag, da ich geboren wurde, am Tag, da ich sterbe, und am Tag, da ich zum Leben auferweckt werde“ (Koran 19; Maria‚33).
Der Koran spricht also vom Tod und von der Auferstehung Christi und bestätigt hiermit das Evangelium. Gewisse oberflächliche Gläubige meinen, diese Verse würden sich auf die Wiederkunft Christi am Ende der Zeit beziehen. Erst dann werde er getötet werden. Die göttliche Offenbarung erbringt keine Basis für solche Hirngespinste. Wir verstehen nicht, weshalb die „Gläubigen“ die Vorstellung des Todes Christi am Ende der Zeit akzeptieren, sie aber ablehnen für die Zeit seines ersten Kommens. Der Koran erwähnt den Tod Christi auch im folgenden Vers. Jesus spricht zu Gott nach seinem Tod und sagt bezüglich der Juden, die ihn nach seinem Tode ablehnten:
„Ich war Zeuge über sie, solange ich unter ihnen weilte. Nachdem du mich abberufen hattest, warst du es, der auf sie aufpasste. Du bist über alles Zeuge“ (Koran 5; Der Tisch‚117).
Wir haben bereits gesehen, dass der Koran die Leute der Schrift (die Juden) verurteilt, die nach dem Tode Jesus nicht mehr an ihn glaubten:
„Unter den Leuten der Schrift gibt es einige, die an ihn (den Messias) vor seinem Tod glaubten. Am Tag der Auferstehung wird er gegen sie Zeugnis ablegen“ (Koran 4; Die Frauen‚159).
Der Tod des Messias ist auch im folgenden Vers erwähnt, in welchem bezüglich der Juden gesagt wird:
„Sie ersannen Listen gegen Jesus (d.h. um ihn zu töten) allein Gott überlistete sie, denn Gott übertrifft die Listigen an Klugheit. Gott sprach zu Jesus: ‘Ich will Dich, den Tod der Menschen sterben lassen (Mutawaffica), Dich zu Mir erheben und Dich von den Lästern (der Juden, die dich ablehnen) befreien. Die, welche Dir folgten, will ich über diejenigen, die nicht an dich glaubten, bis zum Auferstehungstage setzen“ (Koran 3; Sippe Imrans‚55-56).
NB: Auch hier wird das arabische Wort „Mutawaffica“, welches bedeutet „Ich will Dich, den Tod sterben lassen“ schlecht übersetzt und wiedergibt oft den Sinn „ich will Dich zu mir zurückrufen“. Das ist falsch. In der Tat bedeutet dieses Wort ein physisches Sterben, eine körperliche Hinrichtung.
Wie kann man eine Übereinstimmung finden zwischen den Versen in welchen Gott vom Tode Jesu und Jesus selbst von seinem Tode spricht, und derjenigen in der Sure der Frauen‚158, die besagt:
„Sie haben ihn aber nicht getötet und nicht gekreuzigt, sondern es schien ihnen, sie hätten es getan.“
Widerspricht sich denn die koranische Offenbarung? Sicherlich nicht.
Diejenigen, die sich an die wortwörtliche Interpretation halten stolpern darüber und wie es der Koran bezüglich derjenigen sagt, die Gott nach dem Buchstaben verehren:
„Sie fallen auf ihr Gesicht, in dieser Welt und im Jenseits. Das ist ein offensichtliches Verderben“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚11).
Wenn wir uns bis zur göttlichen Absicht in der Offenbarung erheben – um im Geiste und nicht wortwörtlich zu verstehen – werden wir im Vers 158 der Sure der Frauen (Koran 4) keine Verneinung der Kreuzigung und des körperlichen Todes Christi sehen. Die göttliche Absicht besteht darin uns klar darzustellen, dass die Juden die den Messias hinrichteten, dadurch seiner Mission kein Ende gesetzt haben. „Es schien ihnen“, sie könnten seine Mission in der Wiege ersticken. Aber nach seinem Tod hat sich seine Botschaft wie Feuer im Stroh verbreitet bis ans Ende der Welt.
Die Juden fürchteten die Botschaft des Messias, die dem Zionismus entgegengesetzt war noch mehr als seine Person. Und siehe da, diese Botschaft, die sie durch seine Hinrichtung treffen wollten, verbreitet sich in der Welt, gerade wegen dieser Kreuzigung. Somit hat Gott „der die Listigen an Klugheit übertrifft“ über die List der Juden triumphiert (Koran 3; Sippe Imrans‚55-56).
Gewisse Leute denken, Gott habe die zionistischen Juden überlistet, weil er den Messias zu sich erhoben hat und ihm somit die Hinrichtung ersparte. Diese Interpretation widerspricht aber der biblisch-koranischen Offenbarung. Wir können sie deswegen nicht akzeptieren. Wir glauben, Gott habe diese Ungläubigen überlistet, weil der Tod des Messias die Niederlage des Zionismus bedeutete. Gott hat den Messias nach seinem Tod auferstehen lassen und ihn zu sich erhoben; die Juden hingegen dachten, sie hätten ihn in die Tiefen der Hölle gestürzt. Der Triumph Gottes über die Juden hört mit der Erhebung Christi nicht auf. Der Schöpfer beschämt sie noch mehr, indem er die Jünger des Messias auf Ewig über sie erhebt:
„Gott sprach zu Jesus: Die, welche dir folgten (die gläubigen Juden), will ich über diejenigen die nicht an dich glaubten (die zionistischen Juden) bis zum Auferstehungstage setzen“ (Koran 3; Sippe Imrans‚56).
Es gibt keine Rechtfertigung für diejenigen, welche die Kreuzigung des Messias unter dem Vorwand leugnen, ihn damit ehren zu wollen. Das Martyrium für die Sache Gottes ist keine Schande. Gott, im Koran, antwortet all jenen, die meinen, sie würden ihn durch das Leugnen der Kreuzigung Christi ehren:
„Sage ihnen (Mohammed): Wer könnte es Gott verwehren, wenn er den Messias, den Sohn Marias, mit seiner Mutter, samt allen Erdbewohnern vertilgen wollte?“ (Koran 5; Der Tisch‚18)
Wie wir es bereits sahen, offenbart uns die Bibel durch den Prophet Jesaja bereits 8 Jahrhunderte vor Jesus, dass Gott entschlossen war den Messias zu vertilgen:
„Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen… Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht“ (Jesaja 53,8-10).
Unsere Überzeugung ist fest: Niemand kann es Gott verwehren, denn er handelt nach seinem Plan und seiner Weisheit, die meistens von den Menschen unverstanden bleibt. Gott hat wirklich den Messias körperlich ausgetilgt wie es im Alten Testament prophezeit wurde und wie es der Messias selbst im Evangelium lehrte. Der Koran bescheinigt es nur. Wenn Gott jedoch der Messias körperlich austilgen wollte, so war es mit dem Ziel, ihn geistig und ewig zu verherrlichen. Dies wird sich durch die baldige und endgültige Zerstörung des heute im Staat Israel verkörperten Zionismus vollbringen.
Der Glaube der Messias könne nicht getötet werden ist mit dem Glauben an einen politisch und materiell verherrlichten Messias gleichzustellen. Dies ist eine andere Form des Zionismus. Der Messias musste durch den Tod gehen, um die Mentalität der Menschen guten Willens, die in den Zangen des Materialismus gefangen waren, zu ändern.
Nach diesen Überlegungen ergibt sich eine einfache und wahrhafte Schlussfolgerung: Der Glaube an die Kreuzigung des Messias widerspricht nicht dem Koran, wenn dessen Verse geistig interpretiert werden, nach unserem für allen offenbarten Büchern gültigem Prinzip. Hingegen zwingt die Verneinung der Kreuzigung des Messias die Interpreten des Korans, verkrampfte Erklärungen zu suchen, um sie den koranischen Versen, die vom Tode Christi sprechen, zu adaptieren. Sie widersprechen schlussendlich dem Evangelium, anstatt es zu bestätigen, wie im Koran vorgeschrieben. Diese schuldige Haltung ist weder „das beste Argument“ noch der vom Koran vorgeschriebene „Gerade Weg“.
Der Märtyrertod ist für Gott eine unendliche Ehre: Niemand wird sie dem Messias Jesus, der erste der Märtyrer, entreissen können. Derjenige, der diese Wahrheit begreift wird nicht mehr vom Messias die „Schande“ des Kreuzes entfernen wollen. Für Gott zu sterben bedeutet ewiges Leben, wie es der Koran offenbart:
„Sag nicht von denen, die um der Sache Gottes willen getötet werden, sie seien tot. Sie sind vielmehr lebendig. Aber ihr versteht es nicht“ (Koran 2; Die Kuh‚154).
Der Koran bleibt seiner eigenen Logik treu. Er betrachtet die Märtyrer für Gott nicht als tot, sondern als lebendig. Deshalb, in Übereinstimmung mit seinen eigenen Prinzipien, hält er sich nicht am Tode des Messias auf, sondern erklärt ihn als Märtyrer auf ewig lebendig. Die Juden haben ihn nicht getötet, denn Gott „der die Listigen an Klugheit übertrifft“ hat ihn auf ewig lebendig gemacht aber „sie verstehen es nicht“. Der Koran sagt dazu:
„Du darfst nicht meinen, dass diejenigen, die um Gottes willen getötet worden sind, wirklich tot sind. Nein, sie sind lebendig und ihnen wird bei ihrem Herrn himmlische Speise beschert“ (Koran 3; Sippe Imrans‚169).
Wir, die wir an die Kreuzigung, den Tod und die Auferstehung des Messias glauben, sagen: Der Messias ist lebendig. „Sie haben ihn nicht getötet und nicht gekreuzigt. Aber es schien ihnen.“
Die Fälschung der Bibel
Die koranischen Beweise der Echtheit der Bibel
Im Laufe der Jahrhunderte haben die Juden das Gerücht der Fälschung der Bibel und besonders des Evangeliums durch die Christen verbreitet. Ihr Ziel war es, die Leute zu überzeugen, dass die Bücher der Propheten auf die sich die Christen stützen, um an Jesus als Messias zu glauben, gefälscht waren und nicht im Alten Testament existierten; jedenfalls nicht in der von den Christen präsentierten Form. Diese hätten also die biblischen Texte manipuliert, um sie an Jesus anzupassen.
Viele haben diese Verleumdung geglaubt und bis heute verbreitet und haben dabei die Bibel und besonders das Evangelium völlig verachtet. Gewisse Araber haben es soweit getrieben, dass sie die Einfuhr des Evangeliums in ihre Länder und Häuser verhinderten. Gleichzeitig öffneten sie aber ihre Türen für unmoralische Bücher und Zeitschriften.
Die Behauptung, die Bibel sei gefälscht, ist ein vom Teufel inspirierter Irrglaube. Er ist nämlich derjenige, der
„böse Gedanken und Neigungen in das Herz der Menschen einschmeichelt“ (Koran 114; Die Menschen‚5-6).
Wir finden im Koran keinen einzigen Vers, der die Gläubigen vor der Fälschung der Bibel warnt. Im Gegenteil der Koran ist da, um die Bibel zu bestätigen (Koran 4; Die Frauen‚47). Könnte der Koran einen gefälschten biblischen Text bestätigen?
Wie könnte der Koran eine Warnung gegen die Bibel enthalten, wenn die Offenbarung ein und dieselbe ist? Gott ist Allmächtig um seine Offenbarung zu schützen und kann es nicht erlauben, dass ein offenbartes Buch gefälscht wird. Wie könnten wir uns sonst auf ein „erleuchtendes Buch“ stützen, um den richtigen Weg zu gehen? Und welche Bezugnahme hätten wir dann? Derjenige, der die Bibel verleumdet, verleumdet gleichzeitig der Koran, der die Echtheit der Bibel bestätigt.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen der koranischen Offenbarung und viele traditionellen Muslims besteht darin, dass der Koran die Bibel bezeugt, während die Letzteren sie verleumden. Der Koran sagt:
„Denjenigen, denen wir (Gott) die Schrift (die Bibel) gegeben haben, lesen sie richtig und glauben daran. Diejenigen aber, die nicht daran glauben, gehen ins Verderben“ (Koran 2; Die Kuh‚121).
Die Erklärung, die von der arabischen Interpretation des Korans „Al-Jalalein“ für den Ausdruck „lesen sie richtig“ gegeben wird, ist die folgende: „Das heisst, sie lesen sie wie sie offenbart wurde.“ Wir billigen diese korrekte Interpretation, die den Verdienst hat die Absicht des Herrn zutreffend zu widerspiegeln.
Das Zeugnis des Korans zugunsten der Echtheit des Alten und Neuen Testaments erübrigt für uns jede weitere Diskussion. Wir fragen uns, wie kann man versichern, an den Koran zu glauben und gleichzeitig behauptet man die Bibel sei gefälscht. Mit ihrer Verleumdung der Bibel beweisen sie, dass sie nicht an den Koran glauben, denn dieser sagt deutlich bezüglich der Bibel:
„Diejenigen, die nicht daran glauben, sind die Verlierer“ (Koran 2; Die Kuh‚121).
Der Koran legt mit folgenden Worten Zeugnis für das Evangelium ab:
„Die Leute des Evangeliums sollen nach dem entscheiden was Gott darin herabgesandt hat. Diejenigen, die nicht nach dem entscheiden, was Gott herabgesandt hat, sind die Frevler“ (Koran 5; Der Tisch‚47).
Der Koran regt also die Leute des Evangeliums dazu an, entsprechend dem zu entscheiden, was Gott darin zu ihrer Leitung offenbart hat. Ist diese koranische Bescheinigung zugunsten des Evangeliums nicht ein sicheres Zeichen für dessen Echtheit und eine Pflicht danach zu greifen? Trotzdem behaupten viele Juden, Christen und Muslims das Gegenteil. Welches wird das Gericht dieser „Frevler“ wie sie der Koran nennt, sein?
Diejenigen, die behaupten das Evangelium sein „verfälscht“, bezeugen keinen vollkommenen Glauben an den Koran, sondern einen blinden Fanatismus. Diese Leute verbergen in Wirklichkeit hinter einer Maske ihren Hass gegenüber jeder göttlichen Offenbarung. Dieselben Bemerkungen betreffen diejenigen, die den Koran unter dem Vorwand ihres Glaubens an das Evangelium verachten.
Jeder Muslim, der glaubt, das Evangelium sei verfälscht ist gegen den Koran. Und jeder Christ, der den Koran angreift ist gegen den Geist des Evangeliums. Wer immer den Geist des Evangeliums wirklich verstanden hat, kann den Koran nur akzeptieren.
Der Koran stützt sich stets auf die Bibel als eine sichere und treue Bezugnahme. Gott empfiehlt Mohammed sich an die Leser der Bibel zu wenden, wenn er an die göttlichen Worte, die ihm offenbart wurden, zweifelt:
„Wenn du über das, was zu dir als Offenbarung herabgesandt worden ist im Zweifel bist, dann frag diejenigen, welche die Schriften, die früher herabgesandt worden sind, lesen“ (Koran 10; Jonas 94).
Wir hätten gerne gesehen, dass jeder Muslim nach dem Geist des Korans und jeder Christ nach dem Geist des Evangeliums lebt, damit die Ketten des Fanatismus, die zum Verderben führen gesprengt werden. Jeder Muslim sollte den Propheten des Islams zum Vorbild nehmen, der sein Herz nur mit Worten der Frömmigkeit und des Respekts der Bibel gegenüber erfüllte:
„Wir (Gott) haben die Thora herabgesandt, die in sich die Rechtleitung und das Licht enthält, damit die Propheten danach entscheiden… Und wir liessen hinter ihnen Jesus, den Sohn der Maria folgen, damit er bestätige, was vor ihm da war, nämlich die Thora. Wir gaben ihm das Evangelium das in sich Rechtleitung und Licht enthält, damit es die Thora bestätige. Die Leute des Evangeliums sollen nach dem entscheiden, was Gott darin herabgesandt hat“ (Koran 5; Der Tisch‚44-47).
Gibt es einen einzigen koranischen Vers, den der Gläubige ans Evangelium ablehnen kann, unter dem Vorwand, er greife das Evangelium an? Nein, es gibt im Koran keinen Vers, der dem Evangelium und seiner Lehre widerspricht, vorausgesetzt die Interpretation berücksichtigt das „beste“ Argument: d.h. dasjenige, welches das Evangelium bestätigt und nicht widerspricht.
Jede koranische Interpretation, welche dem Evangelium entgegengesetzt ist, ist ein gegen den Koran abgelegtes falsches Zeugnis. Wir sind bestürzt über gewisse Leute, die falsche koranische Interpretationen vorlegen, und dann ihre irrigen Aussagen mit der Behauptung das Evangelium sei gefälscht, rechtfertigen. Diese Rechtfertigung ist noch verwerflicher als das Irrtum selbst. Der Koran selbst denunziert und verurteilt diese Leute.
Wir sind aber ebenso bestürzt über diejenigen, die den Koran mit dem Vorwand, er widerspreche dem Evangelium, ablehnen. Diese Behauptung ist falsch, denn der Koran bescheinigt „und bestätigt das Evangelium“. Weshalb lehnen ihn gewisse Leute, unter einem falschen Vorwand ab? Ist es im Gegenteil nicht ehrlicher und einfacher an den Koran zu glauben, weil er zugunsten des Evangeliums Zeugnis ablegt? Der Koran sagt zu den Leuten der Bibel:
„O Ihr, denen die Schrift gegeben wurde, glaubt an das was wir zur Bestätigung von dem was mit euch ist (die Bibel) jetzt offenbaren (den Koran)“ (Koran 4; Die Frauen‚48).
Deshalb müssen sich die Leute der Schrift bemühen, die koranische Interpretation zu suchen, welche die Bibel, „die mit ihnen ist“ bestätigt. Wenn sie mit Liebe und Weisheit handeln, wird es ihnen gelingen, Einheit zu schaffen und dem konfessionellen Hass ein Ende zu setzen.
Der Koran richtet seine Gebote auch an den Muslimen:
„Ihr Gläubigen, Glaubt an Gott und seinen Gesandten (Mohammed) und die Schrift, die er auf seinen Gesandten herabgeschickt hat (der Koran), und die Schriften, die er schon früher herabgeschickt hat (die Bibel). Wer an Gott, seine Engel, seine Schriften (Altes und Neues Testament und Koran), seine Gesandten und den jüngsten Tag nicht glaubt, ist weit abgeirrt“ (Koran 4; Die Frauen‚136).
Es ist nicht unsere Sache, diejenigen zu verurteilen, die nicht an die heiligen Bücher des Alten und des Neuen Testaments in ihrer jetzigen Form glauben. Wir können sie nicht stärker verurteilen als es Gott selbst im Koran tut: „Sie sind weit abgeirrt.“ Wir raten es jedermann an, an den heutigen Text der Bibel zu glauben, weil der Prophet Mohammed dieser Text gekannt hat. Die göttliche Offenbarung im Koran bezeichnet diesen Text, denn die Beweise seiner Echtheit, auch wissenschaftliche Beweise, sind mehrfach und vernichten jede entgegengesetzte Argumentation.
Es gibt hingegen keine wissenschaftliche Beweise für die Fälschung der Bibel. Wenn eine, von der Fälschung der Bibel, überzeugte Person fähig ist, einen wissenschaftlichen Beweis zu erbringen, würde ich ihr dankbar sein und würde ihr Jünger werden.
Die wissenschaftlichen Beweise der Echtheit der Bibel
Gott hat die Bibel nicht offenbart, um sie der Willkür und der Bosheit der Menschen zu überlassen. Hier sind die wichtigsten wissenschaftlichen Beweise aus der modernen Archäologie, die zusammen mit dem Koran, die Echtheit der Bibel bescheinigen:
- Die Rollen vom „Toten Meer“, die im Jahre 1947 in Qumran (in der Nähe des Toten Meeres) entdeckt wurden beweisen die Echtheit des Alten Testaments. Die Wissenschaftler haben diesen Text mit demjenigen, den wir besitzen verglichen und haben ihn als echt deklariert. Diese Texte des 2. Jahrhunderts vor Christus wurden auf das Leder von Geissen geschrieben. Diese Rollen befinden sich im Rockfeller-Museum in Jerusalem. Die internationalen Museen haben Kopien davon.
- „Der Papyrus Rylands“ stammt aus dem Jahre 125 nach Christus und enthält einen grossen Teil des Kapitels 18 des Johannes-Evangeliums. Dieser Text stimmt mit dem heutigen überein.
- Die Papiere genannt „Chester Beatty“ enthalten grosse Teile des Neuen Testaments. Sie stammen aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. Dieser Text stimmt auch mit dem Heutigen überein und befindet sich im Michigan Museum (USA).
- Die Bibel genannt „Vaticanus“ stammt aus dem 4. Jahrhundert nach Christus und enthält die ganze Bibel in lateinischer Sprache. Sie befindet sich im Museum des Vatikans.
- Die Bibel genannt „Sinaiticus“ – sie wurde im Kloster St. Katharina im Sinai entdeckt – befindet sich im Britisch-Museum. Es handelt sich um die griechische Bibel, die ebenfalls aus dem 4. Jahrhundert nach Christus stammt. Sie wurde am Ende des 19. Jahrhunderts durch einen russischen Prinz entdeckt.
- Ein logischer Beweis der Echtheit der Bibel ist der folgende: Die zahlreichen christlichen Konfessionen haben denselben biblischen Text. Dieser Text existiert in verschiedenen Sprachen und stimmt mit den Originaltexten aus der Vergangenheit überein.
- Viele muslimische Gelehrte leugnen die Fälschung der Bibel. Die wichtigsten sind die zwei bekannten grossen (verstorbenen) Scheichs: Afgani und Mohammed Abdo.
Gewisse „Gläubige“ haben das Märchen verbreitet, das Evangelium wäre mit dem Messias in den Himmel erhoben worden und befinde sich deshalb nicht mehr auf Erden. Diesen Leuten stellen wir folgende Frage: Wie kann eine solche Aussage wahr sein, wenn der Koran selbst über diejenigen welche die Bibel lesen sagt, sie „lesen sie richtig“? Wie können sie die Bibel richtig lesen, wenn sie nicht mehr auf Erden zu finden ist?
Diese Hirngespinste sind lächerlich, besonders weil der Koran selbst den Leuten der Schrift empfiehlt nach dem zu entscheiden, was Gott darin offenbart hat. Wie kann Gott im Koran empfehlen nach einem Buch zu urteilen, das nicht mehr existiert?
Wir haben bereits bewiesen, dass der Koran eine arabische Lesung der Bibel ist, die zur Zeit des arabischen Heidentums nur in drei Sprachen existierte, nämlich hebräisch, griechisch und lateinisch. Dies ist ein, aufgrund der Entdeckungen der modernen Archäologie, unwiderlegbarer Beweis der Anwesenheit der Bibel auf Erde zu jener Zeit. Sie wurde also nicht mit dem Messias in den Himmel erhoben. Die archäologischen Befunde, die wir dargelegt haben beweisen es.
Die offizielle muslimische Tradition berichtet auch in den „Diskussionen“ des Propheten Mohammed über ein Ereignis von höchster Bedeutung.
(Diese Diskussionen (Hadith auf Arabisch) sind durch den Gelehrten Bockhari niedergeschrieben worden.)
Nachdem der Engel Gabriel Mohammed erschien und ihm seine Mission verkündete, war er erschüttert. Er verliess sofort seinen gewöhnlichen Meditationsort und erzählte das Ereignis seiner Frau Chadidscha. Um ihn zu beruhigen, führte sie ihn sogleich zu ihrem Cousin Waraka-ibn-Nofal, dem Onkel Mohammeds. Bockhari erzählt, dass Waraka ein zum Christentum konvertierter arabischer Schriftgelehrter war. Er schrieb „das Evangelium auf hebräisch“ nieder. Die Bibel existierte also „auf Erden“, auf der arabischen Halbinsel schon zu Zeiten Mohammeds.
Die in diesem Abschnitt präsentierten wissenschaftlichen und schriftlichen Beweise bestätigen die Echtheit der Bibel und machen den unermesslichen Abgrund zwischen einerseits den Aussagen des Korans und seines Propheten in bezug auf die Bibel und andererseits der Verleumdung gewisser traditionalistischer Gläubiger offenkundig. Wir, unsererseits, vertrauen dem Zeugnis des Korans und seines Propheten zugunsten der Bibel. Und dieses Zeugnis genügt uns.
Gewisse Leute meinen, das Evangelium sei nach der Offenbarung des Korans gefälscht worden. Dies ist das schlimmste Argument. Wir haben soeben die wissenschaftlich unwiderlegbaren Beweise für die Echtheit des heutigen evangelischen Textes vorgelegt. Dieser Text stimmt mit demjenigen, der in der Vergangenheit noch vor Mohammed offenbart wurde, überein. Der Koran bezeugt die Echtheit dieser Texte.
Das „Evangelium“ von Barnabas
Viele Leute im Orient glauben an das Pseudo-Evangelium von Barnabas. Dieses „Evangelium“ ist eine Parodie des Lebens des Messias, die leider von vielen Muslimen angenommen wurde. Aber jeder wahre und treue Muslim sollte dieses „Evangelium“ aus einem einfachen Grund ablehnen, weil Jesus darin nicht als Messias vorgestellt wird, sondern als Vorgänger Christi. Gemäss diesem lügnerischen „Evangelium“ wäre Mohammed der Messias. Hier einige Ausschnitte aus diesem „Evangelium“ (96,1-5):
„Der Priester sagt zu Jesus: Steh auf Jesus, denn wir wollen von dir wissen, wer du bist. Es steht im Buch Moses geschrieben, dass Gott uns den Messias senden wird, der uns über den Willen Gottes informieren wird. Deshalb bitte ich dich, uns die Wahrheit zu sagen. Bist du der Messias Gottes, den wir erwarten? Jesus antwortet: Es ist wahr, dass Gott uns dies versprochen hat, ich bin aber nicht der Messias, denn dieser wurde vor mir geschaffen und wird nach mir kommen.“
Im Kapitel 97,13-17 steht weiter:
„Der Priester sagte dann: Und welchen Namen wird der Messias haben? Jesus antwortete: Der Name des Messias ist wunderbar, denn Gott selbst gab ihm einen Namen als Er seine Seele schuf und Er stellte ihn in eine himmlische Seligkeit. Gott sagte: ‘Warte o Mohammed.’ Sein gesegneter Name ist Mohammed.“
Diese Verse stehen in einem offensichtlichen Widerspruch zur göttlichen Offenbarung im Evangelium und im Koran, welche beide bezeugen, dass Jesus wirklich der Messias ist.
Zudem hat Mohammed nie behauptet er sei der Messias oder Jesus sei nicht der Messias. Er hat nie behauptet, er wäre vor Jesus geschaffen worden. Die Lehren des Korans widersprechen diesen plumpen Täuschungen des „Evangeliums“ von Barnabas und bestätigen ausdrücklich, dass Jesus doch der Messias Gottes ist.
Das Ziel der Autoren dieses „Evangeliums“ – das die zionistischen Hand schlecht versteckt – war es eine Trennung zwischen Christen und Muslims hervorzurufen. Dabei haben sie das Prinzip „Trennen um zu Herrschen“ angewendet. Sie haben die Vorliebe der Muslimen für Mohammed ausgenützt, und haben ihn grösser als Jesus dargestellt. Die oberflächlichen Gläubigen sind blind in diese Falle gelaufen und haben die tiefere Dimension des Problems nicht erfasst. Sie haben nicht begriffen, dass sie sich in falsche Zeugen der koranischen Botschaft umwandelten, auf die sie sich jedoch berufen, indem sie den Messianismus Jesus leugneten und ihn auf Mohammed übertrugen.
Spricht der Koran von Fälschung?
Diejenigen, die das Gerücht der Fälschung der Bibel verbreiten, stützen sich auf einige koranische Verse. Sie vergessen aber, dass der Koran sich als Zeuge der Bibel versteht. Wir werden einige koranische Verse, auf die sich die Anhänger der Fälschung stützen, anführen und aufzeigen, dass es die Absicht des Korans ist, diejenigen zu verurteilen, welche die Interpretation der biblischen Verse fälschen und nicht die Verse selbst. Der Koran sagt:
„Wünscht ihr (Muslims) jetzt, dass die Juden wegen euch Gläubige werden? Ein Teil von ihnen horchte dem Worte Gottes (in der Bibel), aber daraufhin, nachdem sie es verstanden hatten, verdrehten sie es wissentlich“ (Koran 2; Die Kuh‚75).
„Diejenigen, denen wir die Schrift gegeben haben, kennen sie, wie sie ihre Söhne kennen. Aber zum Teil verheimlichen sie die Wahrheit, wo sie doch wissen“ (Koran 2; Die Kuh‚146).
Diese schlecht gesinnten Interpreten verdrehten also wissentlich, im vollen Bewusstsein, den Sinn der biblischen Verse, „nachdem sie sie verstanden hatten“: Es handelt sich, um eine Fälschung in der Interpretation des Wortes Gottes. Anderswo offenbart der Koran auch:
„Einige von ihnen verdrehen mit ihrer Zunge die Worte der Schrift, damit ihr meint es stamme aus der Schrift, während es nicht von ihr stammt, und sagen es stamme von Gott obwohl es nicht von ihm stammt. Damit schreiben sie Gott wissentlich Lügen zu“ (Koran 3; Sippe Imrans‚78).
Diese Leute „verdrehen ihre Zunge“, sie verfälschen nicht die biblischen Texte. Wenn sie „ihre Zunge verdrehen“ präsentieren sie falsche Interpretationen – die auf sie zugeschnitten sind – um glaubhaft zu machen, dass es von Gott kommt. Aber „es stammt nicht von ihm“ .
Dies ist unsere Interpretation des oben erwähnten Verses, ein Vers, den gewisse übelwollende Leute „verdrehen“ wollen, um das Evangelium zu verleumden. Der Koran klagt insbesondere die Juden an, solche Tätigkeiten zu verüben:
„Unter denen, die dem Judenturn angehören, verdrehen Worte (der Schrift) von ihrer richtigen Stelle…“ (Koran 4; Die Frauen‚46).
Diejenigen, die „die Worte der Schrift verdrehen“, verdrehen sie vom ursprünglichen, von Gott gewollten Sinn, indem sie eine falsche Interpretation darlegen. Der Koran sagt noch dazu:
„Sie (die Juden) haben den Bund gebrochen und wir haben sie verflucht. Und wir machten ihre Herzen verhärtet. Sie entstellen die Worte der Schrift von der Stelle, an die sie hingehören weg. Und sie vergessen einen Teil von dem, was wir sie gelehrt haben“ (Koran 5; Der Tisch‚13 und 15).
Es ist somit klar, dass die „Entstellung der Worte der Schrift“, die falschen Interpretationen der göttlichen Absicht betrifft.
Der Koran steht aber nicht allein in der Anklage der jüdischen Schriftgelehrten. Im Alten Testament empört sich der Prophet Jeremia aus demselben Grund:
„Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja, aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht“ (Jeremia 8,8).
Die Worte Jeremia sollten näher betrachtet werden, um die darin ausgedrückte Absicht Gottes zu erreichen: die jüdische Schriftgelehrten zu demaskieren, die die biblische Botschaft durch ihre falsche Interpretationen entstellen.
Wir haben bewiesen, dass der biblische Text echt ist. Anders ausgedrückt, stimmt der heutige Text perfekt mit demjenigen überein, der vor Christus bekannt war. Dieser Text wurde durch die Rollen des „Toten Meeres“ bestätigt. Dieser Text war dem Messias und dem Propheten Mohammed bekannt. Es befindet sich darin keine Fälschung; keine menschliche Hand kann ihn fälschen, denn Gott in seiner unendlichen Weisheit will, dass dieser vollständige Text der göttlichen Offenbarung uns überreicht wird. Der Grund dafür ist, dass Gott uns über seinen Heilsplan zugunsten der ganzen Menschheit informieren will, aber auch über den unheilvollen Einfluss des zionistischen Geistes auf die jüdischen Führer und Schriftgelehrten.
In der Tat, haben die Schriftgelehrten zum Zeitpunkt der Niederschreibung der Bibel viele Texte hinzugefügt, die fälschlicherweise Gott zugeschrieben wurden, wie es der Koran unterstreicht. Diese Texte befinden sich heute noch in der Bibel. In seiner Weisheit hat Gott erlaubt, dass sie darin bleiben, um die zionistische Hand, die sie eingeführt hat, um gewisse von Gott nicht gewollten Traditionen zu rechtfertigen, zu offenbaren. Diese Verse wirken wie Parasiten und sind durch den klugen Menschen leicht aufzufinden.
Jesus hat es nicht unterlassen, diese frevelhaften Schriftgelehrten und Pharisäer zu denunzieren:
„Warum missachtet ihr denn Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen? Ihr habt Gottes Wort um eurer Überlieferung willen ausser Kraft gesetzt. Ihr Heuchler! Der Prophet Jesaja hatte recht, als er über euch sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen“ (Matthäus 15,3-9).
Man muss unterstreichen, dass die Bibel uns selbst einlädt zwischen dem zu unterscheiden, was göttliche und dem was zionistische Offenbarung ist. Der Gläubige sollte sich nicht von der Bibel entfernen, wegen dieser zionistischen Einschleichung. Im Gegenteil, dieser Zustand sollte die starken und tapferen Herzen dazu bewegen, die Bibel umso mehr auszuforschen, um trotz den Hindernissen die verborgenen Schätze zu entdecken. Auf diese Weise handelten Jeremia, Jesus und Mohammed.
Andererseits ist der tiefe Respekt Mohammeds der Bibel gegenüber ein zusätzlicher und genügender Grund für die Muslimen, um sich ihr zuzuwenden. Denn Gott sagt zu ihm im Koran:
„Sag ihnen (den Arabern, die die Bibel verachteten): Bringt doch eine Schrift von Gott bei, die eher rechtleitet als die beiden (die Thora und das Evangelium), und ich werde ihr meinerseits folgen“ (Koran 28; Die Geschichte‚49).
Welch besseres Zeugnis zugunsten der Bibel könnte man von diesem edlen arabischen Propheten verlangen? Es ist somit klar, dass die Bibel in der Mentalität des Propheten des Islams wirklich von Gott inspiriert ist. Und wir wollen es unterstreichen: Die Bibel in ihrem heutigen Text, denn Mohammed kannte derselbe Text wie heute.
Im oben erwähnten Vers wurde Mohammed von Gott zum Apostel nicht nur des Korans, sondern auch der Bibel gemacht, da der Koran eine arabische Offenbarung der Bibel ist. Deshalb sagt Gott im Koran zu Mohammed, er solle von den Leuten der Schrift nicht verlangen, dass sie ihn als Richter nehmen, denn sie haben Gottes Wort in der Bibel:
„Wie können sie dich zum Schiedsrichter machen, wo sie doch die Bibel haben, in der die Entscheidung Gottes vorliegt?…
Die Leute des Evangeliums sollen nach dem entscheiden, was Gott darin herabgesandt hat. Diejenigen, die nicht nach dem entscheiden, was Gott herabgesandt hat, sind die Frevler“ (Koran 5; Der Tisch‚43 & 47).
Der Prophet Mohammed lädt alle arabischen Gläubigen ein, den Weg derer zu gehen, die „ihnen vorangegangen sind“ im Glauben, nämlich die treuen Juden und Christen, die durch die geistigen Quellen der Bibel zur Reife gelangt sind. Der Koran sagt:
„Gott will euch seinen Willen mit Klarheit erklären und will euch auf den Weg eurer Vorgänger führen (26)
… Ihr Gläubigen (Araber)! Glaubt an Gott und seinen Gesandten (Mohammed) und die Schrift (der Koran), die er auf seinen Gesandten herab geschickt hat, und die Schriften (die Bibel), die er schon früher herab geschickt hat. Wer an Gott, seine Engel, seine Schriften, seine Gesandten und den jüngsten Tag nicht glaubt, ist weit abgeirrt“ (Koran 4; Die Frauen 26 & 136).
Das ist das Gebot des Korans: Nicht nur an Mohammed und an den Koran zu glauben, sondern auch an die Schriften, die Gott vor dem Koran offenbarte: Die Thora und das Evangelium in ihrer heutigen Version. Jeder wahre jüdische, christliche oder muslimische Gläubige kann nur an die Gesamtheit der biblisch-koranischen Offenbarung glauben.
Möge der Allmächtige Gott seine Auserwählten, alle aufrichtigen Herzen, alle Menschen guten Willens um seine einzige und untrennbare Offenbarung herum versammeln, damit sie vor den Mächten des Bösen, die versuchen sie aufzusplitten, eine Einheit bilden.
Das Leben des Propheten Mohammed
Manche Orientalisten werfen dem Propheten Mohammed die Vielzahl seiner Gattinnen und seiner Kriege vor. Wir werden die Gründe dieses Verhaltens, welches zu unserer Zeit unverständlich und unvereinbar mit einem Propheten scheint, darlegen.
Die Heiraten von Mohammed
Einer der Vorwürfe betrifft Mohammeds Heirat mit Zainab, der Tochter von Schahsch. Zainab war die Frau von Zaid, dem Adoptivsohn Mohammeds. Nach ihrer Scheidung heiratete sie Mohammed. Die Muslime bemühen sich nicht, um die beste Erklärung für diese Heirat zu geben, nämlich diejenige, welche wir später geben werden und welche vollkommen zum Charakter und zum unbescholtenen Leben des Propheten Mohammed passt. In Wirklichkeit sind manche offizielle islamische Interpretationen über diese Hochzeit der Grund für die Abneigung der Orientalisten – und vieler Christen – gegenüber dem Koran und dem Propheten Mohammed. Die gelehrten Muslime interpretieren sie folgendermassen:
„Nach der Heirat von Zainab mit Zaid verweilte der Blick des Propheten auf Zainab und die Liebe zu ihr drang in sein Herz ein“.
Diese Erklärung ist weder gewiss noch definitiv. Sie ist die Frucht einer besonderen Mentalität der arabischen Interpreten der damaligen Zeit. Die Suche im Bereich der Interpretation bleibt aber offen. Im Islam ist sie unter dem Namen „Ischtihad“, was Anstrengung bedeutet, bekannt, denn man muss sich gemäss einer Vorschrift des Korans anstrengen die beste Interpretation zu finden. Das haben wir gemacht und wir glauben sie gefunden zu haben. Nach einer kurzen Darstellung des Lebens Mohammed werden wir darauf zurückkommen.
Mohammed wurde im Jahre 570 unserer Zeitrechnung in Mekka geboren. Er starb am 8. Juni 632. Sein Vater, Abdallah, starb einige Monate vor seiner Geburt und seine Mutter Amena starb als er ungefähr 5 Jahre alt war. Als Waise wurde er von seinem Grossvater, Abd-el-Mutalleb übernommen. Letzterer starb 3 Jahre später, und überliess ihn der Sorge seines Sohnes, Abi-Talib, des Onkels väterlicherseits, der ihn wegen seiner gradlinigen Lebensweise sehr liebte. Abi-Talib ist der Vater von Ali, Mohammeds geliebten Cousin und treuer Lebensfreund. Ali heiratete später Fatima, die Tochter Mohammeds. Abd-el-Mutalleb, Mohammeds Grossvater war eine angesehene Persönlichkeit der Familie Bani-Haschim vom Stamme der Quraisch von Mekka. Er hatte 10 Söhne, Abdallah (Vater von Mohammed), Abi-Talib (der Onkel, der ihn beherbergte und adoptierte), Hamza (der an Mohammed glaubte) und Abu-Lahab (der ihn bekämpfte). Amena, Mohammeds Mutter war die Schwester von Waraka-ibn-Nofal, der bereits erwähnt wurde. Letzterer war der Cousin von Chadidscha, der ersten Gattin Mohammeds. Mohammed verbrachte seine Jugend in Mekka und war bekannt für seine Ehrbarkeit, seine Sittsamkeit und die gradlinige Lebensweise. Er liebte die Einsamkeit und die Meditation und teilte die Begeisterung für das weltliche Leben mit anderen Jungen seines Alters nicht. Die Bewohner Mekkas nannten ihn den „Getreuen“ (arabisch: „amin“) wegen seiner Treue und Ehrlichkeit. Seine Liebe zu Gebet und Meditation führten ihn oft zu Grotten in den Bergen über die Mekka, wo er vor dem Lärm der Stadt floh, um die Suche nach der Geistigkeit zu vertiefen.
Dies hinderte ihn nicht daran am kommerziellen Leben Mekkas teilzunehmen. Er beschäftigte sich mit Handelskarawanen, welche zwischen Jemen und Syrien verkehrten. Mohammed war bei seiner Cousine Chadidscha – die Witwe eines reichen Kaufmanns aus Mekka – angestellt, er führte ihre Handelskarawanen nach Syrien. Sie fühlte sich durch seine Ehrlichkeit zur Zeit der Transaktionen angezogen und sandte ihm Abi-Talib (der Onkel Mohammeds, der ihn beherbergte), um mit ihm über Heirat zu sprechen. Mohammed akzeptierte. Er war 25 Jahre alt und Chadidscha war 40.
Die Heirat war bis zum Ende glücklich. Sie hatten 3 Knaben, die jung starben und 4 Mädchen: Rokaia, Zainab, Om-Chalthum und Fatima, das Lieblingskind Mohammeds.
Während seiner zahlreichen Reisen nach Syrien lernte Mohammed mehrere christliche Mönche kennen, darunter den berühmten Mönch Bohaira mit dem Mohammed eine tiefe Freundschaft verband. Bohaira bewunderte Mohammeds grosse Moral und er sprach oft von den Propheten und vom Messias. Auf diese Art bereitete Gott ihn bereits ohne sein Wissen auf eine grosse Mission vor.
Als Mohammeds Seele im Alter von 40 Jahren durch die innere Schau reif war, offenbarte sich ihm der Himmel. Eines Tages als er allein in einer Grotte nahe Mekkas genannt „Harra“ war, erschien ihm der Engel Gabriel. Als die Vision beendet war, eilte der Prophet beunruhigt zu seiner Gattin Chadidscha und berichtete ihr was geschehen war. Wir wiedergeben die Geschichte wie sie von Bockhari erzählt wurde:
„Gabriel präsentierte sich mir und sagte: Lies (die Bibel). Ich antwortete: Ich kann nicht lesen (Mohammed war ungebildet). Der Engel nahm mich und beschützte mich bis ich meine Ruhe wiederfand, dann sagte er zu mir: Lies. Ich antwortete: Ich kann nicht lesen. Er nahm mich und beschützte mich ein zweites Mal bis ich meine Ruhe wiederfand und sagte zu mir: Lies. Ich antwortete: Ich kann nicht lesen. Er nahm mich und beschützte mich ein drittes Mal bis ich meine Ruhe wiederfand und sagte zu mir: Lies im Namen deines Gottes der alles schuf. Er schuf den Menschen aus Blutgerinne. Lies, denn Gott ist grosszügig. Und der Prophet kehrte mit diesen eingeprägten Worten, mit zitterndem Herzen zu Chadidscha zurück und berichtete ihr alles, was geschehen war. Er sagte zu ihr: Ich fürchtete um meine Person“.
(Diese Verse befinden sich in Koran 96; Das Blutgerinne‚1-3)
Das war Mohammeds erste Vision. Er zitterte davor, wie vor ihm Moses, Jeremia, Daniel und andere Propheten gezittert hatten. Chadidscha entschloss sich, mit Mohammed zu Waraka-ibn-Nofal, seinem Cousin, zu gehen. Dieser war Christ und schrieb die biblischen Texte nieder. Waraka beruhigte ihn indem er sagte, dass diese Erscheinung mit der Botschaft Moses, der biblischen Botschaft, übereinstimme. Bockhari berichtet darüber wie folgt:
„Also begab sich Mohammed mit Chadidscha zu Waraka-ibn-Nofal welcher alt und blind geworden war. Chadidscha sagte zu ihm: Cousin, höre was dein Neffe (Mohammed) dir mitzuteilen hat. Waraka sagte zu ihm: Mein Neffe, was gibt es? Der Prophet informierte ihn über seine Vision. Waraka sagte ihm: Aber das ist das Gesetz Moses, das Gott zu ihm hinunterbrachte. Ach! Könnte ich am Leben bleiben, um an dieser Mission teilzunehmen. Könnte ich am Leben bleiben, wenn dein Volk dich verleugnen wird. Und der Prophet Mohammed rief verwundert aus: Werden Sie mich verleugnen? Er antwortete: Ja, kein Mensch gibt das, was du geben wirst ohne Feinde zu haben. Und wenn das mir gegeben ist, werde ich dich bis zum Sieg unterstützen. Waraka starb bald danach.“
So bezeugte Waraka die Echtheit der Vision und sicherte ihm zu, dass seine Botschaft biblisch war. Die Botschaft ist also eine Einheit und die Mission dieselbe. Diese Tatsache muss hervorgehoben werden.
Die Prophezeiung von Waraka erfüllte sich, denn die Bewohner Mekkas, vom Stamme der Quraisch, bekämpften den Propheten grausam.
Zu Beginn und für lange Zeit glaubte nur eine kleine Gruppe an Mohammed. Chadidscha, seine Gattin, war die erste Gläubige. Die neue Religion, welche in Mekka zu spriessen begann, beunruhigte die Händler von Götzenbildern und die Mächtigen der Stadt, welche die Steuern einnahmen und von den heidnischen Pilgerfahrten, welche dort abgehalten wurden, profitierten. Der monotheistische Glaube bedeutete eine grosse Gefahr für ihren Handel, ihr Vermögen und ihre Vorherrschaft. Sie verwandelten sich in geschworene Feinde Mohammeds und seinen Jüngern und verfolgten sie sehr.
Der Prophet ertrug mutig die schwere Last seiner Mission und geduldete sich, obwohl sie ihm sein Geld und seine Ruhe kostete. Er weigerte sich, sich mit Waffen gegen seine bewaffneten Feinde zu stellen. Er verzichtete sogar darauf, ein Schwert zu tragen, um sich zu verteidigen. Er riet seinen Jüngern aus Mekka zu fliehen und in Äthiopien, einem christlichen Land, Zuflucht zu suchen. Unter seinen Jüngern waren zwölf, die sich zum Negus, dem Kaiser von Äthiopien, begaben. Er empfing sie, bewilligte ihnen das Flüchtlingsrecht und versicherte ihnen einen ruhigen Aufenthalt.
Während zehn Jahren ertrug Mohammed die Verfolgung in Mekka, wo er vergeblich den Monotheismus predigte; er hatte nur eine kleine Anzahl von Getreuen um sich. Die Opposition des Stammes der Quraisch war immer mächtiger bis zur Bedrohung des Lebens Mohammed und seiner Jünger. Es gab verschiedene Mordversuche gegen ihn. Mohammed musste sich schliesslich fügen und aus Mekka fliehen. Er begab sich nach Yathreb, das später den Namen „Medina“ bekam, welches in Arabisch „die Stadt“ bedeutet, d.h. die Stadt des Propheten.
Mohammed verliess die Mekka heimlich während der Nacht, da er von einer Verschwörung ihn zu töten erfahren hatte. Ali, sein Cousin, vertrat ihn in seinem Haus und sogar in seinem Bett, um seine Anwesenheit vorzutäuschen und rettete ihm somit das Leben. In Yathreb beschützten ihn zahlreiche Anhänger und einzig die Juden dieser Stadt waren für ihn eine Bedrohung.
Vor der Flucht nach Medina trafen zwei schmerzliche Ereignisse den Propheten. Es waren der Tod seines beschützenden Onkels Abi-Talib (dies beschleunigte die Verschwörung gegen ihn) und derjenige seiner geliebten Gattin Chadidscha, die Begleiterin seines Lebens und seiner Mission. Sie war seine geistige Stütze gewesen, hatte ihn in seinem Glauben gestärkt und Selbstvertrauen gegeben. Das Todesjahr dieser beiden geliebten Menschen war für Mohammed das sogenannte „Jahr der Trauer“.
Die Leute des Stammes Quraisch, angeführt vom angesehenen Abi-Sifian versuchten Mohammed zu kaufen. Sie sandten eine Delegation zu seinem Onkel Abi-Talib, kurz vor dessen Tod, als er schon in seinem Krankenbett lag, um seine Intervention bei Mohammed zu bewirken. Sie schlugen vor, Mohammed Geld, Ruhm und sogar die Königswürde zu geben unter der Bedingung dem Monotheismus abzuschwören. Sie sagten zu ihm: „Wenn deine Absicht in der Predigt das Geld ist, wir geben es dir. Wir werden unser Geld sammeln, damit du der Reichste unter uns wirst. Wenn du Ruhm willst, werden wir dich als Führer einsetzen und nichts wird ohne deine Einwilligung beschlossen. Wenn du das Königreich willst, machen wir dich zu unserem König; was aber den einzigen Gott betrifft, nein!“
Als er diese Worte hörte, klammerte sich der Prophet noch mehr an seine Mission und sagte: „Bei Gott, wenn ihr mir die Sonne zu meiner Rechten und den Mond zu meiner Linken gebt, um mich zu überzeugen dieser Sache abzuschwören, werde ich es nicht tun.“ Beim Tod seines Onkels Abi-Talib, der versucht hatte zu vermitteln, war die Spannung auf dem Höhepunkt.
Kurz vor seiner Flucht nach Yathreb erlebte Mohammed die mystische Reise, erzählt in der Sure 17 genannt „Die nächtliche Reise“. Diese mystische und historische Erfahrung ist im Leben Mohammeds und seiner Junger sehr wichtig. Sie bildet eine Drehscheibe seiner Mission. In dieser Nacht war Mohammed bei seiner Cousine Hind, der Schwester von Ali, dem Sohn von Abi-Talib. Er sah der Engel Gabriel, der sich ihm vorstellte, um ihn in einer Vision auf einem Pferd mit Namen „Al Barrak“ (der Blitz), zum Berg Sinai zu bringen, dort wo Gott zu Moses sprach. Dann nahm er ihn nach Bethlehem, der Wiege Christi und anschliessend nach Jerusalem der Stadt des Tempels. Von dort erhob er ihn zum Himmel, dann führte er ihn zurück nach Jerusalem wo er sein Pferd wieder nahm, um zu seiner Cousine Hind zurückzukehren. Die Sure beginnt wie folgt:
„Gepriesen sei der, der mit seinem Diener bei Nacht vom heiligen Tempel in Mekka nach dem fernen Tempel in Jerusalem, dessen Umgebung wir gesegnet haben reiste, um ihn unsere Meisterwerke (Zeichen) sehen zu lassen“ (Koran 17; Die nächtliche Reise‚1).
Die Leuten von Quraisch weigerten sich an diese Vision zu glauben. Selbst viele seiner Jünger weigerten sich daran zu glauben und verzichteten daraufhin, ihm zu folgen. Nach dieser Erfahrung stieg der Groll in Mekka gegen Mohammed noch weiter an und die Isolation des Propheten war beinahe vollständig. Am 24. September 622 entschloss sich Mohammed aus Mekka zu fliehen und nach Yathreb, „Al Medina“, zu gehen. Diese Flucht bildet der Beginn des Kalenders der Hedschra (von Higra: Wegfahrt, Flucht, Auswanderung).
Nach seiner Abreise nahm Mohammed mehrere Gattinnen, nicht aus Liebe zu den Frauen, wie es mehrere Orientalisten denken, sondern um die arabischen Stämme durch die Bande der Verwandtschaft zu einigen. Die erste Frau von Mohammed, Sawda, war die Witwe eines seiner Jünger, der nach Äthiopien gereist war, um der Verfolgung zu entfliehen. Sawda war nicht mehr jung und Mutter von mehreren Kindern. Mohammed heiratete sie als Anerkennung und um sie zu schützen und für die Kosten der Kinder aufzukommen, weil sie und ihr Gatte zu seinen ersten Jüngern zählten.
Er heiratete auch Aischa, die Tochter eines seiner ersten Jünger, Abu-Bakr, um die Bande zwischen diesem intimen und treuen Freund und ihm zu festigen. Aischa war nur 7 Jahre alt, aber sie blieb noch zwei Jahre im Hause ihres Vaters, ehe sie ins Haus des Propheten eingegliedert wurde. Während dieser zwei Jahre heiratete er Sawda. Mohammed heiratete auch Hafsa, die Tochter von Omar-ibn-El-Chatab, den zweiten der vier Kalifen, die nach seinem Tod an seine Stelle rückten.
Aus der gleichen Sorge, die arabischen Stämme zu einigen, verheiratete er seine Töchter mit ausgewählten Männern. Osman-ibn-Hafan, einer seiner treuen Jünger, welcher der dritte Kalif wurde, heiratete seine Töchter Rokaia und Om-Chalthum. Ali, sein Cousin, heiratete Fatima, die geliebte Tochter von Mohammed. Er verheiratete seine Tochter Zainab mit Chaled-ibn-El-Walid, einem in einer Schlacht besiegten Offizier, welcher in der Folge gläubig wurde. Mohammed selbst heiratete die Tante von Chaled, um die ehelichen Bande zu verstärken, die Bande, welche die Gemeinschaft der ersten Gläubigen vereinigte. Mohammed heiratete ausserdem zwei ältere Frauen, Zainab und Salma, weil sie Witwen von zwei Märtyrern waren, die während der Kämpfe fielen.
Was die Heirat von Mohammed mit Zainab, der Tochter von Schahsch, betrifft, die früher die Gattin seines Adoptivsohnes Zaid war, haben die muslimischen Interpreten unserer Ansicht nach einen Fehler gemacht, indem sie diese Tat als ein Band menschlicher Liebe präsentierten.
Wir zitieren hier die koranischen Verse zu diesem Thema, und fügen den Kommentar der „Jalalein“ die offizielle, allgemein gültige Interpretation, die wir missbilligen bei. Dann präsentieren wir unsere Interpretation, welche die Grösse der Absicht des Propheten, Zainab zu heiraten, beweist. Der Koran sagt:
„Es gehört sich weder für einen Gläubigen noch für eine Gläubige ihrer eigenen Wahl zu folgen, wenn Gott oder sein Apostel anders entschieden haben. Jeder der Gott oder seinem Apostel nicht gehorcht ist in einer offensichtlichen Verwirrung“ (Koran 33; Die Verbündeten‚36).
Interpretation der „Jalalein“:
Dieser Vers wurde bezüglich Abdallah-ibn-Schahsch und seiner Schwester Zainab offenbart. Der Prophet hatte die Absicht Zainab seinem Adoptivsohn Zaid zur Frau zu geben. Aber Zainab und Abdallah waren enttäuscht, als sie von der Absicht Mohammeds erfuhren, sie hatten geglaubt, dass Mohammed selbst Zainab heiraten wollte und sie nicht seinem Adoptivsohn geben wollte. Sie unterwarfen sich dennoch dem Urteil des Propheten nachdem dieser Vers inspiriert wurde:
„Jeder der Gott oder seinem Apostel nicht gehorcht ist in einer offensichtlichen Verwirrung“ (Koran 33; Die Verbündeten‚36).
Der Prophet verheiratete Zainab und Zaid, aber in der Folge liess er seinen Blick auf ihr ruhen und sein Herz entflammte in Liebe zu ihr und Zaid begann sie zu hassen. Er sagte zum Propheten: „Ich will mich von ihr scheiden lassen.“ Aber der Prophet sagte zu ihm: „Behalte deine Gattin in deiner Nähe.“
Unsere Interpretation:
Der Prophet Mohammed erlebte keine leidenschaftliche Liebe zu Zainab. Dies ist der Grund weshalb er Zaid die Scheidung verweigerte, umso mehr, als er selbst Zainab und ihren Bruder zu den Hochzeitsfeiern von Zainab und Zaid eingeladen hatte. Diese fand trotz des anfänglichen Einwandes von Zainab und ihrem Bruder statt. Sie akzeptierten erst nach der Eingebung des Propheten. In der Folge brachte die Absicht von Zaid sich scheiden zu lassen den Propheten in grosse Verlegenheit und setzte Zainab der Ehrlosigkeit und der Niederträchtigkeit aus. Die Leute hätten gesagt: „Der Sohn des Propheten hat sie verstossen“. Dies bedeutete für sie den gesellschaftlichen Bann mit der Konsequenz des Grolls zwischen dem Propheten und den Leuten der Familie von Schahsch. Mohammed blieb nur ein Ausweg: Zainab selbst zu heiraten, damit man sagte: „Mohammed hat sie geheiratet.“ Dies erhöhte ihre Würde, anstatt sie zu erniedrigen.
Mohammed fürchtete dennoch das Unverständnis der Gesellschaft. Viele würden sagen, dass er die Gattin seines Sohnes zur Frau nahm. Das ist der Grund, weshalb er versuchte, die Scheidung zu verhindern. Wäre er in sie verliebt gewesen, hätte er die Scheidung geschätzt und sogar gewünscht.
Zaid war ein Sklave, ehe er Mohammed kennenlernte. Letzterer hatte ihn befreit, ehe er mit seiner Mission begann und in der Folge glaubte Zaid an den Islam. Es wurde ihm also zweifache Gnade erwiesen: Jene der Befreiung und jene des Glaubens. Deshalb fährt der Koran fort, indem er zu Mohammed sagte:
„Du sagst diesem Mann (Zaid), dass Gott ihn beschenkte (durch den Islam), und dass du ihn beschenktest (durch die Befreiung): Behalte deine Gattin für dich und fürchte Gott. Und du versteckst in deinem Herzen was Gott sieht“ (Koran 33; Die Verbündeten‚37).
Interpretation der „Jalalein“:
„Du versteckst in deinem Herzen“ die Liebe zu Zainab und die Absicht sie zu heiraten, falls Zaid sich von ihr entfernt.
Unsere Interpretation:
Der Prophet versteckte in seinem Herzen nicht die Liebe zu Zainab, sondern das Bewusstsein, um die Ernsthaftigkeit der Situation. Er realisierte, dass er im Falle einer Scheidung Zainabs gezwungen wäre sie selbst zu heiraten, um sie nicht zu entehren. Zudem würden die Leuten seine tiefe Absicht nicht verstehen und diese Tat falsch interpretieren. Sie würden denken, dass er sie aus Liebe heiratet. Einige denken das heute noch. Deshalb bewegte Gott Mohammed nach seinem eigenen Gewissen zu handeln, unabhängig von der Meinung der Leute:
„Und du fürchtest die Leute (weil sie sagen werden, dass er die Gattin seines Sohnes geheiratet hat). Es ist vielmehr Gott, den du fürchten musst“ (Koran 33; Die Verbündeten‚37)
Die Interpretation der „Jalalein“ zu diesem Vers:
Heirate sie also ohne dich um die Worte der Leute zu sorgen.
Unsere Interpretation:
Der Prophet muss vor Gott vernünftig handeln und das Gerede der Leute ignorieren. Er muss sein Verhalten auf das Beste ausrichten und nicht Mittel suchen, um den Leuten zu gefallen. Auch wenn diese ihn verleumden werden und sagen werden er habe Zainab aus Leidenschaft geheiratet. Der Prophet muss alles auf das Urteil Gottes setzen, der die versteckte Absicht des Propheten kennt: Zainab zu heiraten, um Zwietracht unter den Arabern zu vermeiden.
Unsere Interpretation passt zum ganzen Leben des Propheten, speziell was die edlen und tiefen Motivationen seiner Heiraten betrifft.
Die wichtigsten Schlachten des Propheten Mohammed
In Medina, die „Stadt des Propheten“, die „Stadt der Lichter“, wie sie in der Folge genannt wurde, hatte Mohammed mehrere Jünger, mit unter anderem den zwei Stämmen „Al Aws“ und „Al Khazraj“. Er hatte nur die Juden als Feinde, die sich mit den Heiden in Mekka verbündet hatten. Deshalb sagt der Koran:
„Du wirst finden, dass die grössten Feinde derer die geglaubt haben, die Juden und die Heiden von Mekka sind, und dass diejenigen, die den Gläubigen (an den Koran) in Liebe am nächsten stehen, die sind welche sagen: Wir sind Christen: Dies deshalb weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt, die nicht hochmütig sind“ (Koran 5; Der Tisch‚82).
Nach der Flucht nach Medina fuhren die Heiden von Mekka, auf Veranlassung der Juden der Stadt fort, Mohammed zu bekämpfen. Bis anhin hatte der Prophet sich geweigert Waffen zu tragen, aber diese Hetzjagd verpflichtete ihn in einer legitimen Verteidigungssituation zu reagieren. Er musste seine Jünger, die erste Gesellschaft der Gläubigen und sein eigenes Leben gegen die Feinde, die Medina angriffen, verteidigen. Jene waren schon ins Haus der Gläubigen in Mekka eingedrungen und hatten sie ins Exil gezwungen. Der Koran weist im folgenden Vers darauf hin:
„Jene, die zu Unrecht aus ihren Wohnungen gejagt wurden, nur weil sie sagten: Unser Herr ist der einzige Gott“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚40).
Aus diesem Grund hielt es Mohammed für nötig, sich in Medina zu verteidigen. Die legitime Verteidigung ist nicht nur ein Recht, sondern auch ein Muss und Gott befahl dem Propheten den Kampf:
„Gott erlaubte jenen, welche Ungerechtigkeit ertragen mussten, ihre Feinde zu bekämpfen und Gott ist fähig ihnen den Sieg zu geben“ (Koran 22; Die Wallfahrt‚39).
„Kämpft gegen sie, bis niemand mehr versucht, zu verführen, und bis nur noch Gott verehrt wird“ (Koran 8; Die Beute‚39).
Bevor wir von den Schlachten Mohammeds sprechen ist es wichtig zu unterstreichen, dass er gemäss den zitierten Versen des Korans nie die Initiative einer Schlacht selbst ergriff, sondern sich immer in einer Verteidigungssituation befand. Unter gewissen Umständen, wurde Mohammed angeklagt, die Initiative ergriffen zu haben, aber es handelte sich um die Hetzjagd des Feindes im Rahmen eines Kampfes, das ein anderer Kampf beendete.
Die Invasion von Badr
Während dieser ersten Schlacht wurden die Muslime, nur 300 an der Zahl, von den Heiden der Quraisch in Mekka, 1‘000 an der Zahl, angegriffen. Trotz ihrer geringen Zahl triumphierten die Muslime über die Heiden und es war eine grosse Freude und ein grosses Zeichen für sie. Diese Schlacht fand im Jahre 2 nach Mohammeds Flucht (Hedschra) statt.
Die Invasion von Uhud
Die Heiden von Mekka, aufgestachelt durch die Juden von Medina, attackierten Mohammed in Uhud, einem Vorort von Medina. Die Quraischiten, gestärkt durch eine geheime Allianz mit den Juden, wurden durch den Armeechef Chaled-ibn-El-Walid, welcher in der Folge zum Islam übertrat und Zaynab, die Tochter Mohammeds heiratete, angeführt. Diese Schlacht wurde durch die Niederlage der Muslime und den Tod von Hamza, dem geliebten Onkel Mohammeds, beendet. Während dieser Invasion nahm Mohammed die geheime Allianz zwischen den Juden von Medina und den Heiden der Quraisch wahr, und beschloss die Macht der Juden zu beenden.
Die Invasion der Graben
Diese Invasion wurde so genannt, weil ein Graben rund um Medina gezogen wurde, um das Betreten der Stadt durch die Quraischiten zu verhindern. Von neuem ermunterten die Juden die Heiden von Mekka zum Kampf gegen die Muslime. Die Leute von Mekka umzingelten Medina mit der beträchtlichen Stärke von 10’000 Mann. Mohammed hatte auf seiner Seite einen persischen Ex-Kämpfer, Salmen. Er war ein in der Schlacht geübter christlicher Soldat. Er riet Mohammed einen Graben um Medina zu ziehen, damit es den Pferden der Leute von Mekka nicht gelänge in die Stadt einzudringen. Dies rettete Mohammed und die Seinen. Diese Schlacht fand im Jahre 5 der Hedschra statt. Die Leute von Mekka glaubten an einen leichten Sieg und wurden in der Wüste mit kleiner werdendem Proviant und grosser Kälte blockiert. Sie wurden zum Rückzug gezwungen.
Die Invasion von Bani-Qoraiza
Die Invasion ins Dorf der Juden von Bani-Qoraiza folgte der Invasion der „Graben“. Mohammed hatte in der Zwischenzeit das Komplott der Juden, das gegen ihn gerichtet war, und ihre ausschlaggebende Rolle bei der Invasion der „Graben“, aufgedeckt. Mohammed entschied sich, sie zu verfolgen. Die Juden flohen ins Dorf Bani-Qoraiza, wo er sie angriff und vernichtete. Die Überlebenden fanden ihre letzte Zuflucht auf der arabischen Halbinsel in einer jüdischen Festung in der Stadt Chaibar. An diesem Ort spielte sich der letzte Kampf Mohammeds ab.
Nach der Invasion der „Graben“ und von Bani-Qoraiza festigten sich die Grundlagen des Islam auf der arabischen Halbinsel und Mohammed erlebte eine Zeit des Friedens. Die Araber begannen ihn zu fürchten und versuchten friedliche Bande mit ihm zu schliessen.
Der Pakt von Hudaybiyya
Sechs Jahre nachdem Mohammed und seine Jünger Mekka verlassen hatten, wollten sie im Rahmen einer Wallfahrt dorthin zurückkehren. Der Prophet setzte sich an die Spitze eines Friedensmarsches nach Mekka. Sie machten in einem Ort in der Umgebung von Mekka, mit Namen Hudaybiyya, halt. Die Leute von Quraisch verweigerten den Muslimen die Erlaubnis Mekka als Pilger zu betreten. Es wurden Vorbesprechungen organisiert, die im Pakt von Hudaybiyya endeten und auf Grund dessen ein Waffenstillstand von zehn Jahren beschlossen wurde. Dieser Pakt erlaubte den Muslimen, sich das folgende Jahr, wenn auch nur für drei Tage, auf eine Wallfahrt nach Mekka zu begeben.
Die Pilger und Mohammed kehrten also drei Wochen später nach Medina zurück. Der Pakt von Hudaybiyya erlaubte Mohammed seine Botschaft auf der ganzen arabischen Halbinsel zu verbreiten und trug dazu bei, das friedliche Gesicht des Islam offenkundig zu machen. Eine grosse Anzahl von Arabern nahm die monotheistische Religion an und versammelte sich um den Propheten. In dieser Zeit heiratete der grosse Offizier Chaled-ibn-El-Walid Zainab, die Tochter des Propheten, nachdem er die Muslimen in Uhud mit Waffen bekämpft hatte. Mohammed heiratete Maimuna, die Tante Chaleds und stärkte so die Einheit zwischen ihnen.
Die Abgesandten bei den Königen
Als sich die Situation auf der arabischen Halbinsel beruhigt hatte, sandte Mohammed Abgesandte mit einem Brief zu den wichtigsten Königen und bat sie dem islamischen Glauben und seiner Botschaft beizutreten. Die angeschriebenen Könige waren Herakles, der byzantinische König, Xerxes, der persische König, der Negus „Ahmassa“ von Äthiopien und der Chef der koptischen Gemeinschaft in Ägypten. Im folgenden Kapitel werden wir den Inhalt des an König Herakles gesandten Briefes wiedergeben.
Die Invasion von Chaibar
Der Friede hatte sich auf der arabischen Halbinsel verbreitet. Für Mohammed blieb nur noch die von den Juden, welche sich in Chaibar verschanzt hatten, herrührende Bedrohung. Einen Monat nach dem Pakt von Hudaybiyya ging Mohammed selbst an der Spitze einer muslimischen Armee und umzingelte die Stadt und die Festung. Die Muslime schlugen sich tapfer und ohne Angst vor dem Tod im Kampf und triumphierten nach einem erbitterten und ungezähmten Kampf. Das war im Jahre 7 der Hedschra, 629 Jahre nach Christus.
Zehn Jahre nach der Flucht aus Mekka war der Islam auf der ganzen arabischen Halbinsel verbreitet und Muslime und Christen lebten in Frieden. Mohammed hielt einen triumphalen und friedlichen Einzug in Mekka, ohne Widerstand. Er drang durch die Türe der „Kaaba“ ein, und zerstörte dort die Götzenbilder. Er sprach diese Worte:
„Sag noch: Die Wahrheit ist gekommen und die Lüge ist besiegt, weil die Lüge besiegt werden soll“ (Koran 17; Die nächtliche Reise‚81).
Mohammed verzieh seinen Feinden grosszügig – Abi-Sifian und all jenen, die an der Spitze des Widerstandes waren – und versuchte sich nicht zu rächen.
Dieser edle Prophet starb im Jahre 11 der Hedschra, im Jahre 632 unserer Zeitrechnung in Medina, wo sich heutzutage sein Grab befindet.
Die wichtigsten Begegnungspunkte zwischen Koran und Evangelium
Der grosse Übereinstimmungspunkt in der Bibel und im Koran ist die Offenbarung des alleinigen Gottes, der Schöpfer des Universums. Zudem ist das wichtigste Zeugnis des Korans zugunsten des Evangeliums die Bescheinigung, dass Jesus wirklich der Messias ist. Hätte der Koran diese fundamentale evangelische Wahrheit nicht bezeugt, wäre er weder aufrichtig noch wahrhaftig gewesen. Dieses Zeugnis brachte die Juden in Verwirrung und erweckte ihren Hass gegen Mohammed, umso mehr als der Koran sich als Bestätigung der Botschaft des Evangeliums in seiner Gesamtheit präsentierte. Das Evangelium ist ein von den Juden geächtetes Buch.
Wenn der Koran behauptet hätte, Jesus sei nicht der Messias, hätten die Juden Mohammed nicht bekämpft, weil dies ihr Warten auf einen zionistischen Messias bestätigt hätte. Dieser zionistische Messias ist im Evangelium unter dem Namen Antichrist bekannt. Wir werden dieses Thema behandeln, wenn wir vom Messias sprechen werden.
Die wichtigsten Begegnungspunkte zwischen dem Koran und dem Evangelium sind folgende:
- Der Messias
- Die Jungfrau Maria
- Der himmlische Tisch oder das Brot des Lebens
- Der (Heilige) Geist
Der Messias
Die erste grosse Wahrheit, die der Koran den Arabern offenbarte, ist die Existenz eines einzigen Gottes.
Die zweite fundamentale Wahrheit ist die, dass Jesus wirklich der von Gott gesandte und von den Propheten des Alten Testamentes angekündigte Messias ist. Wie bereits erwähnt, ist es die Offenbarung dieser Wahrheit durch den Koran, welche die Juden irritierte und sie daran hinderte dem Koran ihre Unterstützung zu geben. Dadurch hätten sie nämlich auf einen zionistischen Messias verzichten müssen.
Die folgenden koranischen Verse bestätigen, dass Jesus der Messias, der Prophet Gottes, das Wort Gottes und der Geist Gottes ist:
„Maria! Gott verkündet dir ein Wort von sich, dessen Name Jesus der Messias, der Sohn der Maria, ist!…“ (Koran 3; Sippe Imrqan‚45)
„… und weil sie (die Juden) sagten: Wir haben der Messias Jesus, den Sohn der Maria und Gesandten Gottes getötet…“ (Koran 4; Die Frauen‚157).
„Der Messias Jesus, der Sohn Maria, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er der Maria entboten hat, und einen Geist von ihm“ (Koran 4; Die Frauen‚171).
„Wer vermöchte gegen Gott etwas auszurichten, falls er der Messias, den Sohn der Maria, und seine Mutter… zugrunde gehen lassen wollte“ (Koran 5; Der Tisch‚17).
Hätten die Juden Jesus als Messias akzeptiert, damm würden sie nicht mehr auf den zionistischen Messias warten. Sie müssten zur Folge auf den Zionismus und auf den Staat Israel, welcher die zionistischen Zielvorstellungen verkörpert, verzichten. Die Juden haben Jesus als Messias in der Vergangenheit abgelehnt und tun es noch heute, weil er die Errichtung eines politischen Staates im Namen des Judentums ablehnt. Der Heilige Johannes berichtet in seinem Evangelium, dass Jesus als er die Menge sah, die ihn als König von Israel ausrufen wollte, alleine in den Berg flieh (Johannes 6,14-15). Jesus lehrte ebenfalls, dass das göttliche Königreich im Innern (Lukas 17,20-21) und nicht im Äusseren des Menschen in der politischen Welt ist, wie es die Juden und viele andere bis heute noch glauben.
Zwölf Jahrhunderte vor Christus, hatte der militärische Führer Gedeon das Königtum, welches ihm die Juden anboten ebenfalls abgelehnt (Richter 8,22):
„Die Leute Israels sagten zu Gedeon: ‘Regiere über uns, Du, deinen Sohn und deinen Kleinsohn, da Du uns von der Hand Madians befreit hast’. Gedeon antwortete aber: ‘Ich werde nicht über euch regieren und auch mein Sohn nicht, denn Gott ist euer König‘“ (Richter 8,22-23).
In der Folge hatte der Prophet Samuel die Zurückweisung eines israelischen Staates durch Gott angekündigt (1 Samuel 8). Aber die Juden hatten seit langer Zeit eine irdische Vorherrschaft durch ein israelisches Königreich in Palästina angestrebt. Sie haben die Befehle Gottes und seinen, durch den Propheten Samuel, verkündeten Willen ignoriert (1 Samuel 8,19).
Durch die Verweigerung einer Errichtung des israelischen Reiches offenbarte der Messias das geistige, unpolitische Ziel der jüdischen Religion wie auch aller anderen Religionen. Dies schliesst die Ausübung politischer Aktivitäten durch die Gläubigen nicht aus. Im Gegenteil, es ist von Vorteil, wenn gläubige Menschen sich in leitenden Stellen befinden, um soziale und moralische Reformen im Dienste der Gesellschaft einzuführen. Aber das Geistige zu politisieren, indem im Namen der Religion ein neuer Staat geschaffen wird, wie es die einige Juden, Christen und Muslims wollen, ist dem Plan Gottes entgegengestellt. Denn Gott ist für die Gläubigen, der Staat aber ist für alle, ob gläubig oder ungläubig, wie es der Koran ausdrückt:
„In der Religion gibt es keinen Zwang“ (Koran 2; Die Kuh‚256).
Eine solche Offenbarung hätte in goldenen Buchstaben geschrieben werden sollen
Der Glaube an Jesus als Messias ist der Höhepunkt der evangelischen Lehre:
„Keiner kann sagen, Jesus ist der Herr (d.h. er ist der Messias), wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet“ (1 Korinther 12,3).
„Jeder der glaubt, dass Jesus der Messias ist, stammt von Gott“ (1 Johannes 5,1).
Jesus selbst sagte zu den Juden, die gegen ihn verschworen:
„Wenn ihr nicht glaubt, dass ich bin (dass ich der Messias bin), sterbt ihr in Sünde“ (Johannes 8,24).
Wir müssen hier noch auf einen anderen koranischen Vers, welcher von Jesus, der erwartete Messias, zeugt, hinweisen:
„Sie haben sich ihre Gelehrten und Mönche sowie der Messias, den Sohn der Maria, an Allahs statt zu Herren genommen. Dabei ist ihnen nichts anderes befohlen worden, als einem einzigen Gott zu dienen, ausser dem es keinen Gott gibt“ (Koran 9; Die Reue‚31).
Dieser Vers, der bezeugt, dass Jesus, der „Sohn der Maria“, der Messias ist, wird oft durch einige, die darin eine Negation der Göttlichkeit des Messias sehen, falsch interpretiert. Dies ist nicht die Absicht des Korans, der sich als eine Bestätigung des Evangeliums präsentiert (Koran IV, Frauen‚47). Aber das Evangelium offenbart die, in der Person Jesus, fleischgewordene Gottheit. (Siehe Kapitel: „Die strittigen Punkte“, Artikel 3: „Die Gottheit des Messias“). Man sollte also nicht als Herrn und Gott, der Sohn der Maria STATT Gott nehmen, sondern ALS der fleischgewordene Gott, der durch biblische Prophezieungen angekündigt wurde. Ansonsten würde man zwei von einander unabhängige Götter anbeten: Gott auf der einen Seite und der Messias auf der anderen. „Dabei ist ihnen nichts anderes befohlen worden, als einem einzigen Gott zu dienen“. Beachten Sie, dass das Wort „Herren“ im Plural ist. Dies deutet auf ein Polytheismus hin. Diese Feinheit wird nicht von allen Interpreten des Korans wahrgenommen, die sich nicht die Mühe genommen haben nach dem „besten Argument“ zu interpretieren, wie im Koran in der Surat 29, Die Spinne‚46 vorgeschrieben.
Ausserdem warnt uns die evangelische Offenbarung vor dem Auftreten des falschen zionistischen Messias, der vom Hl. Johannes als Antichrist bezeichnet wird:
„Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt. Der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist: Das ist der Antichrist“ (1 Johannes 2,18-22).
Wir wissen, dass die Juden und insbesondere die Zionisten leugnen, dass Jesus der Messias ist.
Was lässt sich aus diesen evangelischen Worten schliessen? Wir können zwei Schlussfolgerungen ziehen:
- In seiner Anerkennung von Jesus als Messias ist Mohammed durch den Heiligen Geist inspiriert und er „stammt von Gott“.
- Zweitens: Jene, die leugnen, dass Jesus der Christus ist, d.h. die Juden, welche ihn ablehnen und einen anderen Messias erwarten, bilden zusammen die geistige moralische Person des Antichristen. Zusammengefasst, der moderne Staat Israel verkörpert die Macht des Antichristen.
Die evangelische Offenbarung enthüllt, dass Jesus selbst den Antichristen zerstören wird, wenn letzterer erscheinen wird. Gemäss Paulus wird der Wiederkunft des Messias das Erscheinen des Menschen der Gesetzwidrigkeit, des Feindes vorausgehen. Der Messias Jesus wird ihn durch den Glanz seines Kommens zerstören (2 Thessalonicher 2,3-12). Die von Paulus angekündigte Gesetzwidrigkeit ist das gesetzlose und rassistische Verhalten der Zionisten. Gott hingegen ist universal und nicht rassistisch. Der Mensch der Gesetzwidrigkeit, der Sohn des Verderbens und der Feind von dem Paulus sprach, ist der zionistische Mensch. Seine Haltung missfällt Gott und er wird dadurch zu einem „Feind aller Menschen“, wie es Paulus erläutert (1 Thessalonicher 2,15).
In der Vergangenheit haben die zionistischen Juden unter dem römischen Reich heimlich an der Gründung des Staates Israel gearbeitet. Die Römer haben sie dazu verhindert. Durch die Erscheinung dieses Staates haben sie heute die Möglichkeit sich offen und mit mehr Macht als dereinst für die Ausweitung ihres Einflusses einzusetzen. Heute ist diese antichristliche Macht durch Alliierte bewaffnet, die behaupten Zeugen Jesus zu sein. Darin bestehen die Verführung und der Verrat in den Endzeiten, die vom Evangelium angekündigt wurden (Matthäus 24).
Der Prophet Mohammed sprach in seinen „Diskussionen“ vom Erscheinen dieser gesetzwidrigen Kraft und sagte, dass der Antichrist die drei Buchstaben „K.F.R.“ auf seiner Stirn geschrieben haben wird. Diese Buchstaben bilden das arabische Wort „kufr“, das Gesetzwidrigkeit oder Gotteslästerung bedeutet. Er wies sogar darauf hin, dass diese Macht des Bösen von den Juden stammte. In der evangelischen Offenbarung finden wir dieselben Gotteslästerungen auf dem Kopf des apokalyptischen „Tieres“ geschrieben:
- Diesem Tier wurde die Macht gegeben „anmassende Worte und Lästerungen auszusprechen“ (Offenbarung 13,5).
- „Ich sah ein scharlachrotes Tier, das über und über mit gotteslästerlichen Namen beschrieben war… Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein GEHEIMNISVOLLER Name“ (Offenbarung 17,1-5). Siehe unser Text: „Der Schlüssel zur Apokalypse“.
Der Prophet Mohammed hat in seinen „Edlen Diskussionen“ Paulus bestätigt und ebenfalls unterstrichen, dass zur Zeit der Erscheinung des Antichristen, Jesus und seine Auserwählten sich erheben werden, um ihn zu bekämpfen und zu zerstören. Die heutigen Jünger Jesu sind gemäss der Absicht der Offenbarung und der göttlichen Prophezeiung, nicht die traditionellen Christen, welche mit Israel zusammenarbeiten und ihn unterstützen. Diese schuldige „christliche“ Unterstützung Israels wurde auch vorhergesagt, denn gemäss dem Evangelium wird es dem antichristlichen Verführer gelingen die falschen Jünger Jesus zu verführen (Matthäus 24). Heutzutage sind die wahren Gläubigen die Durstenden nach Gerechtigkeit, welche die Last der zionistischen Ungerechtigkeit tragen und Israel und dem internationalen Zionismus widerstehen.
Gemäss den evangelischen Prophezeiungen und jenen des Propheten Mohammed wird der Staat Israel für immer verschwinden. Der Sturz Israels wird das Symbol des Misserfolges des Zionismus und entsprechend jeder ähnlichen materialistischen Mentalität sein. Durch dieses Ereignis werden viele begreifen, dass Jesus wirklich der wahre Messias ist und sein Königreich für immer auf Erden entsprechend der Ankündigung der Propheten errichtet ist.
Die Jungfrau Maria
Der Koran enthält die schönsten Verse über die Jungfrau Maria. Er setzt die Mutter des Messias auf den höchsten Gipfel der menschlichen Heiligkeit:
„Die Engel sagten zu Maria: Gott hat dich auserwählt und unbefleckt gemacht, er hat dich unter allen Frauen der Welt auserwählt“ (Koran 3; Sippe Imrans‚42).
Dieses Zeugnis verurteilt die Juden, die, wie es der Koran aufdeckt, gemeine Verleumdungen gegen Maria erfanden (Koran 4; Die Frauen‚156). Gott bestätigt in der koranischen Offenbarung was er bezüglich Maria im Evangelium offenbart hatte:
„Du bist gesegnet unter allen Frauen“ (Lukas 1,42).
Der Koran offenbart auch die aussergewöhnliche Reinheit Marias durch ihre Unbefleckte Empfängnis sowie auch jene Jesus. In den zwei folgenden Verse sagt die Frau Imran, d.h. die Mutter Marias (die Sippe Imrans sind die Eltern Marias) in einem Gebet:
„Gott ich habe dir die Frucht meines Herzens geweiht, nimm sie an, weil du alles hörst und alles weisst. Als sie geboren hatte, sagte sie: Gott: Ich habe eine Tochter auf die Welt gebracht und ich habe sie Mariam (Maria) genannt, ich gebe sie in deinen Schutz, sie und ihre Nachkommenschaft (Jesus), damit du sie vor der List des Satans beschütztest“ (Koran 3; Die Sippe Imrans‚35-36).
Gott hörte das Gebet der Mutter von Maria und erhörte ihr Gelübde: Maria und Jesus waren die Einzigen, die vor dem Teufel beschützt wurden, wie Mohammed in seinen „vornehmen Diskussionen“ berichtet:
„Kein Mensch wurde geboren, ohne dass der Teufel ihn von seiner Geburt an traf und er wegen dieser satanischen Beeinträchtigung weinte: Die einzigen Ausnahmen sind Maria und ihr Sohn“.
Dieser Vers der „vornehmen Diskussionen“ ist in der Interpretation der „Jalalein“ des Vers 35 der Sure der Familie Imran aufgeführt. Diese Worte, die in der ganzen muslimischen Welt akzeptiert werden, sind eine Anerkennung der Unbefleckten Empfängnis Marias.
Durch diese Worte teilt uns der Prophet Mohammed mit, dass jeder Mensch, die Propheten und er selbst mit diesem Makel geboren werden, ausgenommen die Unbefleckte Maria und selbstverständlich auch ihr Sohn, der Messias.
Der Himmelstisch oder das Brot des Lebens
Der Koran offenbart uns, dass Gott vom Himmel ein „Tisch“ mit Speisen herab sandte, um die Apostel Jesus zu ernähren. Diese himmlische Speise ist ein gemeinsamer Punkt im Evangelium und im Koran, der von der grossen Mehrheit der Gläubigen ignoriert wird. Es handelt sich, um die Kommunion zum Körper und Blut des Messias, der geistige Tisch Gottes. In der Tat, erzählt der Koran in einer bildlichen und zusammengefassten Form von der Ostern-Mahlzeit, welche Jesus mit seinen Apostel teilte. Zu diesem Anlass setzte Er das geistige Mahl durch die Teilnahme an seinem Leib und seinem Blut ein. Über dieses Ereignis wird vom Koran mit viel Feinfühligkeit berichtet, um das Unwissen der damaligen arabischen Welt bezüglich der evangelischen Botschaft zu respektieren:
„O Jesus, Sohn der Maria, sagten die Apostel, kann dein Herr uns einen Tisch (mit Speisen) vom Himmel herabsenden? Fürchtet den Herrn, antwortete Jesus ihnen, wenn ihr treu seid. Wir möchten, sagten sie, uns daran setzen und davon essen, damit unsere Herzen ruhig sein werden. Wir werden sicher sein, dass du die Wahrheit gepredigt hast, und wir werden Zeugnis ablegen (Zeugnis zugunsten des Tisches). Jesus, der Sohn Marias, sagte dieses Gebet: Gott, unser Herr, sende uns einen Tisch vom Himmel herab, damit er ein Festmahl für den ersten und den letzten von uns sei und ein Zeichen, deines Könnens. Nähre uns. Du bist der grosszügigste der Spender. Gott sagte: Ich will ihn euch hinabsenden, aber Unglück über jenen, der nach diesem Wunder noch ungläubig sein wird: Ich werde für ihn eine Strafe vorbereiten, die schrecklichste, die je für ein Geschöpf vorbereitet wurde“ (Koran 5; Der Tisch‚111-115).
Von welchem Himmelstisch ist hier die Rede? Den wahren Sinn zu kennen ist von wesentlicher Bedeutung, denn die Apostel versprachen Zeugen davon zu sein. Zudem soll dieses Zeugnis bis zum letzten Gläubigen auf Erde reichen, da Jesus diesen Tisch bestellt, damit er „ein Festmahl für den ersten und den letzten von uns sei“. Da sandte Gott diesen Tisch herab und drohte die Ungläubigen mit der härtesten Strafe.
Verschiedene Interpreten sahen in diesem Tisch eine materielle Nahrung bestehend aus Fischen oder Fleisch. Sie haben das durch Jesus bewirkte materielle Wunder der Vermehrung von Broten und Fischen welches im Evangelium erzählt wird (Johannes 6) mit dem Wunder der geistigen Mahlzeit, des geistigen Tisches, welcher nach dem Koran „vom Himmel herabkam“, verwechselt.
Das Johannes-Evangelium berichtet im Kapitel 6 über die Worte Christi betreffend dieser geistigen lebenswichtigen Mahlzeit. Er sagte, dass sein Fleisch und sein Blut eine geistige Nahrung und ein geistiger Trank seien, welche den Gläubigen „das ewige Leben“ geben würden. Viele Jünger, als sie seine Worte hörten, fanden sie zu stark und entfernten sich von Jesus (Johannes 6,48-66). Heute noch lehnen viele „Gläubige“ diese Worte ab und stellen die Frage: „Wie kann dieser Mensch uns sein Fleisch zum essen geben?“ (Johannes 6,52).
Trotz Jahrhunderten von Vorbereitung konnten die Juden Jesus nicht verstehen. Viele sogenannten Christen verstehen den tiefen Sinn dieser Worte heute noch nicht. Wie konnte man also den Arabern der Arabischen Halbinsel, welche die Bibel ignorierten, diese geistige Mahlzeit erklären? Der Koran musste also die biblische Botschaft durch Andeutung und bildlicher Sprache darstellen, um bei den Arabern, welche die Wahrheit liebten, eine heilige Neugier hervorzurufen, die zur Suche nach ihrem Sinn im Evangelium hinführte. Dort würden sie das vollständige Licht bezüglich dieses Geheimnisses des koranischen Tisches, welches vom Himmel herabkommt finden. Viele haben Mühe an diese Tatsache zu glauben; man kann daran „glauben oder nicht! Es nehmen oder es lassen!“ Jedem die eigene Verantwortung!
Verschiedene Interpreten behaupten dieser geistige Tisch sei von Gott noch nicht gesandt worden. Dies stimmt mit den Worten im Koran nicht überein: „Gott sagte: Ich will ihn euch hinab senden.“ Gott liess ihn also bereits in jener Zeit auf die Apostel herab und drohte sogar den Ungläubigen grausame Qualen an. Ausserdem erbat ihn Jesus damit „der ersten und der letzte“ seiner Gläubigen dafür Zeugnis ablegen. Die ersten Apostel haben also daran teilgenommen. Er muss bis zur Endzeit bleiben, damit die letzten Gläubigen auf Erde dafür Zeugnis ablegen.
Der Messias gab den Aposteln dieser „gedeckter Tisch“, der vom Himmel herab kam. Er ist dieses „Brot des Lebens, welches vom Himmel herab kommt“ (Johannes 6,32-36). Jesus gab dieses himmlische Brot ein Jahr nachdem Er davon gesprochen hatte. Dies ereignete sich während dem Ostermahl, das Er mit seinen Aposteln teilte, als Er Brot nahm und es ihnen mit folgenden Worten gab:
„Nehmt und esst, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“ (Matthäus 26,26-29).
Die Apostel – und die Gläubigen nach ihnen – verstanden zu diesem Zeitpunkt in welcher Art sich der Messias ihnen als Speise und Trank hingibt. Das Mahl oder der gedeckte Tisch, der vom Messias dem „ersten und letzten“ Gläubigen geschenkt wird, ist der Heilige Geist. Dieser bleibt im Herzen der Gläubigen durch das Brot, das sie essen und den Wein, den sie trinken: sie enthalten nämlich den Leib, das Blut und die Seele des auf ewig lebendigen Messias.
Dieser himmlische Trank ist im Kapitel Die Betrüger des Koran erwähnt: diejenigen, die von diesem seltenen Wein trinken sind rein. Es sind die Auserwählten Gottes. Diejenigen, die es ablehnen davon zu trinken, sind die verdammten. Der Koran offenbart in der Tat:
„Die Frommen befinden sich in Wonne; auf Ruhebetten liegend und können überall hinsehen. Die Glückseligkeit der Wonne sieht man ihnen am Gesicht an. Sie erhalten versiegelten edlen Wein zu trinken, dessen Siegel aus Moschus besteht – danach sollen die Strebenden streben – und dessen Mischwasser von Tasnîm kommt, von einer Quelle, an der diejenigen trinken, die Gott nahestehen. Die Sünder (die es ablehnten davon zu trinken) lachten über die Gläubigen (an den versiegelten Wein)…“ (Koran 83; Die Betrüger‚22-29).
Indem der Koran den Gläubigen auf poetischer und harmonischer Weise dieser geheimnisvolle „versiegelte Wein“ schenkt, bezeugt er die Worte Jesus im Evangelium des Johannes betreffend dieses ebenfalls „versiegelte Brot“, eine durch Gott versiegelte Nahrung, die vom Himmel herab kommt. Es ist nämlich Jesus selbst, „denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt“ (Johannes 6,27). Diese himmlische Nahrung befindet sich im Brot und Wein, die grosszügig auf dem himmlische Tisch Gottes, das fortdauernd vom Himmel herabkommt, serviert werden.
Erinnern wir uns an die Worte Jesus im Kapitel des (gedeckten) Tisches:
„Gott, unser Herr, sende uns einen Tisch vom Himmel herab, damit er ein Festmahl für den ersten und den letzten von uns sei, und ein Zeichen von Dir…“ (Koran 5; Der Tisch‚114).
Der Tisch wurde also nicht nur für die Apostel herab gesandt. Er kommt weiterhin jeden Tag und an jedem Ort herab, um ein Festmahl „für die ersten und die letzten“ zu sein, für die Gläubigen also in allen Orten bis zum letzten Gläubigen, bis zum Tag der Auferstehung. Er wird auf ewig vor Gott Zeugnis ablegen zugunsten derjenigen, die für ihn auf Erde Zeugnis abgelegt haben.
Der gedeckte Tisch und dieser aus Moschus versiegelte göttliche Wein, die vom Himmel herabkommen, teilen die Menschheit in zwei Einheiten auf: auf der einen Seite die Auserwählten Gottes, die sich von diesem Tisch ernähren, und auf der anderen die Verdammten, die es ablehnen sich davon zu ernähren und sich über diejenigen, die daran glauben lustig machen.
Schlussendlich muss eine äusserst wichtige Tatsache unterstrichen werden: der göttliche Koran ermuntert die Gläubigen wahrhaftig bestrebt zu sein von diesem geheimnisvollen Trank, das vom Himmel herabkommt, zu trinken (Koran 88; Die Betrüger‚26). Dieser Trank unterscheidet sich vollständig von den alkoholischen Getränken dieser Welt. Alle, die diesen göttlichen Wein ablehnen, sollten sich doch noch mit Weisheit erfüllen. Alle, die sich über die Gläubigen, die danach „streben“, lustig machen, sollten sich von dieser Haltung abwenden bevor es zu spät ist.
Der Geist
Die islamische Welt hat nur eine unbestimmte Vorstellung des „Geistes“. Dieses Wort erscheint öfters im Koran, wird aber nicht näher erläutert. Die Gläubigen können sich fragen was dieses Wort genau bedeutet. Der Koran sagt:
„Man fragt dich nach dem Geist: Sag: Der Geist ist Sache von meinem Herrn. Aber ihr habt (im Koran) nur wenig Wissen erhalten“ (Koran XVII; Die nächtliche Reise‚85).
Es entspricht einer göttlichen Weisheit, dass der Koran den Muslimen das Wesen des Geistes verbirgt. Gott wollte, dass die koranische Offenbarung eine offene Tür und ein Durchgang zur Bibel und insbesondere zum Evangelium sei, wie er auch wollte, dass der Koran ein Zeuge zur Bestätigung der Echtheit der biblischen Offenbarung sei, wie bereits erläutert.
Im Koran ist die Frage des Geistes ähnlich wie diejenige des „Tisches“, das Gott auf die Apostel hinab gesandt hat, zu verstehen. Der Gläubige kann dessen Sinn nur verstehen, indem er zur Bibel zurückgreift. In der Tat, regt der Koran selbst die Gläubigen an, die Bibel und die Leute der Bibel zu befragen. Wir lesen im Kapitel Jonas:
„Wenn du (Mohammed) über das, was wir zu dir hinab gesandt haben, im Zweifel bist, dann frag diejenigen, die die Schrift (Bibel) lesen vor dir. Zu dir ist doch von deinem Herrn die Wahrheit gekommen. Du darfst ja nicht zweifeln“ (Koran 10; Jonas‚94).
Der Koran erscheint also als einen Durchgang zur Bibel. In diesem Buch werden die Gläubigen die Erläuterung von dem was im Koran teilweise offenbart wurde finden. Der Koran erklärt in der Tat deutlich, dass er den Arabern, die damals im Unwissen waren, nur einen Teil der Wissenschaft schenkt, und sogar „wenig Wissenschaft“, dessen Ergänzung sich in der Bibel befindet:
„Ihr habt (im Koran) nur wenig Wissen erhalten“ (Koran 17; Die nächtliche Reise‚85).
Diejenigen, die die Bibel anschwärzen gehören zu jenen die „im Zweifel sind“ (Koran 10; Jonas‚94). Der Gläubige aber, der offen sein will gegenüber der Gesamtheit der göttlichen Offenbarung wird in der biblischen Offenbarung die Antwort auf die Frage der Bedeutung des Wortes „Geistes“ finden: Es ist der Heilige Geist Gottes, Gott selbst, der sein ewiger Geist seit Abraham zu den Propheten sandte, und danach im Schloss der Jungfrau Maria Fleisch geworden ist, wie es Gott in der Bibel und im Koran offenbarte.
Das Evangelium erzählt folgendes:
„… Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“ (Lukas 1,34-35).
Auf gleicher Weise lesen wir im Koran:
„Der Messias Jesus, der Sohn Maria, ist der Gesandte Gottes und sein Wort, das er der Maria entboten hat, und einen Geist von ihm“ (Koran 4; Die Frauen‚171).
Als die Gesandten des Propheten Mohammed sich vor dem Negus befanden, um ihm die Lehre des Propheten zu erläutern, antwortete Jaafar-Ibn-Abi-Taleb, dass Jesus „der Diener Gottes, sein Gesandter, sein Geist und sein Wort, das der Jungfrau Maria entboten wurde“, ist.
Einladung zum Nachdenken
Dieses letzte Kapitel lädt den Leser ein über zwei Punkte nachzudenken:
- Der Einladungsbrief zum Glauben, welcher Mohammed Kaiser Herakles sandte.
- Der Empfang, den der Negus von Äthiopien den geflüchteten Muslimen nach ihrer Flucht aus Mekka bereitete.
Der Brief an Herakles
Hier ist die Übersetzung dieses Briefes:
„Im Namen des barmherzigen Gottes. Von Mohammed, dem Diener Gottes, an Herakles, den grossen König der Byzanthiner: Gegrüsst seien jene, die den rechten Weg gehen. Jetzt lade ich dich ein, die Botschaft des Islams entgegenzunehmen. Akzeptiere den Islam und du wirst gerettet werden und Gott wird dich doppelt belohnen. Wenn du dich weigerst, wird die Gottlosigkeit der Arianer über dich kommen. O Leute der Schrift kommt, diskutiert und seid einverstanden mit der Tatsache, dass wir einen einzigen Gott anbeten, ohne ihm etwas beizufügen und ohne Herren unter uns auszurufen, ausgenommen Gott. Wenn ihr akzeptiert, dann sagt: ‘Wir bezeugen, dass wir Muslimen sind’“
Zwei Punkte interessieren uns in diesem Brief:
Die doppelte Belohnung
Der Prophet Mohammed verspricht dem Herakles eine „doppelte Belohnung“, falls er an die Botschaft glaubt. Der Prophet wiederholt hier diese von Gott versprochene doppelte Belohnung der Christen, welche ihren Glauben zum Islam kundgetan haben, als sie verkündeten:
„Wir waren Muslims vor ihm (der Koran)“. Und Gott antwortet diesbezüglich im Koran: „Diese werden doppelte Belohnung erhalten“ (Koran 28; Die Geschichte 53-54).
Die erste Belohnung lässt sich aus ihrem Glauben an Christus und am Evangelium ableiten; die zweite resultiert von ihrem Glauben an den Koran, welcher die Bibel und das Evangelium bezeugt.
Welche Haltung müssen die heutigen Christen, die an das Evangelium und an den Koran glauben haben? Gemäss dem Propheten Mohammed – und gegen der Ansicht vieler traditioneller Muslims – müssen sie auf keine einzige evangelische Lehre verzichten. Mohammed verlangt lediglich, dass sie sagen: „Wir sind Muslims“ (d.h. Gott ergeben). Gemäss der Sure „Die Geschichte“ waren sie bereits Muslims und Gott unterworfen noch vor dem Koran.
Als der Negus von Äthiopien in Begleitung der koptischen Patriarchen zum ersten Mal die muslimische Botschaft hörte, riefen die Patriarchen verwundert aus: „Aber diese Worte stammen aus derselben Quelle wie die Worte unseres Herrn Jesus Christus“.
Gleichermassen bezeugt der Koran, dass der Islam vor der islamischen Offenbarung bestand:
„Jesus bemerkte bald die Ungläubigkeit (der Juden). Er rief: Wer hilft mir auf dem Weg zu Gott? Wir sind es, antworteten die Jünger, wir sind Helfer auf dem Weg zu Gott. Wir glauben an Gott und du bezeugst, dass wir Muslime sind (seinem Willen ergeben)“ (Koran 3; Die Sippe Imrans‚52).
Und Gott sagte in einem anderen Vers:
„Ich sagte den Aposteln: Glaubt an mich und meinen Gesandten (Jesus), sie sagten: Wir glauben und du bist Zeuge, dass wir Muslimen sind“ (Koran 5; Der Tisch‚111).
Folglich waren die Apostel Jesus im koranischen Konzept bereits Muslimen vor dem Islam und jeder, der glaubt, dass Jesus der Messias ist indem er das Evangelium akzeptiert, ist bereits Muslim d.h. Gott „ergeben“.
Jeder der nach dem Kommen Mohammeds – der die Echtheit des Evangeliums bezeugte – ihn leugnet, leugnet auch das Evangelium. Jeder der an Mohammed glaubt, bezeugt zusammen mit ihm die Echtheit des Evangeliums und erhält eine „doppelte Belohnung“. Gleichermassen, der Muslim der an den Koran und an Mohammed glaubt und sich dem Evangelium mit den heutigen Text unterwirft, bezeugt zusammen mit dem Koran dessen Echtheit. Falls er das Evangelium leugnet, ist er kein Muslim mehr. Er verwandelt sich in einen falschen Zeugen des Evangeliums und des Korans, und die Gottlosigkeit der Arianer ist über ihn.
Die Ketzerei des Arianismus
Der zweite Punkt, der das Interesse erweckt, ist die Erwähnung der „arianischen Gottlosigkeit“ bekannt im Westen unter dem Namen „Arianismus“. Der Arianismus erschien im 3. Jahrhundert nach Christus in Alexandria. Ein christlicher Priester mit Namen Arius leugnete die Gottheit von Christus und hatte viele Jünger, bekannt unter dem Namen Arianer (nicht zu verwechseln mit der arischen Rasse). Das Konzil von Nicäa, das im Jahre 325 nach Christus abgehalten wurde, verurteilte den Arianismus. Diese Ketzerei, die in der christlichen Geschichte gut bekannt ist, dauerte nach dem Konzil von Nicäa noch lange an. Sie verbreitete sich im Orient bis in die Zeit des Propheten Mohammed und sogar noch später. Seine üblen Konsequenzen halten noch bis heute an. Die muslimischen Interpreten, die den wahren Sinn des Arianismus nicht kennen, sind unfähig eine genaue Erläuterung darüber zu geben und verzerren die Absicht Mohammeds.
Durch die Erwähnung dieser Ketzerei, bezeugt Mohammed eine Weisheit und eine Intelligenz, die jeden gescheiten Menschen beeindruckt. Der Prophet bescheinigt somit, aus seiner arabischen Umgebung in der Wüste, dass die Entscheidungen des Konzils von Nicäa, welche den Arianismus verurteilen berechtigt sind, und dass er sie vollkommen billigt. Diese Ketzerei war aber die Leugnung der Gottheit Jesus und der göttlichen Dreifaltigkeit. Ist das nicht eine implizite Anerkennung Mohammeds dieser zwei göttlichen Wahrheiten?
Die Zuflucht der Muslims nach Äthiopien
Die ersten Jünger Mohammeds flüchteten sich in zwei sich folgenden Gruppen nach Äthiopien. Als die erste Gruppe in Äthiopien ankam, sandte der Stamm der Quraisch von Mekka ebenfalls zwei Boten, Amru-ibn-El-Ass – welcher später Muslim wurde – und Abdallah-ibn-Abi-Rabiah, mit wertvollen Geschenken, die sie dem Negus „Jahmassa“ überreichten. Diese Boten verlangten die Auslieferung der muslimischen Flüchtlinge. Sie beschuldigten sie, übelwollend zu sein, der Religion ihres Volkes entsagt zu haben und sich der Religion des Negus entgegenzustellen‚. Diese Leute hatten gemäss den Boten des Stammes Quraisch eine unbekannte Religion erfunden, die derjenigen des Negus und der Araber entgegengesetzt war.
Der Negus weigerte sich die Flüchtlinge auszuliefern, ehe er sie angehört hatte. Einer unter ihnen, mit Namen Jaafar-ibn-Abi-Taleb ergriff in Gegenwart des Negus und der äthiopischen religiösen Führern das Wort:
„O König, wir waren ein unwissendes Volk, welches die Götzen anbetete bis Gott uns von unter uns einen Propheten sandte, dessen Herkunft, Ehrlichkeit und Treue wir kennen. Er lud uns ein, an den einzigen Gott zu glauben und ihn anzubeten.“
Der Negus antwortete:
„Kannst du uns einen von diesem Mann, von Gottes Herkunft, geschriebenen Text vorlesen?“
Jaafar antwortete: „Ja“ und trug das ganze koranische Kapitel über Maria vor, bis zum Vers wo Jesus sagt:
„Friede ist über mir am Tag, da ich geboren wurde, am Tag, da ich sterbe, und am Tag, da ich auferweckt werde“ (Koran 19; Maria‚33).
Als die Patriarchen diese Worte hörten, sagten sie: „Aber diese Worte stammen aus derselben Quelle aus der die Worte von Jesus Christus stammen.“
Und der Negus bestätigte dies indem er zu den zwei Boten sagte: „Die Worte dieser Leute und die Worte von Moses gehen aus derselben Quelle hervor. Reist ab! Im Namen Gottes, ich liefere euch keinen dieser Leute aus“.
Aber die zwei Boten gaben ihr Vorhaben noch nicht auf. Sie kehrten zurück und sagten zum Negus:
„Die Muslime halten schlechte Reden über Jesus, den Sohn Marias. Lass sie holen und frage sie nach diesem Thema.“ Als sie vor dem Negus ankamen, antwortete Jaafar ihnen: „Wir sagen, das was uns unser Prophet lehrt. Jesus ist der Diener Gottes, sein Gesandter, sein Geist und sein Wort, gesandt zu der Jungfrau Maria“. Diese Muslime hatten also verstanden, dass Jesus allein der Geist und das Wort Gottes war.
Als der Negus das hörte, nahm er einen Stab und zog eine Linie in die Erde und sagte: „Zwischen euer Religion und unserer gibt es nur noch diese Trennungslinie“.
Hätte der Negus Mohammed persönlich gekannt und seine Lehren aus seinem eigenen Mund gehört und wäre die Atmosphäre durch die zwei Boten aus Mekka nicht vergiftet worden, dann hätte der Negus diese Linie sicher nie zwischen sich und den Gläubigen gezogen. Der Prophet Mohammed wollte nie eine solche Trennungslinie. War es nicht der Prophet selbst, der die Leute des Buches veranlasste zu sagen:
„Unser Gott und euer Gott ist einer“ (Koran 29; Die Spinne‚46).
Wo ist also diese Linie in der Gesinnung Mohammeds? Sie existiert ganz einfach nicht.
Es ist nun Zeit für alle reifen Gläubigen die Linien und künstlichen Hindernisse, die während Jahrhunderten durch den menschlichen Fanatismus errichtet wurden, zu überschreiten. Die Zeit ist gekommen, wo der Gläubige seinen Glaubensbruder wiederfindet und umarmt.
Es gibt keine Juden mehr, es gibt keine Christen mehr, es gibt keine Muslime mehr. Wir alle sind Juden, wir alle sind Christen, wir alle sind Muslime, vorausgesetzt wir überwinden den Buchstaben, um uns im Geist und in der Absicht Gottes zu umarmen, nachdem wir die wahre Absicht Gottes in der biblisch-koranischen Offenbarung entdeckt haben. Lasst uns „von selbst beurteilen was recht ist“, wie es der Messias empfiehlt (Lukas 12,57). Das ist der „Gerade Weg“ des Korans (Koran I; Fatiha‚6).
Lasst uns den Mut haben Unabhängige Gläubige zu sein!
Schlussfolgerung
Warum habe ich dieses Buch „Glaubensbetrachtung des Korans“ genannt?
Der Grund ist einfach: In den Augen der Menschen bin ich Christ und ihrer Meinung nach glaubt ein Christ nicht an den Koran. Mein christlicher Glaube ist aber dem Islam gegenüber treuer, als derjenige vieler Muslime. Der Koran und sein ehrwürdiger Prophet Mohammed zeugen zu meinen Gunsten und gestehen mir doppelten Lohn zu.
Der Koran und die Bibel sind das Monopol von Niemand. Der Koran ist eine göttliche Offenbarung für alle, die das geistige Leben lieben und nach der Vergeistigung ihrer Gedanken streben, um sich in die Nähe des Schöpfers zu setzen und in seiner Gesellschaft ewig von seinem Atem und seinem belebenden Geist zu leben.
Ich glaube an Gott, an Abraham, an Jesus den Messias Gottes und an Mohammed den Prophet Gottes. Ich bin ein Unabhängiger Gläubiger. Ich bin weder Jude, noch Christ, noch Muslim. Und gleichzeitig bin ich Jude, Christ und Muslim. Denn ich glaube, dass es nur zwei Gemeinschaften und keine dritte gibt: Die Gemeinschaft der gesegneten Gläubigen und die Gemeinschaft der verbannten Fanatiker, Angehörige aller Völker, aller Nationen und Religionen.
Somit schliesse ich mein Zeugnis mit diesem erleuchtenden koranischen Vers der Surat 3; Sippe Imrans‚199, ab:
„Unter den Leuten der Schrift – zu denen ich gehöre – gibt es welche, die an Gott glauben und an das, was zu euch (Koran), und was zu ihnen (Bibel) herabgesandt worden ist. Dabei sind sie demütig gegen Gott und verschachern die Zeichen Gottes nicht. Denen steht bei ihrem Herrn ihr Lohn zu“.
Pierre (13.10.1984 / Überarbeitet am 23.02.2008)