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Geistiger Wegweiser – Auf der Suche nach der Wahrheit

EINFÜHRUNG

Dieser „Geistig Wegweiser“ stellt eine Hilfe für all jene dar, die die Wahrheit, das Glück und die innere Ruhe der Seele entdecken wollen. Er soll Dir helfen, falls du wirklich bestrebt bist die Wahrheit zu finden.

Dieser Wegweiser besteht aus drei Teilen. Die zwei ersten Teile (Einleitung und Bewusstseinserfahrung) sind eine Vorbereitung auf den eigentlichen geistigen Wegweiser. Sie sind nicht unbedingt notwendig, können aber als Starthilfe empfohlen werden:

  1. Die EINFÜHRUNG ist eine psychologische Vorbereitung im Hinblick auf einen guten Start. Bevor du Dich engagierst, solltest du wissen, was du genau willst und ob du genügend motiviert bist, um zur Wahrheit zu gelangen.
  2. Die BEWUSSTSEINSERFAHRUNG lädt Dich in das innere Leben ein und bereitet Dich darauf vor. Dadurch wirst du Dich entdecken und deinen Seelenzustand erleben.
  3. Der GEISTIGE WEGWEISER stellt Dich vor die geistige Dimension und öffnet Dir den Weg um in aller Freiheit in diese Dimension hineinzuwachsen…falls du es willst.

ERSTER TEIL – DIE EINFÜHRUNG

Die Wahrheit und das Glück sind untrennbar. Wenn du in der Wahrheit bist, dann kannst du nur glücklich sein. Wenn du in deinem innersten unglücklich bist, dann hast du das wahre Licht, das die Seele aufwärmen und trösten kann, nicht in Dich aufgenommen. Je mehr Wahrheit wir aufnehmen, umso glücklicher sind wir. Einzig die Erkenntnis der Wahrheit befreit den Menschen (Johannes 8,32).

Bevor du Dich auf diesen Weg begibst, vergewissere Dich, dass du psychologisch gut vorbereitet bist und dass der Moment des Engagements für Dich gekommen ist. Beantworte gewissenhaft diese drei Fragen:

  1. In welchem seelischen Zustand bist du und warum?
    (Glücklich oder unglücklich aufgrund deiner finanziellen Situation, deines sozialen Ranges, deiner Kultur, deiner philosophischen Überzeugung, einer menschlichen Liebe usw…)
  2. In welchem geistigen Zustand bist du und warum?
    (Gläubig oder ungläubig aufgrund von geerbten Gedanken, konfessionelle Eingliederung seit der Geburt, durch „Gewohnheit“ oder einfach wegen der Gebräuche und Vorurteile deines sozialen Umfeldes…)
  3. Bist du mit deiner aktuellen Situation zufrieden oder möchtest du weiterkommen?
    Wenn du dein Leben nicht vergeistigen willst, ist dieser Wegweiser nicht an Dich gerichtet. Hast du aber Durst nach Entdeckung der Wahrheit um weiterzukommen, dann musst du Dich bemühen. Lies den Wegweiser weiter.

Folgendes ist noch von Bedeutung: Wenn du deinen geistigen Zustand basierend auf einer gesunden und objektiven Grundlage nicht frei und selbst gewählt hast und dich nicht nach einem sorgsamen und gewissenhaften Suchen für deine Gedanken entschieden hast, wirst du religiösen, rassistischen oder anderen Vorurteilen unterliegen. Du wirst dich nie voll entfalten können. Zerrissen durch die Unkenntnis, wirst du eine leichte Beute für Angst und nervöse Unruhe sein. Dies ist das Resultat eines ungenügenden und zweifelhaften Wissens oder der absoluten Unsicherheit. Diese schädlichen Früchte haben religiöse, fanatische und blutige Kriege sowie unheilsame Sekten, die oft den Selbstmord als Ziel verfolgen, hervorgerufen.

Das Licht der Erkenntnis belebt die menschliche Seele. Die Dunkelheit der Unkenntnis, hingegen, erstickt das innere Leben; die Seele kann nur unbefriedigt und gestört sein. Dies wird sich durch Aggressivität und Ungeduld bemerkbar machen oder, im Gegenteil, durch Traurigkeit und Depressionen.

Da dein Glauben mit viel Unsicherheit verhaftet sein wird, wirst du dem Zweifel ausgeliefert sein und kein Selbstvertrauen finden. Immer nach der Suche nach etwas Neuem, das Dich befriedigen könnte, wirst du nur Enttäuschungen begegnen, bis du schlussendlich auch das wahre Glück bezweifeln und Dich mit dem Mittelmässigen begnügen wirst.

Versuche diese Art „traurige Nostalgie“, die manchmal deine Seele überschwemmt, wahrzunehmen; sie wird durch die Unkenntnis genährt. Man muss sie als die „Nostalgie des Glücks“ – des verlorenen Glücks bezeichnen – ein Glück welches man jedoch unter bestimmten Bedingungen zurückerobern kann. Die Zeit ist uns gegeben damit wir es durch die Erkenntnis wieder finden. Und wer sucht, der findet.

Loslösung

Um dich vom negativen Einfluss der Unkenntnis zu befreien, musst du dich zuerst innerlich loslösen, dh. dass du dich von der Persönlichkeit, die dir unbewusst durch deine Verwandtschaft und deinen sozialen Rang aufgezwungen wurden, befreist. Vergiss deinen Familienkreis, deinen sozialen Rang und beseitige die guten oder schlechten Erinnerungen, einer dich bis ins Innerste prägenden Vergangenheit. Mach „tabula rasa“ mit all deinen Vorurteilen, welche eine falsche Persönlichkeit prägen, um dich selbst zu finden. Du bist fähig die Wahrheit zu erkennen, sie zu unterscheiden und von der Lüge zu befreien.

Du hast eine Intelligenz, setze sie ein.

Du hast ein Herz, sensibilisiere es.

Du hast eine Logik, ziehe deine eigenen Schlussfolgerungen.

Sporne deine Begeisterung dauernd an. Erfülle sie mit Liebe und Freude. Erlaube den negativen Kräften nicht, dich durch die Bequemlichkeit und die Angst vor dem Unbekannten zu lähmen.

Steh auf und mache die ersten Schritte zu deinem Innern. Es gehört dir, fühle dich darin nicht fremd und auch nicht ängstlich, sonst werden andere dir deine Seele rauben.

Mit gutem Willen und Ausdauer wirst du das grosse Glück erreichen, welches Dich wie eine Trophäe am Ende des Pfades erwartet, auf der Bergspitze deines eigenen ich’s.

Unerlässliche Bedingungen zum Erfolg

  1. Tiefer Wunsch, die Wahrheit zu kennen. Wer keinen Durst hat, dem kann auch nichts gegeben werden.
  2. Aufrichtigkeit: ganzer und bewusster Einsatz des Willens und der Intelligenz, um die Wahrheit zu entdecken und sich auch, ohne Umkehr und Vorbehalte, nach ihr zu richten. Guten Willens sein.
  3. Mut um schrittweise mit alten Gewohnheiten, Freundschaften, sozialen Ideen und Bekanntschaften zu brechen, weil sie die geistige Entwicklung und die Befreiung der Seele bremsen.
  4. Man muss vom Prinzip ausgehen, dass es nur eine, objektive Wahrheit gibt. Ein Konzept und sein Gegenteil können nicht beide wahr sein. Man kann auch nicht seine subjektive Wahrheit schaffen. Die Sonne existiert oder sie existiert nicht. Dasselbe gilt für Gott.
  5. Freiheit der Wahl, aber man trägt die Verantwortung für seine Entscheidung. Die Fähigkeit diese Verantwortung, gestützt auf rechtskräftige Argumente, zu übernehmen, bezeugt von einer vertrauenswürdigen Reife.

Das Haupthindernis besteht darin, dass man sich eine illusorische, eigene „Wahrheit“ konstruiert, anstatt sich in Frage zu stellen und sich anzustrengen, um die einzige Wahrheit zu erreichen.

Schlussfolgerung

Bist du bereit, nachdem du über diese Einleitung nachgedacht hast, die Suche in diesem Sinne zu unternehmen? Dies nicht aus reiner Neugier, sondern mit dem festen Entschluss Dich zu ändern, um ein anderer Mensch zu werden. Du wirst daraus bereichert und reifer hervorgehen, und zwar soweit, dass man den alten Menschen in Dir nicht mehr erkennen wird.

Sagt dein Herz „Ja“, dann enttäusche es nicht. Antworte seinem Ruf. Wenn du beharrlich bist, wirst du die Welt des Glücks an welche viele Menschen nicht mehr glauben entdecken, denn sie ist nicht von dieser materiellen Welt, aber trotzdem in dieser Welt, in dir. Es liegt an dir sie zu entdecken. Lass Dich nicht durch die Sorgen des täglichen Lebens ablenken.

Eine alte hinduistische Legende erzählt von einer Zeit in welcher alle Menschen Götter waren. Sie missbrauchten aber so sehr ihre Gottheit, dass Brahma, der Meister der Götter, entschied ihnen die göttliche Macht zu entreissen und sie an einem Ort zu verstecken, der unauffindbar war. Die grosse Schwierigkeit bestand darin, einen solchen Ort zu finden.

Die jüngeren Götter wurden zu einer Versammlung eingeladen, um dieses Problem zu lösen. Sie sagten: „Lasst uns die Gottheit des Menschen in die Erde begraben“. Brahma antwortete aber: „Nein, dies genügt nicht, denn der Mensch wird graben und sie finden“.

Dann erwiderten die Götter: „Lasst uns, in diesem Falle, die Gottheit in die Tiefen der Ozeane werfen“. Aber Brahma antwortete wieder: „Nein, denn früher oder später, wird der Menschen die Tiefen der Ozeane erkunden und er wird sie sicherlich eines Tage entdecken und an die Oberfläche zurückbringen“.

Dann schliessen die jüngeren Götter: „Wir wissen nicht, wo wir sie verstecken können, denn es gibt keinen Ort auf Erde oder in den Meeren, den der Mensch eines Tages nicht erreichen kann“. Dann sagte Brahma: „Das werden wir mit der Gottheit des Menschen tun: wir werden sie im tiefsten seines Innern verstecken, denn es ist der einzige Ort, wo er sie nie suchen wird“.

Seit jener Zeit, schloss die Legende, hat der Menschen die Erde umkreist, er hat erforscht, ist geklettert, getaucht und hat gegraben auf der Suche nach dem, was in ihm war.

ZWEITER TEIL – DIE BEWUSSTSEINSERFAHRUNG

Die „Bewusstseinserfahrung“ ist ein psychologisches Programm, eine innere Betrachtung, welche dir helfen wird, dich so zu entdecken wie du bist, um mit Ausdauer, schrittweise so zu werden, wie du sein solltest. Es handelt sich, um einen „psychologischen Wegweiser“, der den geistigen Wegweiser vervollständigt. Ich lade Dich ein, regelmässig darauf zurückzukommen, falls du es notwendig findest. Sie ist ein Mass für Deinen Seelenzustand.

Sokrates sagte: „Mensch, erkenne Dich selbst“. Dies ist eine Einladung zur Bewusstseinserfahrung. Nachfolgend findest du eine Methode der Selbsterkenntnis, die dir helfen wird dein inneres Universum zu erforschen.

Der Mensch besteht aus drei sich ergänzenden Ebenen:

  1. Physisch: betrifft den physischen Aspekt. Es ist der Körper.
  2. Psychisch: betrifft den intellektuellen und seelischen Aspekt. Es ist die Seele.
  3. Geistig: betrifft das Geistige. Es ist der Geist.

Die zwei letztgenannten Aspekte lassen sich materiell nicht erfassen. Sie sind aber sehr eng mit dem Körper verbunden. Eine perfekte Harmonie muss zwischen diesen drei Ebenen herrschen. Jedes Ungleichgewicht stört die ganze menschliche Persönlichkeit. Sich nur mit einer Ebene zu befassen und die anderen zu vernachlässigen, stört das ganze Wesen. Man muss sich auf jeden Fall über die „Hierarchie“ dieser drei Ebenen bewusst sein. Die wichtigste ist die geistige, dann die psychologische und schliesslich die physische Ebene. Dieser letzte Teil unserer Person – der Körper – ist sicher wichtig. Es ist der fassbare Teil unserer Person, der den Rest unserer Persönlichkeit verschleiern kann. Da der physische Teil sichtbar und unmittelbar ist, besteht das Risiko, dass der Rest verdeckt wird, wie wir es so oft beobachten können. Der Körper sollte aber als Werkzeug dazu dienen, um die zwei anderen unsichtbaren Dimensionen zu entdecken. Sie haben eine lebenswichtige Bedeutung, die noch viel grösser ist. Deshalb müssen wir uns bemühen aus dem Körper ein Instrument der Entdeckung zu machen, indem wir ihn disziplinieren, belehren und ihn aus dem Innern, dem Sitz der Seele und des Geistes, mit Weisheit führen.

Das einzige Hindernis für den Menschen und sein grösster Feind: er selbst.

Die Erfahrung des Bewusstwerdens bedeutet sich selbst zu kennen. Wir sollten unsere Bemühungen auf die Introspektion (hineinschauen) der Tiefen unserer Persönlichkeit konzentrieren: die Entdeckung unserer Seele und unseres Geistes.

Dies ist zugleich leicht und schwierig:

  • Es ist leicht, weil wir uns nur mit uns selbst befassen müssen. Wir brauchen nur unsere Wachsamkeit und den entschlossenen Wunsch uns um jeden Preis, zu ändern, um eine innere Harmonie zu erreichen.
  • Es ist schwierig wegen der Hindernisse (bewusst oder unbewusst), wie psychologische Schlappheit, Angst oder Weigerung sich zu entdecken wie man ist, Zuneigung zum Materialismus und zu den mondänen Vergnügen. Es braucht einen grossen moralischen Mut sich seine eigenen Fehler einzugestehen und sich davon befreien zu wollen.

Eine gute Methode zur Selbsterkenntnis besteht in der Umsetzung folgender Punkte:

  1. Bilanz der Persönlichkeit
  2. Entdeckung unserer Komplexe
  3. Die Ruhe

Die Bilanz der Persönlichkeit

Mit der folgenden Übung können wir unser Ausgangspunkt, unsere Fortschritte oder Rückschritte verfolgen. Die Bilanz unterstützt in uns die Dynamik der Weiterentwicklung, von welcher unsere Veränderung abhängt. Der Schlüssel zu unserer Umwandlung ist die Entdeckung unseres Seelenzustandes, unserer Vorzüge und Fehler. Hier einige Beispiele dazu:

  • Die Vorzüge: moralischer Mut, Wunsch sich zu verbessern, Selbstvertrauen, Geduld, Beharrlichkeit und Ausdauer, Milde, Liebe, Selbstlosigkeit, Geselligkeit, Freude, Optimismus usw…
  • Die Fehler: Gleichgültigkeit, Stolz, Eitelkeit, Sensualität, Reizbarkeit, Neid und Eifersucht, Egoismus, Intoleranz, Fanatismus, Geiz, Mangel an Offenheit usw…

Die Entdeckung unseres Seelenzustandes ist unerlässlich; Sie ist der erste Schritt zur Weiterentwicklung. Von ihr hängt das zu wählende Heilmittel ab. Bei der Entdeckung unserer Fehler sollten wir nicht in Panik oder Verzweiflung geraten, sondern, falls wir uns betroffen fühlen, unseren Zustand, aus welchem wir uns weiterentwickeln wollen und können, mit Ruhe betrachten.

Der nächste Schritt besteht darin, sich ins Verhältnis zum „idealen Zustand“ auf den drei Ebenen unserer Persönlichkeit zu stellen:

  1. Die körperliche Ebene betrifft das physische Leben: Vitalität, Gesundheit, Robustheit, gute Reflexe usw. Auf dem Ernährungssektor sollte man die Qualität und Quantität der Nahrung pflegen, um Überlastung und Körperfülle, die Ursache von Krankheiten, zu verhindern. Man sollte die Vitalität des Körpers durch Bewegung und Gymnastik pflegen: ein gesunder Körper für einen gesunden Geist.
  2. Die psychische Ebene betrifft das intellektuelle und fühlbare Leben der Seele:

    – Der Intellekt umfasst den Bereich der Intelligenz, die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und Konzentration, das Gedächtnis, die Vorstellungskraft usw.

    – Das fühlbare Leben betrifft die Liebe. Die Liebe seiner selbst und anderer muss ausgewogen sein. Eine vorsichtige und selektive Geselligkeit – gemäss den moralischen Qualitäten der anderen – unterstützt unsere Weiterentwicklung (Lese Buch Jesus Sirach, 12).

  3. Die geistige Ebene betrifft den Geist und umfasst das geistige Leben. Diese Ebene führt unsere ganze Persönlichkeit. Wenn wir auf dieser Ebene gut aufgeklärt sind, wird das Glück unser ganzes Wesen durchleuchten. Deshalb ist diese Ebene, von weitem, die wichtigste. Man muss sie erfassen, um ihr die Vollkommenheit der Wahrheit zu geben. Dies ist das Ziel unseres Suchens.

Nachdem wird unsere Fehler erkannt haben, müssen wir jede Schwäche mit der entsprechenden Tugend ersetzten: Die Gleichgültigkeit mit dem Interesse und der Motivation; den Stolz mit der Bescheidenheit und Demut; die Schlaffheit mit der Bestimmtheit und der Beharrlichkeit; die Eitelkeit mit dem Verzicht, den Geiz mit der Grosszügigkeit; den Fanatismus mit der Toleranz usw. Das Glück verlangt auch seinen Preis: sich selbst zu ändern, um zu heilen. Es ist sinnlos, die anderen zu kritisieren, sie und die ganze Welt ändern zu wollen, ohne sich selbst umzuwandeln. Die grossen Revolutionen beginnen in uns und durch uns. Mit unserer Verwandlung, werden wir auch andere erheben können.

Die Entdeckung unserer Komplexe

Viele stolpern wegen innere Zerrissenheit die entmutigt oder widersprüchlicher Gefühle, die Verwirrung stiften. Dies sind die „Komplexe“.

Einige Ereignisse unseres Lebens zeichnen uns, manchmal seit unserer Kindheit. Nach einem Rückschlag in der Liebe oder in einem anderen Bereich bleiben die Folgen in unserem Gedächtnis verborgen und bringen mächtige Gefühle (Unterlegenheit, Überlegenheit, Aggressivität, Schuldgefühle, usw…) hervor. Sie leiten, ohne unser Wissen, einige unserer Taten, da sie in einer unbewussten Zone (wegen dem Trauma) unserer Seele versteckt sind.

Sich anderen gegenüber unterlegen fühlen bedeutet nicht, dass man es tatsächlich ist. Man muss den Grund für dieses Gefühl suchen: Physischer Makel, fehlende Zuwendung, Vernachlässigung des Studiums, Armut, Schuldgefühle, usw. Man kann sich im Gegenteil überlegen fühlen, ohne es zu sein, aus den umgekehrten Gründen. Diese Gründe, welche das Unbewusstsein beeinflussen, provozieren verschwommene Gefühle, welche sich störend auf das Unterbewusstsein auswirken. Unsere Arbeit wird es sein, diese Gründe und Gefühle aufzuzeigen, sie zu erkennen und sie bewusst zu machen, um daran zu gesunden. Dies ist die „Bewusstseinserfahrung“. Aber man muss es wagen, sich so zu sehen wie man ist. Manchmal braucht es freundliche Hilfe oder diejenige eines Spezialisten (Psychologe usw.) auf dem Gebiet, die nicht leicht zu finden sind.

Wir sollten fähig sein, die wahre Ursache unseres Unbehagens zu erkennen. Ist es eine Folge unseres Komplexes oder auf die schlechte Behandlung anderer zurückzuführen? Denn man sollte den Einfluss der Haltung anderer uns gegenüber, nicht unterschätzen. Das System der modernen Gesellschaft ist nicht gerade zärtlich. Wir müssen lernen uns zu schützen und zu verteidigen, um zu leben… oder überleben. Wir sollten fähig sein, uns an die unterschiedlichen Situationen anzupassen.

Dies verlangt eine objektive Interpretation unseres eigenen Verhaltens. Wir haben alle die Tendenz die negativen oder positiven Gefühle, die wir haben, auf andere zu übertragen: „Man beurteilt den anderen nach sich selbst“, ohne Abstand zu nehmen und individuell zu unterscheiden. Als Beispiel dafür: Die aggressive Person empfindet die anderen als aggressiv und beklagt sich darüber. Umgekehrt glaubt der aufrichtige Mensch die Anderen seien unschuldig und wundert sich, wenn er von jemandem, den er für aufrichtig hält, betrogen wird. Dies kann zu grossen Enttäuschungen führen, vor allem wenn die Gefühle und das Herz beteiligt sind.

Die Ruhe

Wir sollten mit Ruhe und Geduld vorgehen, um unsere Fehler zu besiegen. Uns so zu akzeptieren wie wir sind! Wenn wir uns selbst nicht akzeptieren und uns mit uns selbst nicht zuerst versöhnen, wie können wir erwarten, dass andere uns aufnehmen und uns ertragen?

Die Ruhe in uns pflegen, schützt uns gegenüber äusseren Einflüssen. Man entwickelt sich so stufenweise zur Selbstkontrolle. Derjenige, der sich selbst beherrschen kann, kontrolliert auch die kritischen Situationen, kann Gewalt besänftigen, Verwegenheit mässigen, die Geschehnisse am besten zu einer friedfertigen Lösung und zu einer sozialen Harmonie führen.

Die innere Ruhe wird durch die körperliche und geistige Entspannung sowie durch kontrollierte Atmung, welche man im Yoga lernen kann, begünstigt.

Die Auswirkungen der Ruhe:

  • Erleichtert die gesunde Aktivität des Nervensystems.
  • Erhöht die Leistung jeder Anstrengung und vermindert gleichzeitig die Müdigkeit.
  • Beherrscht die Ungeduld und die Tendenz zum Aufbrausen.
  • Begünstigt das Nachdenken und die richtigen Entscheidungen.
  • Bestärkt die Gewissheit und das Selbstvertrauen.
  • Zieht das Vertrauen anderer an.
  • Ist eine machtvolle Waffe um dem Missgeschick mit mehr Erfolgsaussichten entgegenzutreten.

Praktische Empfehlungen

Diese einfache Bilanz kann schriftlich in einem persönlichen Heft gemacht werden. Sich mit Objektivität und Aufrichtigkeit beobachten und, falls möglich, sich durch jemanden mit mehr Erfahrung helfen lassen.
Das Ausharren wird unser persönliches, inneres und gesellschaftliches Leben mit viel Freude und Liebe verändern.

Dieser Prozess liefert fortschreitende Resultate, aber immer auf sichere und wirkungsvolle Art. Die Zeit ist uns dafür gegeben. Man soll nicht ungeduldig sein und sich beeilen wollen, um ans Ziel zu gelangen. Ansonsten könnte man alles verlieren. Das normale Wachstum braucht seine Zeit, um die volle Reife zu erreichen. Ein Mann kann nicht das Alter von 40 Jahren erreichen ohne durch die 30iger Jahre zu gehen. Man sollte aber nicht die Zeit, die so rasch vergeht, verlieren.

Es wird uns geholfen gemäss unserem Glauben und unserem Ausharren.

Der Glaube ist das Gegenmittel der Angst.
Die Angst erwartet das Schlimmste: der Glaube erhofft das Beste.
Man sollte Selbstvertrauen und Vertrauen in die Hilfe des Schöpfers haben.

Meditation

Meditieren folgendes:

Meister Eckhart (Deutscher Dominikaner, XIV Jahrhundert) sagte:

„Nicht im Äusseren, sondern im Inneren, alles im Inneren… “

Der Psychoanalyst Jung sagte:

„Man sollte mit Geduld beobachten, was sich in der Stille der Seele abspielt, denn jeder Mensch besitzt in seiner eigenen Seele von Natur aus etwas das wachsen kann“

Jung sagt weiter:

„Die Seele besitzt auf natürliche Weise eine religiöse Funktion… Die wichtigste Aufgabe jeder Erziehung des Erwachsenen besteht darin, den Archetypus des göttlichen Bildes oder seiner Ausstrahlungen und Auswirkungen in das Bewusstsein überzuführen“

Erinnern wir uns an das Wort Sokrates: „Mensch erkenne Dich selbst“. Dies genügt aber nicht, denn man kann sich nur im Vergleich mit der einen und objektiven Wahrheit erkennen. Man sollte sagen: „Mensch, kenne die Wahrheit, und du wirst Dich kennen“. In diesem Sinne hatte Jesus gesagt: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wir euch befreien“ (Johannes 8,32). Die Wahrheit befreit nur, wenn man sie aufnimmt.

DRITTER TEIL – DER GEISTIGE WEGWEISER

Dieser geistige Weg besteht aus vier Stufen:

  1. Gott: existiert er?
  2. Die Religionen: sind sie alle gleichwertig?
  3. Die Wahl: die göttliche Offenbarung, die Bibel (der Bibelkurs)
  4. Das Glück: in der Wahrheit, die man entdeckt hat, leben.

Wir werden diese Stufen, eine nach der andere, methodisch angehen.

Über die Stufe des Glücks ist nicht viel zu sagen. Sie ist das Endergebnis dieses Wegweisers, das glückliche Ziel, welches du erreichen wirst. Dort, wirst du die Ruhe nach der Anstrengung finden und wirst besser darüber berichten können als ich. Wir werden also nur die drei ersten Stufen studieren.

Bewaffne Dich mit Geduld, gebrauche deine Aufmerksamkeit und deine volle Konzentration damit die Ernte reichlich wird.

ERSTE STUFE – GOTT

Existiert Gott?

Die erste Frage, die zu beantworten ist, betrifft Gott: existiert er oder nicht? An dieser Stelle teilt sich der Weg in zwei Richtungen auf: diejenige der Gläubigen und diejenige der Atheisten. Ich schlage dir vor, dass du über die nächsten zehn Fragen intensiv nachdenkst und sie beantwortest, damit du deine eigenen Entdeckungen machen kannst.

Bevor du über diese Fragen nachdenkst, solltest du ein wenig Abstand nehmen, damit du dich vergewissern kannst, dass es wirklich deine eigene Antwort ist. Sie soll aus einer eigenen Nachforschung und Logik hervorgehen, ohne Fremdeinflüsse (Konfession, Familie, Vorurteile, materielle Interessen).

Um dies zu erreichen, solltest Du Dich bereits bemüht haben, Dich zu befreien und Dich loszulösen, wie ich es in der Einleitung erwähnt habe.

Nimm Dir Zeit, um nachzudenken. Der Mangel an Zeit soll keine Ausrede sein: man findet immer die Zeit um das zu tun was man auch wirklich will. Die Zeit ist uns gegeben damit wir die Wahrheit suchen. Verschwenden wir sie nicht anderswo (zu viel Fernsehen, Sportereignisse, Kartenspiel, Alkohol usw.). Geben wir den wichtigen Aktivitäten auch den ersten Platz.

Suche eine Atmosphäre die zum Nachdenken veranlasst. Allein, an einem Stillen Ort – vorzugsweise in der freien Natur – stellst du dir vor, du wärst gerade neugeboren. Du hast keine Familienidentität und keine soziale Stellung. Vergiss deine Namen, um deine Person zu entdecken. Du bist allein in der Stille, inmitten vom Wind bewegter Bäumen, du hörst das Rascheln des Laubes, du lauschst dem Gesang der Vögel. Du bist allein auf der Welt. Du erkennst einzig deinen Körper, deine Person. Du existierst einfach.

Denke zuerst über die folgenden zehn Fragen nach. Nimm Dir Zeit, um sorgfältig zu antworten. Du kannst die Antwort bereits kennen oder Dir Zeit nehmen, um eine einzige Frage zu beantworten. Wichtig ist, dass dabei alle Zweifel beseitigt werden. Wesentlich ist, dass man nicht zurückschaut, nachdem man die Wahrheit betreffend ein Thema entdeckt hat. Verneine nie eine vorausgesehene Erleuchtung, um materieller Vorteile willen oder unter dem Druck von Vorurteilen. Leute werden dich kritisieren und dich entmutigen. Halte durch. Beharre eigensinnig darauf, nur auf dein Herz und deine Intelligenz zu hören. Gib deine Logik nicht auf. Du solltest mit Sicherheit spüren, dass du frei antwortest und deine eigene Intelligenz brauchst, um nach einem reifen Nachdenken, wie ein Detektiv in einer verstrickten Lage, die Schlussfolgerungen zu ziehen.

Hier sind nun die Fragen: Bemühe dich ehrlich zu antworten, auch wenn du sie als elementar empfindest.

Glaubst Du an die Existenz Gottes? Weshalb?

Diese Frage stellt sich zuerst. Von ihr hängen die Ergebnisse unseres Nachforschens ab.

Du kannst am Anfang das Wort „Gott“ weglassen und es durch ein Wort aus deinem Redebereich ersetzen, wie z.B. das „Übernatürliche“: Kraft, Energie, Vollendung, Schönheit, Liebe, Zufall, Feuer, Licht usw… Umso mehr, weil das Wort „Dieu“ (auf Französisch) etymologisch aus „Zeus“ (die höchste Gottheit in der alten griechischen Mythologie) stammt. Dieser Name wurde in „Deus“ auf lateinisch übersetzt. Es wurde dann von den Gläubigen auf den Schöpfer übertragen und somit entstand das Wort „Dieu“ auf Französisch.

Behalten wir also aus Bequemlichkeit das Wort „Gott“. Glaubst du an ihn? Ja oder nein? Wie begründest du deine Antwort? Du solltest mit Intelligenz und einem deduktiven Geist deine eigene Schlussfolgerung ziehen können. Zum Beispiel: Ein Polizist entdeckt in einem Raum einen mit Blut befleckten, toten Mann. Der Raum ist ausserdem völlig durcheinander. Welche Schlussfolgerung muss er ziehen? Ein weiteres Beispiel: Du glaubst allein im Besitz des Schlüssels deines Zimmers zu sein. Du gehst weg und verschliesst die Tür mit dem Schlüssel. Du kommst zurück und bemerkst, dass eine Armbanduhr auf deinem Tisch liegt. Welches ist die Schlussfolgerung? Ist es ein „Zufall“? Jemand hat den Schlüssel deines Zimmers? Selbstverständlich ist „jemand“ hineingekommen. Nur ein dummer Polizist würde im ersten Fall keinen Mord sehen und ein naiver Mensch würde nicht einsehen, dass „jemand anderer“ eben auch einen Schlüssel besitzt. Mit derselben elementaren Intelligenz sollte man auch betreffend die Existenz Gottes – ausgehend von der Existenz der Welt und des Kosmos – die logische Schlussfolgerung ziehen.

Ein materielles Universum existiert. Von wo kommt es? Die Mehrheit der Gläubigen bezieht sich auf die Schöpfung und auf ihre wunderbare Harmonie um auf die Existenz des Schöpfers zurückzuschliessen. Auch Voltaire und Einstein, der Vater der modernen Wissenschaft, dachten in ähnlicher Weise.

Voltaire sagte in diesem Zusammenhang:

„Ich kann nicht daran glauben, dass es eine Uhr (die Schöpfung) ohne Uhrmacher (Gott) gibt“.

Einstein drückte sich, wie folgt aus (aus dem Englischen übersetzt):

„Die schönste und tiefste Emotion, die wir erleben können ist die Empfindung des Mystischen (d.h. des Geistigen, welches nicht mit den Sinnen zu erfassen ist). Diese Empfindung ist das Salz jeder wahren Wissenschaft. Wem diese Emotion fremd ist und wem sie keine Bewunderung mehr einflösst, der ist nunmehr ein toter Mensch.
Zu wissen, das was für uns unverständlich ist, existiert und dass diese Existenz sich als die höchste Weisheit und als die strahlendste Schönheit offenbart, sodass unsere schwerfälligen Sinne sie nur in ihren primitivsten Formen erkennen können; diese Erkenntnis, dieses Gefühl ist im Mittelpunkt jeglicher wahren Religiosität. Diese kosmische Erfahrung ist der stärkste und edelste Anreiz zur wissenschaftlichen Forschung.

Meine Religion besteht in einer demütigen Bewunderung des unermesslichen höheren Geistes, der sich in den kleinsten Details, die wir mit unserer zerbrechlichen und schwachen Intelligenz wahrnehmen können offenbart. Diese tiefe, emotionelle Erkenntnis vom Dasein einer rationellen höheren Macht, die uns durch die Unverständlichkeit des Universums offenbart wird, dies ist meine Idee von Gott“ („Philosophies vivantes“, 1931 und „Des savants nous parlent de Dieu“, von René Courtois, Ed. Foyer notre Dame, Brussel).

Ich habe diese zwei Beispiele – unter so vielen anderen – einer wissenschaftlichen und logischen Schlussfolgerung ausgewählt, um Dir zu helfen, deine Schlussfolgerung über die wahre Ursache des Universums auf intelligente Weise zu ziehen. Meditiere sie.

Die Atheisten stützen sich auf die Existenz des Bösen in der Welt, um auf die Nicht-Existenz Gottes zu schliessen. Dieses Argument ist aber nicht zutreffend denn das Böse ist nicht eine Einheit für sich, sondern ist nur in Relation zum Guten erfassbar: das Böse oder das Schlechte ist das amputierte Gute oder eine Behinderung (Mord, Diebstahl, körperliche oder geistige Krankheit usw.). Man erkennt den Hass nur, weil man die Liebe kennt und man erkennt die Krankheit nur, weil man die Gesundheit kennt. Du wirst später entdecken, dass das Böse seinen Ursprung nicht in Gott – der die Vollendung ist – haben kann. Du wirst erfahren, wie das Böse durch den Menschen selbst in die Welt eingeführt wurde.

Andere behaupten, dass die sozialen Unruhen, die Religionskriege oder die Evolutionstheorien Beweise für die Nicht-Existenz Gottes sind. Diese Unruhen und Kriege sind aber eine Folge der Misswirtschaft und des schlechten Willens der Menschen und sind nicht auf die Nicht-Existenz Gottes zurückzuführen. Die Evolution ihrerseits deutet nicht nur auf eine gewisse Organisation der Schöpfung, sondern insbesondere auch auf den Programmierer der Evolution, nämlich Gott hin. Es gibt ausserdem keine rationellen Beweise für die Nicht-Existenz Gottes.

Frage: Kann eine Uhr, ein Auto, eine Mahlzeit durch den Zufall entstehen? Gleichermassen kann eine organisierte und genaue Schöpfung das Produkt eines Zufalls sein? Du solltest auf intelligente Weise antworten! Was wäre dann dieser „Zufall“ und von wo würde er kommen? In diesem Fall heisst Gott „Zufall“…

Wenn du zu diesem Zeitpunkt nicht an die Existenz Gottes glaubst, können wir Dir in Deiner Suche nicht weiterhelfen. Unsere Wege gehen hier auseinander, aber unsere menschliche Brüderlichkeit muss bleiben, um miteinander das irdische Reich und die Gesellschaft harmonisch aufzubauen, indem wir unsere Unterschiede akzeptieren und unsere Überzeugungen respektieren.

Wenn du an die Existenz Gottes glaubst, können wir miteinander unser Studium fortsetzen, um Gott besser kennen zu lernen, da auch wir von seiner Existenz überzeugt sind. Gehen wir nun zur zweiten Frage über.

Ist Er eine Person oder nicht?

Eine Person ist gekennzeichnet durch Intelligenz und Liebe, Bewusstsein und Verantwortung, wie der Mensch zum Beispiel. Die Materie und die Pflanzen sind es nicht. Die Tiere besitzen den Instinkt, der noch nicht die Intelligenz erreicht. Die Bienen, zum Beispiel, bauen den Bienenstock in einer sechseckigen Form nicht aus Intelligenz, sondern aus reinem Instinkt. Sie sind sozusagen „programmiert“ und sind nicht fähig, es auf andere Weise zu tun und können sich auch nicht „verbessern“. Es wird für sie immer so sein. Sie sind unfähig ein Gerät zu entwickeln, welches an ihrer Stelle den Nektar der Blumen sammelt. Andrerseits kommt ein Hund nicht ins Gefängnis, weil er einen Mann gebissen hat. Das Tier kann nicht verantwortlich für seine Taten sein, da es keine Person ist. Man wird auch nie eine Gruppe von Eseln sehen die sich für eine öffentliche Demonstration organisieren, um die maximal zugelassene Last und die Arbeitszeit zu definieren. Diese Art von Aktivität stammt von der Intelligenz.

An Gott als Person zu glauben bedeutet tief davon überzeugt zu sein, dass er die Intelligenz, die Erkenntnis, die Liebe, das Bewusstsein und die Verantwortung im höchsten Masse ist (Lese nochmals den zuvor zitierte Text von Einstein).

Ist Er lebendig oder leblos?

Denkst du, dass Gott lebendig, aktiv und produktiv ist oder leblos und starr wie die Materie, ohne intellektuelle und gefühlvolle Aktivität?

Lebendig ist das Wesen, das aktiv und produktiv ist. Wir glauben, dass es in Gott eine Intensität von ewigem Leben gibt, von perfekter Erkenntnis, von vollkommener Intelligenz und Liebe. Er kennt und liebt auf vollkommene Weise sein Wesen und seine Schöpfung, welche aus seiner freien Liebe hervorging.

Ist er Materie oder Geist?

Die Materie ist mit den Sinnen erfassbar. Sie kann mit genauen Geräten gemessen werden. Früher haben die Menschen die Sonne, den Mond und die Götzen angebetet, in der Meinung, dass Gott Materie ist. Wir glauben, dass Gott der „unermessliche höhere Geist“ (Einstein) ist. Dieser Geist lässt sich nur durch den Geist des Menschen erfassen, in der Intimität eines Gewissens, welches durch Intelligenz und Liebe zur Wahrheit erleuchtet ist.

Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Ihm und uns?

Wir glauben, dass es eine Verbindung vom Schöpfer zum Geschöpf gibt. Es ist eine Verbindung von der Ursache (Gott) zur Wirkung (wir, sein Geschöpf).

Besteht diese Verbindung in dir zu Gott oder wurde sie gebrochen? Deine Intuition wird Dir die Antwort geben.

Falls die Verbindung gebrochen ist, möchtest du sie wieder herstellen?

Können wir mit Gott in Kontakt kommen? Wie?

Dieser Kontakt ist möglich und kann, zwischen zwei Geistern, nur geistig sein. In der „Bewusstseinserfahrung“ hast du gelesen, dass der Mensch Körper, Seele und Geist ist.

Einige nennen diesen Kontakt das Gebet. Es ist ein einfacher „Dialog“ mit Gott. Man sollte sich vom Kult und von ängstlichen Haltungen, die durch gewisse Religionsführer aufgezwungenen wurden, befreien. Der Kult ist vom Heidentum inspiriert. Gott ist ein zärtlicher Vater, der sich ohne Umstände, aber mit Respekt, mit seinen Kindern unterhalten will.

Wer nicht den heissen Wunsch hat diese Verbindung mit Gott wieder herzustellen, wird es auch nicht erleben.

Kann er dir in deiner Suche helfen?

Glaubst du an seine Allmacht und seine Weisheit, dann kannst du daraus schliessen, dass er fähig und sogar bestrebt ist dir durch seine Erleuchtung zu helfen, denn Er liebt sein Geschöpf. Er liebt dich mit einer brennenden Liebe.

Bist du bereit, ihn um Hilfe zu bitten?

Gewisse Leute suchen lieber selbst, ohne Gotteshilfe.

Wir sind aber überzeugt, dass niemand allein Gott entdecken und verstehen kann. Die menschliche Wissenschaft hat uns bereits überholt und wir suchen wissenschaftliche Institute und Professoren, um einen kleinen Teil der Schöpfung zu verstehen. Wie viel mehr brauchen wir eine Hilfe, wenn es darum geht, den Schöpfer zu kennen. Es braucht eine gewisse Demut, um sich an Gott zu wenden, um ihn zu kennen, denn Er und nur Er allein, kann sich demjenigen öffnen und erklären, der ihn liebt. Sehr oft haben wir grosse Mühe, um die Menschen zu verstehen. Wir können Gott weder kennen noch verstehen, wenn er sich nicht selbst offenbart.

Setze dich mit ihm durch das Herz, aus ganzem Herzen, in Verbindung und sag ihm: „Ich bitte dich, hilf mir, dich zu kennen und zu lieben“. Du wirst entdecken, dass Er sensibel auf Liebe, Zärtlichkeit und Demut reagiert, wie viele andere auch.

Ist er stumm oder offenbart er sich?

Gott drückt sich nicht nur in sich selbst, sondern auch in denjenigen die ihn suchen aus. Er kann gegenüber dem Menschen nicht gleichgültig sein, da er ihn geschaffen hat. Wir sind davon überzeugt, dass Gott versucht den Menschen zu kontaktieren und die Verbindung, die während der Geschichte durch den Menschen gebrochen wurde, wiederherzustellen. Als Person gekennzeichnet durch Intelligenz und Liebe, offenbart er sich denjenigen, die ihn leidenschaftlich suchen und die wünschen Ihn zu erleben.

Hat er sich während der Geschichte offenbart?

Dieser Punkt interessiert uns. Wir wollen wissen, ob Gott sich wirklich den Menschen offenbart hat. Von den vielen geistigen Wegen, die es gibt, wollen wir uns auf den Weg der göttlichen Offenbarung – in welchem Gott sich selbst zu den Menschen offenbarte – begeben.

Ohne diese Offenbarung, hätten wir den wahren Charakter Gottes und seine Haltung gegenüber den Menschen nicht verstanden. Durch die Propheten, die im Name Gottes sprachen, konnten wir lernen, dass Er „gütig und barmherzig“ ist und im Herzen der Gläubigen wohnt. Er steht im vollen Gegensatz zu den despotischen Göttern der verschiedenen Mythologien, die äusserlich, entfernt und verschwommen sind, mit unmenschlichen Ansprüchen, und denen man Tiere, Männern und Kindern opferte.

Hier endet die erste Stufe. Wir verlassen sie mit dem Glauben an einen persönlichen Gott der sich offenbart. Wir stehen nun an der Kreuzung der Religionen, die es heute in der Welt gibt. Welche sollen wir wählen? Zuerst müssen wir sie kennen. Gehen wir also zur zweiten Stufe über: „Die Religionen“.

ZWEITE STUFE – DIE RELIGIONEN

Nach der Stufe über die Existenz Gottes kommen wir nun zu derjenige der Religionen.
Es gibt in der Welt eine Vielfalt von ganz verschiedenen Religionen. Damit wir eine auswählen können, müssen wir sie kennen. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Die philosophischen Religionen und die offenbarten Religionen:

Die philosophischen „Religionen“

Sie sind im genauesten Sinne des Wortes, keine Religionen, sondern individuelles Herumtappen, menschliche Nachforschungen im Suchen des seelischen Friedens. Ihre Gründer waren edle Menschen, wie Krischna, Konfuzius und Buddha. Sie waren von dem eifrigen Wunsch durchdrungen, ihre Seele zu läutern durch die Loslösung gegenüber der Materie. Sie haben eine respektvolle Moral gegenüber den Menschen und eine Haltung des Verzichts auf das materiell Überflüssige eingeführt. Reinigungsrituale (Taufe, Waschung, Weihrauch, Lieder usw.) sollten beitragen die Seele in einen Zustand der Ruhe zu erheben.

Gewisse Übungen tragen zur inneren Sammlung und zur Meditation bei. Körperliche Übungen und insbesondere kontrollierte Atmungen beherrschen die Unruhe des Körpers. Diese Übungen, die heute im Rahmen des Yoga praktiziert werden, sind ausgezeichnet. Sie können unabhängig von den damit verbundenen Glauben wie beispielsweise die Reinkarnation oder der Kult sakraler Tiere (die weisse Kuh, die Affen usw…) angewandt werden. Diese Lehren sind menschliche Vermutungen. In diesen philosophischen Ausrichtungen gibt es keine göttliche Offenbarung oder Vorschrift. Es wird auch nicht auf den alleinigen Gott, seine Qualitäten (gütig, barmherzig, gerecht usw.) und den göttlichen Plan zur Rettung der Menschen eingegangen, wie dies in den offenbarten Religionen der Fall ist. Es gibt eine unzählige Literatur über dieses Thema. Nachfolgend sind die wichtigsten philosophischen Ausrichtungen kurz erläutert:

Der Buddhismus

Der Buddhismus wurde von Gautama im 6. Jhr. vor Chr. am Abhang des Himalayas in Indien gegründet. Im Alter von 28 Jahren verliess Gautama seine Frau und seine Kinder, um sich dem Nachforschen der Wahrheit zu widmen. Er besuchte eine Vielzahl von Weisheitsschulen konnte aber die Wahrheit, die er im Innern spürte, trotzdem nicht finden. Nachdem er mehrere Jahre umhergeirrt war, setzte er sich eines Tages unter einen Feigenbaum um nachzudenken. Da wurde er entrückt, erleuchtet und von Erkenntnis überflutet. Er wusste nun, was er zu tun hatte. An diesem Tag verwandelte er sich in den „Buddha“, d.h. den „Erleuchteten“ oder den „Weisen“, also derjenige der erwacht ist. Er verstand, dass er sich nicht an die Materie und an das mondäne Vergnügen binden sollte. In einem Blitzgedanken erkannte er die Nichtigkeit der rein materiellen Sorgen. Nun wollte er diese „Erkenntnis“, dieses „Licht“ („Buddhismus“) den anderen übermitteln.

Summarisch ausgedrückt, ist die Welt der Sinne für Buddha nur illusorisch. Einzig unsere Begierde kann uns daran binden… und zugrunde richten. Diese Bindung ist die Ursache für Schmerz. Die Reinkarnation ist eine Strafe, die uns reinigt und uns aus der Anziehungskraft der Materie befreien soll. Die wiederholte Reinkarnation kann unterbrochen werden durch die Selbstlosigkeit und den Verzicht auf Begierde. Bei diesem Verzicht wird die Illusion und die Nichtigkeit der Sinnlichkeit erblickt: Man ist erleuchtet. Erst dann hat man Zugang zum „Nirwana“, dem Zustand der Ruhe eines Gewissens, welches befreit ist von den Ketten der körperlichen Genüsse.

Buddha hatte nicht zwischen den legitimen körperlichen Genüssen und den illegitimen schädlichen unterschieden. Diese letzten verhindern das Leben der Seele und der Zugang zu den geistigen Genüssen. Zudem erblickte Buddha kaum diese geistigen Erquickungen, die aus der unermesslichen Freude bestehen, die Wahrheit zu entdecken und daraus zu leben. Sein Nirwana beschränkte sich auf die Erlangung eines ungestörten Gewissens und der Seelenruhe. Die Loslösung gegenüber dem Wunsch nach der eitlen Welt ist sicher zu befürworten. Hingegen braucht es eine fortlaufende neue Belebung von unserem Wunsch nach dem Guten. Alles was die Seele vergeistigen kann, sollte mit Enthusiasmus gewünscht werden. Der Wunsch ist eine starke Antriebskraft: er ist ein Teil der menschlichen Natur und sollte deshalb nicht unterdrückt werden. Denn ohne den begeisternden Wunsch nach der Entdeckung des wahren Lebens kann man sich nicht entfalten und auch nichts Gutes tun. Das irdische Leben wäre ansonsten geschmacklos und würde sich zu einem unerträglichen Unsinn entwickeln.

Noch mehr als eine Philosophie ist der Buddhismus ein ethisches System, eine korrekte Lebensweise, die sich in acht Richtlinien zusammenfassen lässt: Gerade Idee, gerade Absicht, gerades Wort, gerade Aktion, gerades Leben, gerade Mühe, gerade Aufmerksamkeit und gerade Meditation. Dies ist für den Buddhisten der „edle Weg zur Befreiung“. Buddha hat nie behauptet, dass seine Lehre von Gott stammte.

Die göttliche Offenbarung lehrt uns, dass die wahre und reine Liebe zu einem höheren Ziel als das von Buddha erfahrene Nirwana führt. Das Nirwana kann das psychologische Leben des Menschen, seine Seele befriedigen. Die Offenbarung übertrifft aber diese Ebene und erreicht den Geist. Hier finden wir unsere vitale Lebenskraft, der höchste und der vibrierende Punkt unseres Wesens.

Der Hinduismus

Der Hinduismus entstand zwei Jahrhunderte vor dem Buddhismus. Buddha war zu Beginn Hindu, empfand aber diese Richtung als unbefriedigend und suchte anderswo, nachdem er die verschiedenen hinduistischen Schulen besucht hatte. Nachdem er „erleuchtet“ wurde, entschloss er sich, seinen Weg im geistigen Suchen allein zu gehen.

Der Hinduismus ist ein Glaubenssystem, das sehr schwer zu definieren ist. Es gibt keine einheitliche Glaubenslehre, kein bestimmtes philosophisches System, keine Hierarchie und auch nicht das äquivalente eines heiligen Buches (Bibel, Koran). Der Kult ist auch nicht einheitlich, da es eine Vielzahl von Kasten (wie die mehrzähligen christlichen und islamischen Konfessionen) gibt. Jede Gruppe hat ihren Kult und ein Hindu ist dem Kult seiner Gruppe unterworfen. Er muss den Verhaltens- und Anbetungsregeln betreffend Nahrung (meist vegetarisch), Ehe und Anbetung der Götter, die für ihn bestimmt sind, folgen.

Der Hinduismus gibt dem Menschen eine fast absolute Freiheit im Bereich der intellektuellen Spekulationen und des Nachforschens. Er erlegt ihm jedoch eine sehr strikte Lebensweise auf. Der Theist, der Atheist, der Skeptiker und der Agnostiker können gute Hindus sein, wenn sie die hinduistische Welt der Kultur und deren Existenz anerkennen. Nicht der Glauben an eine Lehre, sondern das Verhalten ist wichtig. Gandhi, der an Gott glaubte, sagte: „Ein Mensch kann an Gott nicht glauben und sich trotzdem Hindu nennen: der Hinduismus besteht in einem fortdauernden Streben nach Wahrheit und die Wahrheit (unterstreicht Gandhi) ist Gott“.

Die Spekulationen über das Wesen der Gottheit sind unterschiedlich. Gewisse Hindus sind polytheistisch, andere pantheistisch. Die Seelenwanderung wird im Allgemeinen gelehrt (Rückkehr der Seele nach dem Tod in die Vegetation, in Tiere oder in menschlichen Körper, abhängig vom Reinigungsgrad). Buddha anerkannte nur die Reinkarnation (Rückkehr in einen menschslichen Körper). Dies bedeutet schon einen Fortschritt gegenüber dem Hinduismus, denn nur der menschliche Körper ist würdig die menschliche Seele zu empfangen.

Der Hinduismus beinhaltet die verschwommene Vorstellung von einem absoluten, neutralen (weder männlichem noch weiblichem), ewigen Geist: ursprüngliche Ursache und Quelle aller Existenz, Ende zu welchem alle Dinge wieder zurückkehren. Für die Hindus existiert und offenbart sich dieser Geist in einer Trinität von Göttlichem, die „Trimurti“: Brahma (der Schöpfer), Vishnu (der Erhaltende) und Civa (der Zerstörer, der eine alte Welt zerstört und gleichzeitig neues Leben erschafft). Es gibt ausserdem eine Vielzahl von minderwertigen Göttern, Dämonen, Geistern, geweihten Dingen die von den Hindus angebetet werden. Die Kuh wird als ein geweihtes Tier betrachtet. Es gibt neben der Herde, die Milch und Butter liefert, eine Grosszahl von schwachen Tieren die niemandem gehören und die sich in Dörfern und Städten frei bewegen. Sie werden durch die Gaben der Gläubigen genährt. Das Gesetz verbietet es sie zu töten, auch wenn es um die Linderung ihrer Leiden geht. In der Hungersnot hat man Hindus gesehen, die auf ihre magere Ration verzichteten, um die Kühe zu ernähren. Die Affen sind auch geweihte Tiere und die Hindus ertragen mit völligem Gleichmut die von ihnen verursachten Schäden.

Der Konfuzianismus

Konfuzius ist in China im 6. Jhr. vor Chr. geboren. Er war ein Politiker und erhob nie den Anspruch ein religiöser Reformer zu sein. Er war nicht besonders interessiert an den Problemen des religiösen Lebens. Seine Lehre besteht in einer hohen politisch-militärischen Moral (sich gut zu verhalten gegenüber Feinden usw…). Er glaubte an den Himmel, aber lehnte es immer ab, sich über das Leben nach dem Tod zu äussern: „Da ihr das Leben noch nicht versteht, wie könnt ihr denn den Tod verstehen?“ sagte er. Er lehrte auch nie etwas über die Geister: „Wenn wir den Menschen nicht dienen können, wie könnten wir dann den Geistern dienen“ sagte er auch. Konfuzius brachte jedoch den Vorfahren Opfer dar „als ob sie körperlich anwesend gewesen wären“.

Die Lehre Konfuzius zielte darauf ab „einen höheren Menschen“ hervorzubringen, d.h. gebildete Männer die den „mittleren Weg“ gehen würden und den anderen denselben Weg der Mässigkeit in allen Dingen lehren würden.

Konfuzius lebte in einer polytheistischen Welt. Er lehrte aber, dass es nur einen einzigen höheren Herrscher, der unzugänglich ist, gibt. Dieser Herrscher macht seine Anwesenheit spürbar und entscheidet über das Schicksal der Menschen, die ihn erbeten können, unabhängig von den verbreiteten Glaubensbekenntnissen. Die Offenbarung, hingegen, lehrt uns, dass Gott zugänglich ist und den Wunsch hat von den Menschen kontaktiert zu werden.

Konfuzius besass aufgrund seines Respektes vor dem Schöpfer, einen Geist der Toleranz. Dieser Geist beruhte auf einem tiefen Bewusstsein vom gewaltigen Abstand zwischen dem was der Mensch glaubt zu kennen von Gott und sich selbst und dem was er tatsächlich ignoriert. Konfuzius hat nie behauptet, dass seine Lehre von Gott stammte.

In China hat sich der Kommunismus dem Konfuzianismus entgegengestellt, weil er als zu mässig und zu tolerant empfunden wurde. Ein weiterer Grund war der Kult der Vorfahren.

Es gibt ausserdem eine unendliche Zahl von afrikanischen und südamerikanischen „Religionen“ deren Glaube auf Fetischismus und Hexerei beruht. Die Beispiele von den grossen geistigen Bewegungen, die ich erwähnt habe, sollten genügen um unterscheiden zu können zwischen dem menschlichen Suchen und der göttlichen Offenbarung. Alle diese religiösen Nachforschungen, sind Versuche um Gott zu erfassen. Sie bilden zusammen einen unbewussten, aber eifrigen menschlichen Schrei zu Gott: „Wo bist du, wer bist du?“ Gott antwortet durch seine Offenbarung in den Heiligen Schriften: „Hier bin Ich“!

Die offenbarten Religionen

In den offenbarten Religionen antwortet Gott selbst denjenigen, die ihn suchen. Der Schöpfer stellt sich selbst vor, damit Er, so wie Er ist, erfasst wird. Diese Kenntnis des Schöpfers erhebt den Menschen zu seiner eigenen Würde und danach zu Jener von Gott. Denn in Gott findet der Mensch die Vollkommenheit der Wahrheit, des Glücks und des Friedens.

Welchen, der vielen geistigen Wege, die es gibt, sollen wir nun wählen? Denjenigen, selbstverständlich, in welchem Gott sich selbst offenbart.

Drei Religionen bieten sich als von Gott offenbart an: das Judentum, das Christentum und der Islam. Diese drei Religionen bilden, im Grunde genommen, nur eine Religion, die sich in der Person des Messias, Jesus, erfüllt, der gesandt wurde, um alle Menschen guten Willens aus allen Rassen, Farben und Nationen zu vereinigen. Die Spaltungen zwischen Gläubigen sind auf den Fanatismus, die Unkenntnis und die menschlichen Interessen zurückzuführen.

Das Judentum

Vor 4000 Jahren griff Gott zum ersten Mal direkt in die Welt ein, indem er sich dem Syrer Abraham offenbarte. Durch Abraham bildete Gott eine Gruppe von Menschen. Sie sollte ihn in der Welt bekannt machen und die Ankunft des Messias, des Retters aller Menschen, ankünden. Diese Gruppe von Menschen gab sich selbst den Namen „Juden“. Ihre Religion ist das Judentum. Ihre Geschichte und ihre Lehre wurden niedergeschrieben. So entstand die Bibel. Die heutigen Juden erwarten immer noch diesen Messias. Sie meinen er werde den politischen Thron Davids wiederherstellen und den Tempel Salomons wiederaufbauen. Sie lehnten den universellen Messianismus Jesus ab, da sie den göttlichen Plan zur geistigen Rettung aller Menschen nicht verstanden.

Das Christentum

Die Christen glauben an die Offenbarung Gottes an Abraham. Das Christentum begann vor zweitausend Jahre mit Jesus von Nazareth, der von den Christen als universeller Messias anerkannt wurde. Die ersten Christen waren Juden, die davon überzeugt waren, dass Jesus der erwartete Messias ist. Sie haben diese Lehre in die vier Ecken der Erde verbreitet. Nur vier von den vielen Biographien Jesu wurden anerkannt und als offenbart betrachtet. Es sind die vier Evangelien. Briefe wurden von den ersten Bekehrten, den Aposteln Jesu, geschrieben und wurden für die zukünftigen Generationen sorgfältig aufbewahrt. Diese Briefe und die vier Biographien des Gründers werden das Neue Testament oder „Evangelien“ genannt. Sie wurden zur hebräischen Bibel hinzugefügt. Die Christen betrachten sie als integrierender Bestandteil der Bibel.

Im Laufe der Geschichte haben sich die Christen aufgrund menschlicher Umständes, oder geistiger Kontroversen geteilt. Dadurch entstanden drei bedeutsame christliche Kirchen: die Katholiken, die Orthodoxen und die Reformierten.

Der Islam

Im 7. Jhr. nach Chr. erschien Mohammed, der Prophet der arabischen Halbinsel. Er sprach zu den Polytheisten der Gegend von dem einen Gott, der sich erst Abraham offenbarte und danach Jesus. Mohammed verkündete eine Bestätigung der gesamten biblischen Botschaft. Er bekräftigte, dass Gott sich Abraham offenbarte und Jesus wirklich der Messias ist. Er verurteilte die Juden, die den Glauben an Jesus ablehnten. Der Koran ist das Buch des Islams.

Die drei offenbarten Religionen sind sich also einig, Gott hat sich den Menschen durch Abraham offenbart. Wir werden diese Offenbarung näher studieren und werden chronologisch mit der Bibel beginnen. Zuerst, werden wir uns mit den Büchern des Alten Testamentes befassen, dann mit jenen des Neuen Testamentes. Danach solltest du das Büchlein „Glaubensbetrachtung des Korans“ lesen. Es wird Dich auf die Lektüre des Korans vorbereiten.

Gedanken

Die Bücher der Offenbarung

Dieser geistige Wegweiser legt das Fundament unseres Glaubens dar: er stützt sich auf die göttliche Offenbarung. Jedes sektiererische und fanatische Gefühl wird dabei ausgeschlossen, denn solche Gefühle stehen im Widerspruch zu den Lehren der Offenbarung.
Hättest du, der du dich als Jude, Christ, Moslem, Buddhist oder Hindu etc. bekennst, diesen Glauben gewählt, falls du nicht darin aufgewachsen wärest? Warum? Durch deine eigene Antwort wirst du erfahren, ob du Dich losgelöst hast oder nicht. Diese Loslösung, diese Befreiung ist unbedingt erforderlich, bevor man die Bücher der Offenbarung studieren will. Der Glaube ist keine Erbsache, sondern eine basierend auf der Erkenntnis getroffene, persönliche Wahl. Falls du Dich von jeglichem Fanatismus befreit fühlst und alle Menschen gleich einstufst, mit der Fähigkeit die Wahrheit zu entdecken, dann kannst du in einem offenen Geist die objektive Suche nach der Wahrheit fortsetzen. Ich lade Dich also ein, den Bibelkurs weiter zu lesen.

Die Atheisten und der Glaube an Gott

„Atheistische“ Personen meinen sie hätten den Glauben nicht. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass gewisse „Gläubige“ von Gott ein verzerrtes und verfälschtes Bild geben. In der Tat, viele angebliche Gläubige, sogar innerhalb des Klerus der verschiedenen Religionen, widerspiegeln nicht der Wahren göttlichen Geist. Wir meinen, dass jede wirklich wahrheitsdurstige Person schliesslich das wahre Gesicht Gottes entdecken wird, nachdem sie sich bemüht hat sich von allem loszulösen wie es im ersten Teil dieses „Geistigen Wegweisers“ beschrieben wurde. Somit:

Wenn du Gott wirklich liebst, wirst du an ihn glauben.
Wenn du ihn nicht liebst,
wirst du tausend Ausreden finden, um ihn abzulehnen,
indem du deinen Hass unter der Maske der Ungläubigkeit verbergen wirst.
Mit einem Wort, alles ist eine Frage der Liebe:
Lieben oder nicht lieben! Dies sollte die erste Frage sein…
Und wenn du Gott liebst, wirst du ihn finden. Ganz sicher!
Denn, er wird dann zu dir kommen.
Und wer Gott findet, der findet das Glück!
Denn in Ihm befindet sich die Fülle der Wahrheit, der Ruhe und der Freude.

Das Problem des Bösen – Warum gibt es das Böse in der Welt?

Gott, der gut ist, warum hat er das Böse „geschaffen“?

Das sind Fragen, die man oft hört um die Antworten zu finden, muss man sich bemühen gut zu überlegen und seine Logik anzuwenden. Man kann zum Beispiel beginnen, sich zu überzeugen, dass Gott, der gut ist, das Übel nicht geschaffen haben kann; denn jeder Baum kann nur seine eigene Frucht geben.

Von wo kommt also das Übel?

Eine Überlegung bezüglich dem Bösen drängt sich auf. Das Übel ist kein Wesen in sich, sondern ein verstümmeltes Gute, eine Behinderung: die Krankheit ist ein Mangel an Gesundheit, die Blindheit ist der Verlust der Sicht, das Stehlen ist eine Enteignung, der Mord ist ein Verlust des Lebens, die Lüge ist eine verformte Wahrheit, die Ungerechtigkeit ist ein Mangel an Gerechtigkeit, die unzuverlässigen körperlichen Vergnügungen sind eine Umleitung der menschlichen Energie. Alle diese Behinderungen verhindern den Menschen, sich geistlich zu entwickeln. Wenn man das Böse so definiert, wird es klar, dass Gott weder Vergnügen daran finden kann „es zu schaffen“, noch Gefallen daran findet, seine Kreaturen leiden zu sehen. Er hat kein Interesse daran. Jede logische und unparteiische Person stellt es fest.

Dagegen hat Gott der Schöpfung einen Sinn gegeben; es gibt eine Orientierung, eine Richtung, die man im Leben nehmen sollte; man darf nicht gegen den Verkehr zirkulieren, nicht zu schnell fahren, nicht im betrunkenen Zustand fahren usw., um weder sich selbst noch den anderen zu schaden. Aber viele weigern sich, in den von Gott vorgegebenen Weg einzulenken, und ziehen es vor, nur nach ihrer Vorstellung zu handeln. Die Quelle des Bösen in der Welt liegt da. Man fährt mit 200 km/h im Rauschzustand, man löst Unfälle aus und verursacht Tote und… das ist der Fehler Gottes!!!

Es ist also der Mensch, der die Bitterkeit des Bösen bei sich eingeführt hat. Er hört nicht auf, diese unheilvolle Pflanze durch den Egoismus und die Leidenschaft für die Macht und für die Herrschaft zu giessen. Es sind die Begierden des Menschen, die am Ursprung der brudermörderischen Kriege sind. Der Mann tötet den Mann – seinen Bruder – um ihn zu enteignen und ihn seinen Anforderungen zu unterwerfen. Und das, gegen die Gebote des göttlichen Schöpfers. Wer trägt dann die Schuld?

Die göttliche Offenbarung informiert uns in der symbolischen Erzählung des Falls Adam und Eva über die Quelle des Bösen auf Erden. Der Mann und die Frau entschieden sich die schlechten Ratschläge, die der Teufel ihnen inspirierte, zu glauben. Um zur Fülle des Lebens zu gelangen, hätten sie eher auf die göttlichen Anweisungen vertrauen sollen. Sie führten so die dämonischen Gedanken in die Intuition des Menschen ein. Das war die erste Sünde, die Spaltung zwischen Gott und seiner Kreatur. Nachdem Kaïn das Ungleichgewicht zwischen dem Menschen und Gott eingeführt hatte, vervollständigte er den unheilvollen Akt, indem er seinen Bruder „Abel“ tötete. Somit führte er das Übel zwischen dem Mann und seinem Bruder, ein. Der Schuldige ist sicherlich nicht Gott, der den Mann davor gewarnt hatte.

Die Güte Gottes äussert sich gegenüber dem Sünder durch die Gnade der Verzeihung. Diese Gnade wird von den „Hauttuniken“, die Gott Adam und Eva gibt, um ihre Schande zu verbergen, symbolisiert. Gott streckt nämlich allen Menschen die Hand aus, um sie aus ihrem Unglück zu holen. Gott kann aber den Menschen, der frei ist, nicht zwingen. Er kann ihn nicht verpflichten das Gute zu tun, und kann ihn auch nicht durch Gewalt daran hindern das Böse zu tun. Gott kann auch nicht den Mann zwingen die göttliche Gnade zu ergreifen, von der göttlichen Hilfe zu profitieren, um sich zu retten. Er streckt die Hand aus. Wir müssen sie fassen.

Gott ersucht; Er bietet sich an. Er drängt sich nie auf.

Der Mann kann nicht gezwungen werden das Gute zu tun, noch das Übel zu vermeiden. Und das aus zwei Gründen:

  1. Die Natur des Schöpfers: Gott ist kein Diktator. Er berät, aber zwingt seine Geschöpfe nicht zur Ausübung des Gutes. Er ist frei und er schuf die Geister und die Menschen nach seinem Bild: frei.
  2. Die menschliche Natur: Der Mann ist weder ein Sklave noch ein beliebiges Tier, ein Hund, den man bindet oder dem man einen Maulkorb setzt, damit er nicht beisst. Er ist frei und würdig und muss seine Gefühle und seine intellektuellen Fähigkeiten im eigenen und im Interesse der Gemeinschaft einsetzen. Um das Böse zu begehen, muss der Mensch das Herz und die Intelligenz verlieren. Das ist die schlimmste aller Behinderungen, denn das ist die Quelle des ganzen Übels.

    Man hätte es Gott übel nehmen können, wenn Er von Anfang an seine Geschöpfe mit Behinderungen geschaffen hätte. Aber die menschliche Kreatur war in ihrer menschlichen Dimension von Anfang an makellos. Sie sollte sich auf dem Weg zu Gott weiterentwickeln. Es ist der menschliche Stolz, der jegliche Zusammenarbeitsmöglichkeit, jede Synchronisation mit dem Werk des Schöpfers, verwarf. Von da kommen das Ungleichgewicht und die Quelle des Übels auf Erde.

    Der Mensch in seiner Freiheit vollbringt selbst Taten, die durch seinen Schöpfer abgeraten werden. Dieser ist ein Vater, der nichts Böses für die Menschen will. Welches Interesse würde Er haben seine Geschöpfe seufzen zu sehen? Falls man gut überlegt, hat Er nichts eines Sadisten. Im Gegenteil, Er hört nicht auf uns väterlich zu raten, die Handlungen und die Haltungen, die dem Körper und der Seele schaden, zu vermeiden, (die Drogen, die illusorischen Vergnügen, die Ungerechtigkeit, der Egoismus, der Stolz usw.).

Warum hat Gott geschaffen?

Das wahre Leben, das vom Genie des Schöpfers konzipiert wurde, ist schön. Und Er wollte, dass wir es mit Ihm teilen. Es ist also eine altruistische und eine gute Geste, die an der Basis der Schöpfung ist. Wenige geben sich die Mühe in Tiefe zu suchen, ihre Fehltritte, welche die wahre Ursache ihres Unglücks sind, anzuerkennen. Wenige versuchen sich von ihren verhängnisvollen Vorurteilen loszulösen. Sie würden so vieles gewinnen, ja sogar alles, wenn sie über ihren Schatten springen würden. Sie würden sich selbst wieder finden, nachdem eine demütige und durch Objektivität geprägte Geste sie von ihren falschen Vorstellungen befreit hätte. Wer offen, mit Objektivität und Loslösung sucht, ohne Verbitterung und Stress, findet ganz sicher!

Aber warum hat Gott der Teufel und der verfallene Mensch geschaffen, wohl wissend, dass sie nicht das Leben geniessen würden? Warum hat Gott geschaffen, wohl wissend, dass Böses daraus entstehen wird?

Der Schöpfer ist frei. Er ist unendlich frei. In diesem Geiste schuf er, und drückte damit ein Gefühl unendlicher Liebe gegenüber denen aus, die er zum Leben rief.
Hätte er sich enthalten zu schaffen, voraussehend, dass einige Kreaturen -seien sie Geister oder Menschen- aus Eifersucht oder Herausforderung sich zum Böse hinwenden würden, dann wäre Gott nicht frei gewesen. Er hätte sich entpersönlicht. Falls Er sich aufgrund einer solchen zukünftigen Opposition enthalten hätte zu schaffen, hätte er sich seinen Feinden unterworfen, noch ehe diese existieren würden. Das ist offensichtlich unlogisch. Denn der Schöpfer ist unendlich frei. Wie der Mann frei ist, im Rahmen seines Wesens das zu tun was er will, umso mehr kann Gott das machen, was er im Rahmen seines unendlich freien Wesens will. Der Widerstand der geschaffenen Wesen ist unfähig, den allmächtigen Willen des grossen Architekten der Schöpfung zu bremsen.

Die Engel und die Menschen sind frei sich selbst zu zerstören. Aber das, was Gott schuf, war von Anfang an vollendet, jeder nach seinem eigenen Wesen. Das ist die Lehre aus den Heiligen Schriften.

In Christus Jesus gibt Gott sein ewiges Leben mit einer unermesslichen Liebe erneut an jene, die an dieser Heilsgeschichte mitarbeiten. „Es gibt keine grössere Liebe, als sein Leben für seine Freunde hinzugeben“, sagte Jesus (Johannes 3,16; 15,13/1 Johannes 4,9). Auch muss man ausreichend Demut und Dankbarkeit haben und akzeptieren, die Hand auszustrecken, um gratis die geschenkte Gnade zu erfassen. Es gibt leider so wenige, die verstehen wollen.

Der kluge Mann wird es schaffen, durch Jesus das zurückzuholen, was der Teufel durch Adam ihm wegnehmen konnte.

DRITTE STUFE – DIE OPTION: DIE GÖTTLICHE OFFENBARUNG

Einführung

Nach unserer Wahl der Offenbarung, werden wir nun unsere Kenntnisse mit dem Studium der Bücher, die über die Offenbarung berichten, vertiefen. Ich empfehle Dir die Bibel durch „den Bibelkurs“ und der Koran durch den Text „Glaubensbetrachtung des Korans“ zu vertiefen.

Nur ein „reines Herz“ wird bis ans Ende ausharren. Deshalb wende ich mich an Dich „reines Herz“ und widme dir diesen Bibelkurs. Du hast dein Herz gereinigt in dem du Dich „losgelöst“ hast. Du hast Dich von den Ketten der Vorurteile und des Hasses gelöst. Dein Durst nach der Kenntnis der reinen Wahrheit wird dir erlauben, seine sanfte und lebensspendende Melodie zu hören.

„Reines Herz“ ich wende mich nur an Dich. Du bist bereit alles zu opfern, um weiterzukommen; Du leidest unter Deiner Unwissenheit und versuchst zu verstehen, um zu lieben; Du strebst danach aus der Dunkelheit aufzuerstehen, um das Sonnenlicht zu erblicken; Du hast genug vom Schlaf und willst den Sarg der Weltlichkeit, die Mittelmässigkeit und Banalität brechen; Du hast die Illusion der Eitelkeit erkannt und bist bereit, den teuren Preis des wahren Glücks und der Wahrheit zu bezahlen; Du hast den Willen um aus dauern und bist bereit, alle Hindernisse zu beseitigen; Du nimmst die Herausforderungen entgegen um letztendlich auf dem Gipfel anzukommen, wo Du Deinen Durst an den reinen Quellen des Lebens ohne Ende stillen kannst. „Reines Herz“ ich wende mich an Dich.

Ich übergebe dir die Frucht von vierzig Jahren Studium, Nachforschungen und Anstrengung. Es ist eine Frucht, die auf dem Baum des Lebens entstanden ist, das „Gold, das im Feuer geläutert ist“ (Offenbarung 3,18). Es hat mir das Glück, das ich dir wünsche gebracht. Wenn Du daran kosten wirst sollst Du wissen, dass Du es meiner geistigen Familie verdankst und besonders meiner Gattin und meinen geistigen Kindern. Dank ihnen kann ich dir diesen Kurs vorlegen.

Du hast vielleicht versucht, die Bibel zu lesen aber die Schwierigkeiten haben Dich davon abgehalten. Sei nicht entmutigt, denn um die Bibel nach dem Geist Gottes zu verstehen brauchst Du jemanden, der Dich anleitet. Die Apostelgeschichte erzählt, dass der Apostel Philippus einen Äthiopier, welcher die Bibel las, fragte: „Verstehst Du auch, was Du liest?“ Er antwortete: „Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet?“ Philipp setzte sich neben ihn und erklärte ihm den Inhalt (Apostelgeschichte 8,30-31).

Dieser Bibelkurs ist eine sichere Anleitung. Gib ihm „Platz neben dir“ wie es der Äthiopier mit Philippus tat und folge ihm Schritt für Schritt, auf systematischer Weise und ohne Unterlass, täglich ein Stückchen weiter. Du wirst schlussendlich im Besitze des Lebens durch die Erkenntnis sein.
Der Papst Pius XII hatte gesagt:

„Das Unwissen der Heiligen Schrift ist eine Wunde in der Flanke der Kirche.“

Jedes mal, wenn Du einen unklaren Punkt begreifen wirst, wird sich diese Wunde schliessen und die Lungen Deiner Seele werden sich durch die Freude der Erkenntnis erweitern, weil Du gelernt hast Gott besser zu verstehen. Diese Erkenntnis wird Dich zur Liebe führen. Diese Liebe wird in dir einen noch tieferen Wunsch erwecken, deinen wunderbaren Schöpfer zu kennen. Du wirst dann bestrebt sein, ihm zu gleichen, seinen Geist, seine Mentalität anstatt Deiner engen Mentalität, zu haben. Dies ist die „Auferstehung“ und die „Wiedergeburt“ von welcher Jesus erzählt hat (Johannes 3,5-7 & 5,25). Dann werden sich die Augen Deiner Seele öffnen und Du wirst das Leben an seiner Quelle sehen: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5,8). Gott zu sehen, dies ist das wahre Glück.

Nach dem Studium des Bibelkurses, wenn Du die Bibel beharrlich liesst, wird sie mit der Zeit keine Geheimnisse mehr für Dich haben. Ihr Geist wird in Dir sein. Dieser Geist wird Dir direkt in deinem Innern die Ratschläge des liebevollen Schöpfers offenbaren. Er wird Dich lehren -und dies ist sein Ziel- dauernd mit Ihm zu leben und seine gütige Gesellschaft schon in diesem Leben zu geniessen.

Denn letztendlich besteht das Ziel des Bibelstudiums darin, Dir den Geist Gottes zu übermitteln. Dieser Geist ist Gott selbst in Dir. Die Kenntnis der Bibel ist kein Ziel für sich und nützt auch nichts, wenn sie nicht dazu führt den Geist Gottes, seine spezielle Art die Dinge zu sehen, zu wollen und das wahre Leben zu lieben, zu vermitteln. Es geht nicht darum, sich an das materielle Leben in einer materialistischen Welt zu klammern, an seine falschen und immer enttäuschenden Freuden, sondern an das geistige Leben Deiner Seele. Öffne Dich dem ewigen Leben, zu welchem Du berufen bist, um es bereits in dieser Welt zu entdecken. Dies ist der Grund Deiner Existenz auf Erden. Es ist das grosse biblische Abenteuer, welches Du nun beginnst. Dieses Abenteuer soll dein grösster Ehrgeiz in dieser vergänglichen Welt sein, in welcher nur das geistig Erworbene für immer besteht.

Kaufe Dir zu Beginn eine gute Bibel wie die „Bibel von Jerusalem“ oder die „Einheitsübersetzung (Pattloch)“. Blättere sie durch. Du wirst spüren, dass Du Dich in ihr ein wenig verlierst. Das ist am Anfang normal. Nach diesem Kurs wirst Du sehen, dass Du und die Bibel unzertrennliche Freunde für das Leben sein werdet.

Ja, unzertrennliche Freunde für das Leben. Denn glaube nicht, dass Du bei der ersten Lektüre alles auf einmal entdecken wirst und nie mehr auf dieses heilige Buch zurückkommen wirst. Je mehr Du die Bibel liest, umso mehr wird sie sich Dir enthüllen. Sein Geist wird aus deinem Innern zu Dir sprechen, insbesondere wenn Du sie mit Liebe und Enthusiasmus liest. Du solltest Dich daran gewöhnen, dein ganzes Leben lang ungefähr zehn Minuten pro Tag die biblischen Texte regelmässig zu lesen. Dies auch dann, wenn Du diesen Kurs beendet hast.

Begnüge Dich nie damit zu sagen, dass Du die Bibel 2,3,5 oder 10 mal gelesen hast, so wie es einige tun und damit behaupten, sie kannten sie auswendig. Derjenige der so spricht beweist, dass er den Geist der Bibel nicht verstanden hat. Mit den heiligen Schriften gibt es keine Buchhaltung über die gelesenen Texte. Nur die tägliche und dauerhafte Auseinandersetzung mit diesen Texten zählt. Kein Tag sollte vergehen ohne, dass Du Dir das Herz mit der Lektüre eines Textes wäschst, so wie Du Dir das Gesicht täglich wäschst. Bis heute, nach vierzig Jahren einer regelmässiger Auseinandersetzung, entdecke ich immer noch eine Feinheit hier und eine Nuance da, die mir erlauben, die Absicht des biblischen Schriftstellers besser zu verstehen. Und dies nähert mich noch mehr zu Gott.

Im Anhang zu diesem Kurs wirst Du eine zusammengefasste Studie über den Koran finden: „Glaubensbetrachtung des Korans“. Du wirst somit entdecken, dass der Koran nichts anderes als die Bibel ist. Denn der Koran präsentiert sich als eine Übersetzung der Bibel in „klarer arabischer Sprache“, die den Arabern der arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert n. Chr. gewidmet war. Zu jener Zeit konnten sie die Bibel nicht lesen, da die Bibel nur in Hebräisch, griechisch und lateinisch existierte. Diese Sprachen waren alle fremd für die Araber.

Die Lektüre des Korans wird Dich vom sektoriellen Fanatismus befreien, in welchem so viele Gläubige fielen oder noch fallen, die aus Chauvinismus, sich einzig mit der Lektüre der Bibel oder des Korans begnügen. Man muss beide kennen und sich daran erinnern, dass der Koran die biblische Botschaft übermittelt, sie bestätigt und den Weg zum Evangelium öffnet.

Ich beginne mit der Bibel, weil sie chronologisch früher entstanden ist als der Koran. Das Evangelium, falls Du es aufnimmst, wird Dir einen offenen Geist geben. Somit wirst Du den Koran mit Objektivität und ohne Vorurteile lesen können. Du wirst merken, dass diejenigen welche die Bibel oder den Koran diffamieren und meinen, die beiden Bücher seien verschieden oder widersprechen sich, sich irren. Geh deinen Weg voran und merke Dir, dass Du sowohl das eine wie auch das andere Buch lesen solltest. Du wirst verstehen, dass beide dieselbe Botschaft in einer unterschiedlichen Sprache und Schreibweise wiedergeben, weil sie an unterschiedliche Gesellschaften gerichtet sind.

Die Anstrengung und dein persönlicher Fleiss sind die notwendigen Voraussetzungen für deinen Erfolg. Deine geistige und prophetische Ausbildung hängt von diesen Komponenten ab.

Begeben wir uns nun in die biblische Wiese. Folge treu diesen Kurs nach und strenge Dich an jedes mal das entsprechende Kapitel in der Bibel nachzulesen, wenn ich Dich darauf aufmerksam mache.

Was ist die Bibel?

Vor 4 000 Jahre – 2000 Jahre vor Chr. – wusste die ganze Menschheit nichts von der Existenz eines einigen Gottes, der Schöpfer. Der Mensch war polytheistisch und jede Gesellschaften hatte seine eigene Mythologie mit unzähligen Göttern. Die Götter hatten verschiedene Namen und waren von einem Gott, der höchste Meister geführt, wie beispielsweise „Baal“ bei den Kanaaniter, „Jupiter“ bei den Römern, „Zeus bei den Griechen, “Ahura-Mazda” bei den Mazdäen (aktuelles Iran) usw.

Der alleinige Schöpfer musste sich der Menschheit selbst und persönlich offenbaren damit sie Ihn kennen lernten. Abraham, der Aramäer, war der erste Mann, an dem sich Gott persönlich im Jahr 2 000 vor Chr. offenbarte (Ge 12,1-3). Ohne diese Offenbarung, wäre die gesamte Menschheit in der vollkommenen Unkenntnis der Geschichte der Schöpfung und der Identität des Schöpfers geblieben.

Diese göttliche Offenbarung war für Abraham und seine Bekannten eine vollkommene Zerrüttung. Sie geschah zu einer Zeit der Geschichte, in welcher der Monotheismus ungeahnt und auch unannehmbar war, der Polytheismus hatte unwandelbare Gesetze und gewinnbringende, strenge Kulten. Die Offenbarung an Abraham passte vielen nicht. In der Tat, lebten die verschiedenen mythologischen Priestern von den Gaben, die den Göttern aufgeopfert wurden und die Hersteller der Götzenstatuen machten satte Gewinne mit dem Handel ihrer Produkte. Heute noch im 20. Jahrhundert stört die Offenbarung des einzigen Gottes mehr Menschen als sie erfreut.

Die Bibel erzählt die Geschichte des Dialogs zwischen Gott und Abraham, des Vertrags zwischen ihnen und der ersten monotheistischen Gesellschaft, die sich daraus bildete. Diese versuchte anhand der damaligen schwachen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erläutern, wie Gott allein das Universum schuf. Man wollte auch der Ursprung des Bösen und die Gründe des menschlichen Unglücks erläutern. Dies wurde in der Bibel niedergeschrieben.

Aufgrund der schwachen Kenntnisse der biblischen Schriftsteller (die Schriftgelehrten) waren sie gezwungen die mythologischen Geschichte zu benutzen. Deren Inhalt wurde monotheisiert. Somit waren es nicht mehr die „Göttern“, die schufen, beispiel weise der eine schuf der Himmel, der andere die Sonne, der dritte der Mond, die Sternen, das Meer oder den Wind usw… Es gab nur noch der einzige Gott, der sich Abraham offenbarte. Er allein, mithilfe seiner Allmacht, schuf alles.

Die erste monotheistische Gesellschaft entfernte sich vom Weg Gottes (1 Samuel 8,5-20/ 11,14-15/ 12,19). Gott sandte seine Propheten, um sie zu Gott zurückzuführen (Jeremia 7,22/ 8,8/ Amos 5,21-17/ Micha 6,6-8/ Hosea 8,1-4/ 9,15). Sie kündigten, dass Gott den allerhöchsten Propheten, den Messias, senden werde, um die ganze Menschheit – nicht nur die Juden – durch die Erkenntnis Gottes zu erleuchten (Jesaja 42,1/ Roman 3,29). Diese Erkenntnis war bisher durch die erste monotheistische Gesellschaft eifersüchtig zurückgehalten (Apostelgeschichte 11,1-3).

Dieser Messias ist Jesus von Nazareth. Er kam, um alle nach Wahrheit durstenden Herzen in die Fülle des Lichtes zu führen. Dies ist eine kurze Zusammenfassung der biblischen Geschichte, die in Jesus auf vollkommene Weise in Erfüllung ging. Er sagt:

„Wer mein Wort hört und glaubt, ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen“ (Johannes 5,24)

„Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt!… Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fliessen“ (Johannes 7,37-39)

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6)

„Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird“ (Johannes 15,11)

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt… Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Matthäus 11,28)

Die Wahrheit, die wir suchen und das Glück, das wir ersehnen, befinden sich weder in den Kulten, noch in den Lehren, noch in religiösen Gruppen oder esoterischen Erfindungen, noch in Gebetsstätten, sondern in der Begegnung und im Empfang der Person, die sie besitzt und sie gratis den Durstenden zur Verfügung stellt: Jesus, der Messias (Offenbarung 21,6/ 22,17). Jesus ist die Synthese der ganzen Bibel. Jede biblische Kenntnis, die ihn ausschliesst, ist vergeblich:

„Das ist das ewige Leben: Dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den Du gesandt hast“ (Johannes 17,3)

Was ist der Koran?

Der Koran stellt sich als eine biblische Offenbarung „in deutlicher arabischer Sprache“ dar (Koran 26; Die Dichter, 192-196). Er wurde durch den Propheten Mohammed der arabischen Welt gewidmet. Mehr Informationen befinden sich im Text „Glaubensbetrachtung des Koran“. Hier einen Auszug aus diesem Text:

Die Falle, in welche Christen und Muslime geraten sind, ist die, die Religion des Korans als derjenigen der Bibel entgegengesetzt zu betrachten. Der Koran ist nicht verantwortlich für diese Missdeutung. Im Gegenteil stellt sich der Koran als eine Zusammenfassung der biblischen Botschaft dar, die in „deutlicher arabischer Sprache“ von Mohammed, für die Bewohner Arabiens, offenbart wurde, weil die Araber keine göttlichen Gesandten hatten wie die Leute der Bibel – um sie zu warnen.
Der Koran sagt:

„Der Koran ist eine Offenbarung vom Herrn der ganzen Welt. Der zuverlässige Geist hat ihn (vom Himmel) hinuntergebracht, dir (Mohammed) ins Herz, damit du einer der Apostel seiest, in deutlicher arabischer Sprache. Er (der Koran) ist bereits in den Büchern (die Bibel) der Ersten (die Juden und die Christen) enthalten“ (Koran 26; Die Dichter, 192-196).

Man sollte sich merken, dass die koranische Offenbarung sich bereits in der Bibel befindet, die noch vor dem Koran offenbart wurde. Der Koran unterscheidet sich also nicht von der Bibel, da er aus ihr stammt. Er unterscheidet sich nur daran, dass er in deutlicher „arabischen Sprache“ offenbart wurde:

„Wir haben somit eine Weisheit auf arabisch offenbart“ (Koran 12; Der Donner, 37).

„Wir haben dir ein Buch (Koran) in arabischer Sprache offenbart, damit du die Hauptstadt (Mekka) und die Leute in ihrer Umgebung warnst“ (Koran 42; Die Beratung, 7).

„Er (der Koran) ist die Wahrheit und kommt von deinem Herrn, damit du die Leute warnst, zu denen vor dir noch kein Prophet gekommen ist. Vielleicht würden sie sich recht leiten lassen“ (Koran 32; Die Anbetung, 3).

Die Bibel: Der Bibelkurs

Lesen Sie den Text: „Der Bibelkurs“

Der Koran: Glaubensbetrachtung des Korans

Lesen Sie den Text: „Glaubensbetrachtung des Korans“

VIERTE STUFE – DAS GLÜCK

Die ganze Nachforschung in diesem geistigen Wegweiser zielt darauf, das innere und tiefe Glück zu entdecken. Es ist das Glück der Seele, die sich bewusst ist, die Schätze des ewigen Lebens zu besitzen. Dieses Glück ist die Frucht des Lebens mit Gott, dass die Bibel „Emmanuel“ nennt, welches wie bereits erläutert bedeutet „Gott mit uns“.

Diese Stufe kann man nicht erklären: um sie zu verstehen, muss man sie leben.

Du hast genug Licht bekommen, um Emmanuel zu erleben und dieses biblische Wort zu verstehen:

„Schmeckt und seht, wie gütig Gott ist“ (Psalm 34 (33),9).

Zu meditieren: Matthäus 1,23 / Johannes 14,21-23 und Hebräer 9,2 / Johannes 17,21-24 / Offenbarung 21,1-5 / Offenbarung 21,22-27.

Lesen Sie den Text „Die weltweite Wiederherstellung“.

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