Zum Inhalt springen

Nach dem Tod

In der Theologie wird ein spezielles Kapitel dem Schicksal der Menschen nach ihrem Tod gewidmet.

Dieses Schicksal wurde lange geheimnisvoll geblieben. Der Fehler Adams hat die ganze Menschheit in die Dunkelheit eines vollkommenen Unwissens bezüglich der Seele, dem Zweck des Lebens auf der Erde, dem geistlichen Leben, gestürzt. Die Archäologie bringt uns bei, dass unsere Vorfahren an ein vages Überleben glaubten. Es war aber auf materieller Basis.
Die Ägypter zur pharaonischen Zeit begruben so ihre Toten mit Nahrung und Getränk, um ihnen den Hunger und den Durst zu vermeiden.

Die göttliche Offenbarung hat uns graduell beigebracht, dass der Mann nach dem Tod ausserhalb seines Körpers weiter lebt, jeder mit seiner eigenen Persönlichkeit. Zum Beispiel: Nach seinem Tod beschimpft Samuel den Saul (1 Samuel 28,11-19), Judas der Makkabäer sieht Jeremia “der viel für das Volk… betet” (2 Makkabäer 15,11-16): die Juden beteten für die toten Soldaten; sie leben also im Jenseits weiter (2 Makkabäer 12,40-46), Elia und Mose erscheinen neben dem verklärten Jesus (Matthäus 17,3).

Die biblische Offenbarung bringt uns noch bei, dass es drei Situationen, drei Zustände der Seele, in denen der Mensch sich im Jenseits befinden kann, gibt: der Himmel, das Fegefeuer oder die Hölle. Diese drei Zustände sind nicht geographische Orte im Weltall, sondern ein Gefühl des Glücks oder des Unglücks, ein Empfinden von Freude oder von Traurigkeit als Folge vom Erfolg oder vom Scheitern des Lebens der Seele auf Erde. Es sind Gefühle, die schon gleich hier auf Erde empfunden werden können: Wie oft hören wir jemand sagen: “Ich lebe die Hölle” und das ist Selbstmord! Oder im Gegenteil: “Ich fühle mich im Himmel! Ich bin so glücklich”, und die Augen strahlen vor Freude und Entfaltung! Es gibt noch diesen Seelenzustand zwischen der schon erlebten Hölle und dem bereits empfundenen Himmelsglück: die Situation der Person, die sich sucht: keine totale Verzweiflung, aber auch nicht das Glück, sowie noch nicht die Freude etwas Wertvolles getan zu haben, die Erfüllung und der Weg zu sich selbst gefunden zu haben. Das ist der Zustand von demjenigen, der in einer Halbdunkelkeit seinen Weg geht mit der Hoffnung zu finden.

Folgende biblische Verse unterstützen das Gesagte:

Der Himmel

In seiner Parabel von Lazarus und dem schlechten Reichen (Lukas 16,19-26) zeigt uns Jesus diese zwei im Jenseits lebenden Personen. Der erste badet im Glück und der andere leidet in den Tiefen der Hölle; ein UNÜBERWINDLICHER Abgrund trennt die zwei Männer, die auf der Erde benachbart waren. Diese Parabel stellt den Himmel und die Hölle dar. Beide sind nur einen Zustand der Seele, der durch jeden Einzelnen auf der Erde erworben wird. Diejenigen, die es schon in ihrem irdischen Leben gelingt, sich zu verändern, ihre Gedanken an den Himmelsgeist anzupassen, werden keine Schwierigkeit empfinden, sich schnell in die Himmelsgesellschaft zu integrieren. Diejenigen, die sich hingegen mit Hartnäckigkeit an ihre Ansichten und ihre Lebensweise geklammert haben, ohne zu versuchen die göttliche Mentalität zu verstehen, werden in der himmlischen Heimat nicht anpassungsfähig sein. Das ist die Hölle.

Der Zwischenzustand, von dem wir sprechen werden, ist das Fegefeuer.
Man kann den Himmel durch eine plötzliche Veränderung, durch einen Akt von sofortiger und intensiver Liebe, bevor man stirbt, verdienen. Jesus sagt dem guten Verbrecher, der seinen Glauben an ihn und sein Vertrauen in ihn ausdrückte: “Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein” (Lukas 23,43).

Der Himmel besteht darin, Gott zu sehen und ihn endlich so kennen, wie er ist: “Selig, die ein reinen Herz haben; denn sie werden Gott schauen” (Matthäus 5,8): “Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast”. (Johannes 17,3): “Ich sehne mich danach, aufzubrechen (aus dem Körper) und bei Christus zu sein”, rief Paulus aus, im Bewusstsein, des ewigen und vollkommenen Glücks, das ihm nach seinem Leben im Körper reserviert war (Philipper 1,23).

“Dem Gottesfürchtigen geht es am Ende gut, am Tag seines Todes wird er gesegnet” (Sirach 1,13). Von Gott gesegnet zu sein, Ihm zu gefallen, das ist das ewige Glück. Die Hölle ist dagegen wegen der begangenen Bosheiten von Gott verflucht zu sein.

Das Himmelsglück ist unerschütterlich und kann nicht verloren werden. Es ist für immer stabil: “Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen” (Matthäus 6,20).

Das soziale Leben im Himmel badet in der gegenseitigen Liebe aller Beteiligten. Man findet darin keinen Hass und keine Eifersucht. Die totale Harmonie und die vollkommene Einigkeit verbinden alle Himmelsbewohner zu einer einzigen Person, um Gott, ihren guten Vater, herum.

Die Hölle

Die Hölle ist die Versammlung all jener, die in einem irreversiblen Konflikt mit Gott stehen. Es ist ein Zustand, ein Gefühl der Niederlage. Sie sind durch die göttliche Allmacht besiegt. Das sind Seelen, die für immer vom Licht entfernt sind, wegen ihrem verbitterten Widerstand gegen Gott. Diese Leute haben nie die Sorge des Plans Gottes gehabt und handeln nur eigenwillig. Taub gegenüber den göttlichen Befehlen, gehen sie ihren Weg gerade aus, völlig gleichgültig gegenüber dem göttlichen Ersuchen.

Das war der Fall jener, die Jesus abwiesen, weil er nicht zu ihren politischen Zielen passte: “Wer nicht glaubt (an Jesus), ist schon gerichtet” (Johannes 3,18). Dieses Gericht vollbringt sich also für diejenigen, die sich dem Willen Gottes entgegensetzen, bereits hier auf Erden. Jesus lud uns ein, unser Willen demjenigen des Schöpfers unterzuordnen, als er uns sagte zu beten: “Dein Wille geschehe”. Viele ziehen ihren eigenen Willen dem Willen Gottes vor.

Die Konflikte zwischen Menschen können ernsthafte psychologische Störungen auslösen. Wenn zwei Verliebte einen Konflikt haben brennt ein moralisches Feuer ihre Seele. Dadurch wird ihr Leben oft zu einer unerträglichen Hölle. Umso mehr wenn dieser Konflikt zwischen den Menschen und Gott, die Quelle des Lebens, ist. In diesem Fall wird dieses Feuer der Mensch, der sich der göttlichen Dynamik widersteht, innerlich verbrennen und erschöpfen.

Einige meinen, dass Gott zu gut ist, um Seelen in der Hölle ewig rösten zu lassen. Dadurch wird ein ernsthaftes Thema zu oberflächlich behandelt, ohne wirklich seine Verwicklungen zu umfassen:

  1. Es handelt sich nicht nur um Gott, sonder um diese, die ihm ewig widerstehen. Diese Seelen werden für immer Gott verfluchen, weil er nicht ihren Willen ausgeführt hat, weil er nicht ein Messias nach Ihrem Geschmack gesandt hat, weil er ihnen nicht Geld, Vergnügen, Macht gegeben hat usw.
  2. Es ist wahr, dass Gott unendlich gut ist, er ist aber auch unendlich gerecht. Seine Wut ist ein Ausdruck seiner Liebe, seiner verratenen Liebe: “Die Liebe ist schrecklich, wenn sie nicht geliebt wird”, sagte einen Heiligen über Gott.

Wenn Gott Seelen sieht, die für immer seine Annäherungsversuche aus ungerechten Gründen ablehnen, dann ratifiziert Gott endlich ihre Wünsche. Er entfernt sie seinerseits von seiner friedvollen Anwesenheit. Er will nicht von Krittlern, Egoisten, Stolze mit Grössenwahn und weitere Gestörte aller Art umgeben sein!

Hier einige biblische Texte zu diesem Thema:

Daniel 12,2: Die Gottlosen werden “zur Schmach, zum ewigen Abscheu” erwecken.

Judit 16,17: Gott wird sich an den Feinden der Gläubigen rächen. “Am Tag des Gerichts straft sie der allmächtige Herr… in Ewigkeit sollen sie heulen vor Schmerz”. Dieser Schmerz ist vor allem psychologisch. Es ist das Gefühl eines besiegten, die Schande jener, die wie ein Dieb auf frischer Tat genommen sind (Jesaja 66,24 / Weisheit 4,19).

Jesus redete auch über den ewigen Kummer der Hölle; wir haben ein Beispiel im Gleichnis von Lazarus und vom schlechten Reichen gesehen. Es ist das höllische Tal des Feuers (Matthäus 5,22-29 / 10,28), “wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt” (Mark 9,48), “das ewige Feuer” (Matthäus 25,41), “das nie erlöschende Feuer” (Matthäus 3,12), “der Ofen, in dem das Feuer brennt” (Matthäus 13,42), “eine ewige Strafe” (Matthäus 25,46), “die Finsternis” (Matthäus 8,12), “sie werden heulen und Zähne knirschen” gegen Gott und die Seinen (Matthäus 13,42-50 / 24,51 / Lukas 13,28).

Paul bestätigt noch dass, diejenigen die sich weigern, Gott zu kennen und die das Evangelium bekämpfen, folgendes erleiden müssen: “Fern vom Angesicht des Herrn und von seiner Macht und Herrlichkeit müssen sie sein, mit ewigem Verderben werden sie bestraft” (2 Thessalonicher 1,9 / Römer 2,6-9 / Hebräer 10, 26-31). Der Kummer dieser Verdammten ist verursacht durch ihre Verwirrung und ihrem Bedauern vor dem Triumph des Evangeliums, das sie von ganzer Seele bekämpft haben.

Die Apokalypse sagt auch, dass diejenigen, die sich für das Tier gegen den Reiter (Jesus) engagiert haben, “ihr Los wird der See von brennendem Schwefel sein” (21,8). “Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit” (Offenbarung 20,10).

Denn wie es Petrus ausdruckt: “Der Herr kann die Frommen aus der Prüfung retten; bei den Ungerechten aber kann er warten, um sie am Tag des Gerichts zu bestrafen, besonders die, die sich von der schmutzigen Begierde ihres Körpers beherrschen lassen und die Macht des Herrn verachten” (2 Petrus 2,9-16).

Ein Mann sagte mir, dass er nicht an die Hölle glaubte. Ich wusste, dass einen Bekannten, der behauptete sein Freund zu sein, ihm viel Böses angerichtet hatte (seine Frau missbrauchte, sein Geld und sogar sein Handel gestohlen hatte. Er konnte gerade noch seine Wohnung und seine Möbel retten). Ich sage ihm also: “Also wird auch dieser Mann, trotz des ganzen Übels, dass er angerichtet hat, ein ewiges Glück kennen?” Er fühlte sich betroffen, zögerte aber zu behaupten, dass die Hölle existiert… aber vielleicht nur für dieser Bekannte, der sie wirklich verdiente. Fragt diejenigen, die nicht daran glauben, ob die Hölle für ihre Feinde nicht geeignet wäre. Georges Bush würde gerne Saddam Hussein dort sehen, und umgekehrt. Viele andere würden gerne Hitler dort sehen, die Israelis würden alle ihre Feinde, und zuerst die Palästinenser dort einsperren. Gott hat auch SEINE Gerechtigkeit. Sie erfreut die Gerechten, die von den Gottlosen verfolgt werden.

Das Fegefeuer

Seit dem schweren Fehler der ersten Eltern der Menschheit hat sich das Schicksal des Menschs geändert. Als Opfer von diesem Fehler mussten die darauf folgenden Generationen ihre Wunden heilen. Die Erde, die uns vorbereiten sollte auf das ewige glückliche Leben bei Gott, hat sich in eine Kreuzung verwandelt von welcher drei Wege ausgehen: der Weg, der direkt in den Himmel führt, der Weg, der sofort in der Hölle endet und ein Weg dazwischen, das Fegefeuer, der sich nach dem physischen Tod fortsetzt, aber letztendlich zum Himmel führt.
Vor der Schöpfung des Menschs existierte der Himmel bereits. Gott selbst war dieser Himmel. Der Fall der Dämonen hat die Hölle geschaffen. Das Fegefeuer ist ein Zustand, der spezifisch für den Menschen nach seinem Fall ist. Es ist die Situation der Menschen guten Willens, die sich zum Besseren weiterentwickeln und die von den Folgen der Erbsünde heilen müssen.

Die Erde sollte für alle das Fegefeuer sein, nämlich der Ort, wo die Zeit eingesetzt wird, um psychologische und geistliche Kenntnisse zu erwerben, die durch den Sündenfall verloren gingen.

Von Anfang an ist das Leben auf der Erde dazu bestimmt, das ewige Leben zu erlernen. Nach dem Sündenfall, und vor diesem Lehrgang, ist dieses irdische Leben aber der Rahmen eines geistigen Kampfes geworden, in welchem die Menschen für oder gegen Gott oder den Teufel Stellung nehmen müssen. Diejenigen, die bewusst oder unbewusst Gott wählen, müssen zuerst von der Wunde Adams heilen und erst dann die Lehre des ewigen Lebens antreten. Sie dürfen diese einmalige Gelegenheit nicht verlieren, da es wie es Paulus offenbart (Hebräer 9,27) keine Reinkarnation gibt. Diejenigen, die bewusst oder unbewusst den Teufel wählen, ihr Höllenschicksal wird schon in dem irdischen Leben bestimmt.

Solange die Zeit existieren wird, wird es diesen dritten Zustand der Seele geben: das Fegefeuer. Es endet mit dem Ende der Zeit. Dieser Seelenzustand kennzeichnet diejenigen, die mehr oder weniger schlimme Unregelmässigkeiten, die allerdings repariert werden können, begangen. Es ist vorteilhaft, die anderen zugerichteten Wunden auf der Erde zu heilen, denn die Schwierigkeiten werden nach dem Tod verhundertfacht. Das lässt sich aus den Worten Christi ableiten: “Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du kommt von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast” (Lukas 12,58-59). Die Tatsache, dass dieser “Gefangene” die Möglichkeit hat, aus dem Gefängnis herauszukommen, bedeutet, dass sein Kummer nicht ewig ist. Das ist das Fegefeuer.

Jesus hat uns beigebracht, dass Sünde und Gotteslästerung den Menschen verziehen werden… aber wer gegen den Heiligen Geist redet, dem wird weder in dieser Welt noch in der anderen verziehen (Matthäus 12,31-32). Es gibt also eine Sünde, die in der anderen Welt verziehen wird, danach wird man in die himmlische Gesellschaft am adäquaten Platz aufgenommen. Dieses Heil vollbringt sich aber “wie durch Feuer”, wie es Paulus erklärte (1 Korinther 3,15).

Auf diese Möglichkeit der Verzeihung gewisser Sünden in der anderen Welt wird im Alten Testament hingewiesen: die Juden baten für die Verzeihung der verstorbenen Soldaten (2 Makkabäer 12,40-46).

Der Heilige Johannes bestätigt, dass es solche unverzeihliche Sünde gibt, für die er nicht sagt zu bitten. Er sagt uns aber wir sollten für einen Bruder, der eine Sünde begeht, die nicht bis zum Tod geht, beten. Wir werden ihm so das Leben geben (1 Johannes 5,16-17).

Dieser letzte Text zeigt, dass das ewige Leben denen wieder gegeben werden kann, die die Sünde gegen den Heiligen Geist nicht begehen. Denn diese Sünde führt zum geistigen Tod, d.h. die Hölle bereits hier auf Erde.

Somit ist das geistige Schlachtfeld, dass wir auf Erde leben aufgezeigt. Alle Menschen guten Willens sollten ihr Leben auf Erde als ihr Fegefeuer leben. Glücklich sind jene, die wissen wie man aus dem physischen Tod einen einfachen Durchgang zum Himmelsleben macht. Und noch besser, jene, die den Himmel durch die erste Auferstehung bereits hier auf Erde leben.

Copyright © 2024 Pierre2.net, Pierre2.org, All rights reserved.