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Der Bibelkurs

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Achte Lektion – Die Bücher der Könige – der Chronik – Esdra – Nehemia – Tobit – Judit – Ester und der Makkabäer

Das erste Buch der Könige

Salomon König: David wählt vor seinem Tod Salomon als Nachfolger und beendet die Intrigen wegen der Nachfolgerschaft auf den Thron. Das Königtum hätte dem Adonija, dem ältesten Sohn, zukommen sollen (1 Könige 2,15-22).

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Altar

Joab sucht Zuflucht im Tempel und greift zu den Hörnern des Altars. Er wird trotzdem auf Befehl Salomos getötet, weil er sich für Adonija erklärt hatte (1 Könige 2,28-34). Die Ecken der Opferaltäre hatten die Form von Hörnern, damit das Blut der geschlachteten und geopferten Tiere abfliessen konnte (Exodus 27,2). Wer im Tempel Zuflucht suchte und die Hörner der Altäre ergriff, durfte nicht an Ort und Stelle getötet werden (Haltung von Adonija: 1 Könige 1,50-53). Dieser Brauch wurde lange Zeit bei den Christen, vor allem in Europa ausgeübt. Die Mörder konnten in den Kirchen Zuflucht suchen und die Polizei durfte sie dort nicht erwischen.

Bau des Tempels: 480 Jahre nach dem Auszug aus Ägypten (ca. im Jahre 960 v. Chr.) baute Salomon den Tempel aus Zedernholz und Gold und überführte dorthin die Bundeslade (1 Könige 6 bis 8). Dieser Tempel von Salomon ist bekannt unter dem Namen „Erster Tempel“ von Jerusalem. Er wurde ungefähr 400 Jahre später durch Nebukadnezzar zerstört (581 v. Chr.). Der „zweite Tempel“ wird später im Jahre 515 v. Chr. wieder aufgebaut.

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Der Tempel von Salomon

Die zwei Kolonnen des Tempels: Am Eingang des Tempels liess Salomon zwei Kolonnen bauen: „Jachin“ („absolute Erkenntnis“, wie das arabische „Jaqin“ welches Wissen mit Gewissheit bedeutet) und „Boas“ („Kraft“; vielleicht ähnlich zum arabischen Wort „Fulaz“, welches „Stahl“ bedeutet) (1 Könige 7,21). Ich erwähne diese Einzelheiten, weil sie eine grosse Bedeutung in der „Mystik“ von gewissen esoterischen Sekten, wie die Freimaurerei und die Rosenkreuzer haben. Diese Sekten üben einen Kult für die „Gnosis“, d.h. die „Erkenntnis“ aus. Es ist de Name einer der beiden Kolonnen, die den Tempel symbolisieren, welcher die Juden in Jerusalem wieder aufbauen wollen.

Die Königin von Saba (Äthiopien: 1 Könige 10,1-13): Der Besuch dieser Königin ist wichtig, weil Jesus von ihr sprach, als er zu den Juden, die ihn ablehnten, redete: „Die Königin des Südens (eine Nicht-Jüdin) ist die Königin Äthiopiens, im Süden von Palästina. Sie, die Nicht-Jüdin, wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Welt, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber (unter euch) ist einer, der mehr ist als Salomon (und ihr hört nicht auf ihn)“ (Matthäus 12,42).

666 Goldtalente: (1 Könige 10,14): „Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug 666 Goldtalente“. Diese Zahl stellt also das salomonische Reich in seiner ganzen Macht und Pracht dar. Die heutigen Juden träumen davon, ein solches Reich aufzubauen; Salomo ist ihr Beispiel und symbolisiert auch das Bild des zionistischen Messias, den sie erwarten, um ihre Grenzen vom Nil zum Euphrat zu erweitern. Diese zionistische Gefahr ist eine Drohung für die ganze Menschheit. Deshalb wurde sie mit dem Symbol des „Tieres“ im Buch der Offenbarung von Johannes prophezeit. Die Zahl dieses Tieres ist 666 und weist auf das Gewicht des Goldes, welches jährlich in die Kassen des Königs Salomo floss (Offenbarung 13,18).

Die Untreue Salomos: Salomo liebte Gott… aber liebte auch „viele ausländische Frauen“, 1000 im Ganzen… Sie „verführten ihn zur Verehrung anderer Götter… Er tat, was dem Herrn missfiel… Der Herr wurde zornig über Salomo und sagte zu ihm: ‘Ich werde dir das Königreich entreissen… ich hinterlasse deinem Sohn noch einen Stamm (Juda)…“ (1 Könige 11,1-13). Die Trennung zwi-schen Israel und Juda ist vorausgesagt.

Jerobeam, ein Mann aus dem Norden, im Dienste Salomo lehnt sich auf (wegen der von Salomo von den Nordisten verlangten Taxen: 1 Könige 12,4). Der Prophet Ahija kündigt dem Jeroboam an, dass er König über 10 Stämme sein werde. Er sagt weiter, dass Gott aber einen Stamm für die Dynastie Davids, wie er es früher dem Salomo gesagt hatte, lassen wird, „damit meinem Knecht David für immer eine Leuchte vor mir bleibe in Jerusalem“ (1 Könige 11,29-36). Diese „Leuchte“ war im Dienste des kommenden Messias, der aus der Nachkommenschaft Davids kommen sollte. Deshalb wurde das Königreich in Juda durch eine stabile Dynastie bis zur babylonischen Eroberung regiert. Das Reich im Norden hingegen wurde durch Auflehnungen gekennzeichnet. Ein König hat den anderen durch Mord entthront. Keine fortdauernde Dynastie konnte sich durchsetzen.

Die Trennung (1 Könige 12): Die Trennung zwischen den beiden Landteilen ist ein Zeichen des Misserfolges für den Versuch, ein israelisches Königreich zu gründen. Sie ereignete sich ca. im Jahre 930 v. Chr., also nur 100 Jahre nach dem Beginn des Reiches mit Saul.

Rehobeam, der Sohn Salomos, liess sich im Norden, in Sichem als König salben. Die Stämme des Nordens sagten zu ihm: „Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt. Erleichtere du jetzt den harten Dienst deines Vaters“ (1 Könige 12,1-4). Rehobeam war töricht und antwortete: „Ich werde euer Joch noch schwerer machen…“ (1 Könige 12,14). Tatsächlich war dies nicht „vom Herrn bestimmt“, wie es die Schriftsteller interpretiert haben, sondern der Herr hat vielmehr Rehobeam wegen seinem Wahnsinn verlassen (1 Könige 12,15). Gott war ja gegen das Königtum. Die Reaktion der Israelis war unverzüglich. Es war die Trennung: „Welchen Anteil haben wir an David…“ (1 Könige 12,16). „So fiel Israel vom Haus David ab und ist abtrünnig bis zum heutigen Tag“ (1 Könige 12,19). Dieser Text wurde also von den Schriftgelehrten während der Trennung geschrieben.

Die Stämme des Norden erhielten den Namen Israel, denn sie waren zahlreicher und stellten zahlenmässig den Patri-arch Jakob, der Vater der 12 Stämme, genannt Israel dar (Gn 32,29). Juda behielt seinen Namen, denn der Messias sollte aus seiner Abstammung kommen. Die Gründer des heutigen, im Jahre 1948 gegründeten Staates Israel haben zwischen diesem Namen und dem Namen „Juda“ gezögert. Sie haben sich schliesslich für „Israel“, welches biblisch bekannter war, entsch-lossen.
Die Trennung hatte einen politischen und einen religiösen Aspekt. Der politische Aspekt bewirkte, dass die Israelis sich Jerobeam, als König des Nordens, und die Judäär Rehabeam, als König des Südens, auswählten. Die religiöse Trennung war die Folge der Politik: „Jerobeam dachte bei sich:… Wenn dieses Volk hinaufgeht, um im Hause des Herrn in Jerusalem (im Süden) Opfer darzubringen, wird sich sein Herz dem Rehabeam zuwenden. Mich werden sie töten… Er liess zwei goldene Kälber anfertigen und sagte zum Volk: Ihr seid schon zuviel nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten herausgeführt hat“. Er setzte Priester ein, die aus allen Teilen des Volkes stammten, und somit keine Söhne Levis waren. Er ging selbst zum Altar hin, um das Opfer, den von ihm gebauten Kälbern, darzubringen (1 Könige 12,26-33). Jerobeam wurde zum Beispiel der Frevelhaftigkeit. Er regierte von 931 bis 910 v. Chr.

Das Resultat des Verlangens nach einem König mit Samuel (1 Sam. 8) war, dass es schliesslich zwei Königreiche und zwei heilige Stätte gab. Beide wurden zerstört, sowohl die Königreiche wie auch die heiligen Stätte. Diejenige im Norden wurden im Jahre 721 v. Chr., 210 Jahre nach Jerobeam, zerstört. Diejenige des Südens wurde im Jahre 581 v. Chr., 140 Jahre später, zerstört. Das Königreich des Südens, das längste Königreich, dauerte gesamthaft nur 450 Jahre lang.

Die Könige des Nordens und diejenigen des Südens überstiegen sich gegenseitig durch ihre Untreue. Sie „taten was dem Herrn missfiel“, gemäss dem Ausdruck der Bibel (1 Könige 16,30).

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Hauptstandorte der Königszeit

Der Prophet Elija

Der schlimmste aller Könige Israels war Ahab, der sich Isebel, eine Sidonierin, als Frau nahm. Er betete ihren Gott „Baal“, ein Götzenbild an (1 Könige 16,29-33). Der Prophet Elija erscheint plötzlich, um gegen ihn zu prophezeien. Elija selbst war auch vom Norden, aus Tischbe. Beachte, dass Elija eine Trockenzeit, als Züchtigung, voraussagt: „Weder Tau noch Regen…“ (1 Könige 17,1). Dies dauerte drei Jahre und sechs Monate: ein Jahr, zwei Jahre und ein halbes jahr (1 Könige 18,1; siehe auch Jakobus 5,17). Dieser Zeitraum wird of durch den Ausdruck „eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ bezeichnet. Er wurde symbolisch und die Zeugen im Buch der Offenbarung werden auch, aber auf eine andere Art, fähig sein dasselbe wie Elija zu tun. Sie werden Macht haben „den Himmel zu verschliessen, damit kein Regen fällt in den Tagen ihres Wirkens“ (Offenbarung 11,6). Der Geist Elijas ist in der Endzeit am Werk… aber nur wenige verstehen es.

Beachte, dass Gott sich an Elija durch „ein sanftes, leises Säuseln“ offenbart und nicht im „starken, heftigen Sturm“ (1 Könige 19,9-12).

Elija musste nach Sarepta im Libanon (heute Sarafand) zu einer Nicht-Jüdin fliehen (1 Könige 17,7-24). Jesus stellt dieses Ereignis als Beispiel dar: Man muss nicht Jude sein, um Gott zu gefallen und seine Propheten zu schützen. Deshalb „als die Leute (die Juden) in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut“ gegen Jesus (Lukas 4,25-30). Elija wählt Elischa als Nachfolger (1 Könige 19,19-21).

Nabots Weinrebe (1 Könige 21,1-29)

Merke dir diese Geschichte, die von der Grausamkeit Ahabs und Isebels zeugt. Sie konkretisiert die damaligen Warnungen Samuels gegen die Könige. Das von Gott angekündigte Unglück gegen das Haus Achab wird sich später mit dem Massaker der ganzen Familie erfüllen (2 Könige 9-10).

Der Prophet Micha

Die Geschichte dieses Prophetes ist erwähnenswert, weil wir darin die falschen von den wahren Propheten unterscheiden können. Vierhundert falsche „Propheten“ sind einverstanden den beiden Königen ihren Triumph vorauszusagen. Ein einziger, nämlich Micha widerspricht ihnen. Der wahre Prophet ist immer alleine gegen alle. Die ironische Haltung Michas ist bewundernswert: „Zieh hinauf, und sei erfolgreich!…“ Er wusste sehr wohl, dass der König verlieren wird (1 Könige 22,15). Der König verstand die Ironie: „Wie oft muss ich dich beschwören, mir im Namen des Herrn nur die Wahrheit zu sagen?“ Dann erwiderte Micha ehrlich: „Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben…“ (1 Könige 22,17). Die Menschen wollen die Wahrheit kennen, aber wenn sie ihnen nicht passt, lehnen sie sie auf ihren eigenen Kosten ab…

Früher gab es in Palästina jüdische Schulen um Prophet zu werden, wie es christliche Seminare um Priester zu werden gibt. Die wahren Propheten brauchen aber diese Schule nicht und werden ausserhalb dieser menschlichen Institute von Gott gewählt. Dies war der Fall bei allen biblischen Propheten.

Vergleiche die Arroganz des falschen Propheten Sedecias, der es wagte Micha zu schlagen, mit der resignierten Haltung des Betroffenen. Man erkennt die falschen Propheten an ihrer Arroganz: „Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten“ sagt Jesus (Lukas 6,43-45). Die Haltung Michas (1 Könige 22,24-25) ist vergleichbar mit derjenigen Jesus, als der Diener des Hohenpriesters ihm eine Ohrfeige gab (Johannes 18,22-23).

Ein wahrer Prophet braucht nicht die Urim und Tummim, wie es die levitischen Priester taten, um Gott zu befragen. Dieser Brauch existiert glücklicher Weise zumindest offiziell nicht mehr. Nur Geistesgestörte üben ihn noch aus. Wenn Gott einen Prophet auswählt, offenbart er sich ihm. Um der Herr zu befragen und seine guten Ratschläge zu bekommen, braucht man nicht Kopf oder Schrift zu wählen (Urim-Tummim). Gott antwortet immer den wahren Gläubigen, die seine Spra-che in ihrem Herzen erfassen können (Lies Matthäus 7,7-11 / 1 Johannes 3,21-22). Vergleiche auch die Haltung der falschen Propheten, die „in prophetischer Verzückung“ waren (Euphorische Bewegungen mit Zaubersprüchen, die sie zum Phantasieren anleiteten; siehe 1 Samuel 10,5), mit der Nüchternheit Michas, der dieses ganze Theater nicht brauchte, um mit Gott zu kommunizieren und den Sieg der Syrer auf die Juden vorauszusehen.

Dieser Micha vom Norden des Landes ist nicht derjenige von welchem wir ein Buch unter den „prophetischen Büchern“ haben. Der zweite Micha war Judäär, vom Süden, und lebte 150 Jahre später.

Im 1. Buch der Könige sollte man sich zwei historische Ereignisse merken:

  • Der (unnötige) Bau des ersten Tempels durch Salomon.
  • Die Trennung wegen der Spannung zwischen den Juden. Sie bedeutet den Konkurs des israelischen Königreichs.

Das zweite Buch der Könige

Dieses Buch ist vom historischen Standpunkt aus wichtig. Es erzählt das zentrale Ereignis, welches die Geschichte der israelischen „Nation“ gekennzeichnet hat. Es war die Deportation nach Assyrien und Babylonien. Dies ist die Erfüllung der Drohung Moses, als er die Juden warnte, dass sie „aus dem Land, in das sie hineinziehen, um es in Besitz zu nehmen, herausgerissen werden“ (Dtn 28,63), falls sie untreu würden. Die Propheten, die du in den prophetischen Büchern kennen lernen wirst (Jesaja, Jeremia, Ezechiel usw…) haben dieses Ereignis als Strafe vorausgesagt.

Lies mit grosser Aufmerksamkeit dieses Buch. Bemüh dich nicht die Namen aller Könige zu be-halten. Lies danach meine Erläuterungen weiter.

Die Entrückung Elijas

Elija ist die zweite biblische Figur, die dem körperlichen Tod entgeht. Der erste war Henoch (Genesis 5,24). Man wird also kein Grab Elijas auf Erden finden können (2 Könige 2,11-18).

Elischa war der geistige Nachfolger Elijas. Beachte mit welcher Kraft und welcher Verachtung er mit dem König des Nordens spricht; und sein Wunsch Gott zu befragen mit einer sanften Harfenmusik im Hintergrund (2 Könige 3,14-15). Kein Urim-Purim und keine Verzückung sind hier erkennbar. Die Musik erhebt die Seele, wenn sie harmonisch ist. Der in diesen letzten Zeiten von den Agenten des „Tieres der Apokalypse“ ausgeführte satanische Plan zielt darauf hin, die Gläubigen von Gott durch eine erregte Musik voller Missklang zu entfernen; der lärmende Rhythmus zerstört wortwörtlich die menschliche Seele. Auch David lobte Gott, indem er Musik hörte und alle Psalmen sind gesungene Lieder.

Elischa machte Wunder, wie Elija: wundervolle Produktion von Öl (2 Könige 4,1-7), Auferstehung eines toten Kindes (2 Könige 4,33-37). Beachte die Zahl 7, die symbolisch ist. Die Heilung des syrischen Feldherrn (2 Könige 5,14) wurde durch Jesus wiederaufgenommen, um die rassistischen Juden zu beschämen (Lukas 4,27). Beachte in diesem Zusammen nochmals die Zahl 7 (2 Könige 5,10). Die Reinigung im Jordan symbolisiert die Taufe.

Ich signalisiere dir ein Fall von bilokation: Elischa ist körperlich weit entfernt, aber trotzdem an-wesend und sieht seinen Diener Gehasi Geld von Naaman ergaunern (2 Könige 5,20-27).

Hier noch ein letzter wichtiger Punkt betreffend Elija, um die Worte Jesus über ihn zu verstehen. Gott hatte durch den Prophet Maleachi gesagt: „Bevor aber der Tag des Herrn kommt, der grosse und furchtbare Tag, da sende ich zu euch den Propheten Elija. Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern…“ (Maleachi 3,23-24). Seither haben die Juden die Ankunft Elijas selbst erwartet, noch vor der Erscheinung des Messias. Die Apostel sahen aber Elija zusammen mit Mose erscheinen, nach der Ankunft Jesus und sie wunderten sich darüber. Jesus erklärt ihnen, dass es sich um Johannes der Teufer gehandelt habe (Matthäus 17,1-13). In der Tat, als Gabriel dem Zacharias die Geburt von Johannes ankündigte, sagte er ihm: „Er (Johannes) wird mit dem Geist und der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen… und so das Volk für den Herrn bereit machen“ (Lukas 1,17). Es handelt sich also nicht um die Person selbst von Elija, da dieses Kind dem Messias vorangehen wird mit dem „Geist“ Elijas, derselbe Geist, der „auf Elischa ruhte“ (2 Könige 2,15). Elija ist während der Verklärung Jesus erschienen (Matthäus 17), um uns zu offenbaren, dass die Prophezeiung Maleachis sich mit Johannes der Teufer erfüllt hat (siehe Matthäus 11,10). Vergleiche die Kraft Elijas gegen Ahab und Isebel mit derjenigen Johannes der Teufer gegen Herodes und Herodias (Matthäus 14,3-4). Es ist derselbe Geist, der mit Kraft redet und mit Mut gegen die ungerechten Grossen und Mächtigen in dieser Welt prophezeit. Dieser Geist erscheint erneut im Buch der Offenbarung des Johannes am Ende der für die Heiden bestimmten Zeiten (Offenbarung 10,11).

Mit Elija und Elischa bewegen wir uns um die Jahre 850 v. Chr. Wir kommen nun zum Kapitel 17. Damit machen wir einen Sprung von 120 Jahren, um zu den beiden Deportationen, zuerst des Nordens (Israel), und dann des Südens (Juda) zu kommen.

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Chronologie der biblischen Könige (2 Könige 14 bis 25)

Die Deportation des Nordens (2 Könige 17-19)

Im Jahre 721 v.Chr. (das Datum sollte man sich merken) „fiel der König von Assur (Sargon II) über das ganze Land (Israel) her, rückte gegen Samaria vor… Er eroberte die Stadt, verschleppte die Israeliten nach Assur… (2 Könige 17,5-6)… Das geschah, weil die Israeliten sich gegen den Herrn, ihren Gott, versündigten… Sie schufen sich Gussbilder, zwei Kälber… Ihre Söhne und Töchter liessen sie durch das Feuer gehen (den Götzen aufgeopfert)… “(2 Könige 17,7-17).

Die Israeliten wurden nicht nur deportiert, an ihrer Stelle wurden durch Sargon „Leute aus Babel gebracht… Sie liessen sich in den Städten Samariens nieder“ (2 Könige 17,24). Diese Anwesenheit von Fremden wird einen zusätzlichen Grund für den Zwiespalt zwischen den Juden aus Judäa und den Samaritanern sein, die von den Juden schon seit Jahrhunderten verachtet und nicht als Juden betrachtet werden: „Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten?“, sagte diese Frau aus Samarien zu Jesus 8 Jahrhunderte nach dieser Deportation. Das Evangelium erklärt, dass „die Juden nämlich nicht mit den Samaritern verkehren“ (Johannes 4,7-9).

Der Prophet Jesaja (Judäär) lebte zur Zeit dieser Deportation. Sanherib, der Sohn und Nachfolger Sargons „zog gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein“ (2 Könige 18,13). Jerusalem war auch bedroht (2 Könige 18,17) und Ezechias, der König Judas, wendete sich Ägypten zu (2 Könige 18,21-24). Angesichts der wiederholten Drohungen holte Ezechias Ratschläge beim Propheten Jesajas, der ihn beruhigte (2 Könige 19,1-7) und seine Prophezeiung gegen Sanherib aussprach. Er verachtete ihn (2 Könige 19,20-31) und kündigte an, dass dieser „nicht in Jerusalem eindringen wird“ (2 Könige 19,32-34). Allerdings prophezeite Jesaja an Ezechias, dass es Babylonien sein wird, welches in Judäa -150 Jahre später- eindringen wird (2 Könige 20,12-19). Dies ist der erste Hinweis auf das babylonische Reich, welches das assyrische Reich ablösen wird, nachdem die Babylonier es in der Schlacht von Karkemisch (in 2 Chronik 35,20 erwähnt) zerstört haben.

Der Prophet Jesaja hat auch das mit diesem Namen bezeichnete Buch unter den prophetischen Büchern geschrieben. In seinem Buch findet man die Wörter der Verfluchung, die er gegen die Judäär geäussert hat. Diese Wörter wurden aber durch die Verfasser von 2 Königen nicht aufgenommen. Sie begnügten sich damit, den Judäärn zu schmeicheln. In seinem Buch hatte Jesaja die Deportation des Südens, wegen der zahlreichen Mordtaten der Judäär vorausgesagt: „Weh dem sündigen Volk, der schuldbeladenen Nation, der Brut von Verbrechern, den verkommenen Söhnen… Euer Land ist verödet, eure Städte sind niedergebrannt. Fremde verzehren vor euren Augen den Ertrag eurer Äcker“ (Jesaja 1,4-7). Es handelt sich um die babylonische Eroberung, die bereits von Jesaja dem Ezechias in 2 Könige 20,12-19 vorausgesagt wurde.

Alle in den prophetischen Büchern der Bibel erwähnten Propheten lebten von diesem Zeitpunkt an bis ca. 350 Jahre später. Sie deckten somit auch die Eroberung des Südens (Judäa) durch die Babylonier ab, deren Zeitgenosse der Prophet Jeremia war. Jeremia hatte ebenfalls diese Eroberung prophezeit.

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Hauptstandorte von Juda in der späten Monarchie.
Die gestrichelte Linie zeigt die Grenzen der Lehen des Reiches im späten siebten Jahrhundert v. Chr., zur Zeit des Königs Josia.

Die Deportation des Südens (2 Könige 24,10-25,21)

Um der Züchtigung zu entkommen, hat der König Joschijas religiöse Reformen unternommen. Er liess Reparaturen im Tempel machen und entfernte die Statuen Baals (2 Könige 22,3-7). Du siehst, dass es mitten im Tempel der „Kultpfahl (Phallus)“ und die „Hierodulen (Tempeldirnen)“ gab (2 Könige 23,4-7). Die Götzenanbetung und die Aufopferung der Kinder waren ebenfalls ausgeübt (2 Könige 23,8-14). Die Reformen Joschijas erstreckten sich bis zum Tempel Samariens, das alte Reich des Nordens (2 Könige 23,15).

Trotz allen Reformen Joschijas, wurde er durch die Armee des Pharaos Neko in Megiddo bekämpft und getötet (609 v. Chr.). Die Propheten Zefanja, Nahum und Habakuk lebten zu jener Zeit. Um ihre Bücher zu verstehen, musst du sie in den Rahmen ihrer Geschichte zurückversetzen und so die Umstände, die Anlass für ihre Prophezeiungen gaben, verstehen.

Die Schlacht von Megiddo (2 Könige 23,29-30), die nur ganz kurz von den Verfassern erwähnt wurde (scheinbar kamen sie wegen der Niederlage dieses frommen Königs in Verlegenheit), sollte man sich merken und gut verstehen. Es herrschte Krieg zwischen dem schwachen Assyrien und dem angreifenden, mächtigen Babylonien. Ägypten wollte den Assyriern helfen. Joschijas wollte den Pharaon verhindern, den Assyriern gegen die Babylonier zu helfen. Er wünschte die Niederlage der Assyrier, weil sie den Norden des Landes (Samarien) besassen und somit eine Gefahr für die Judäär darstellten. Er dachte nicht daran, dass die Babylonier zu befürchten waren. Er irrte sich. Joschijas und die Israelis dachten, sie könnten die Armee des Pharaos besiegen, weil Gott wegen der religiösen Reformen mit ihnen war. Dies war aber nicht der Fall. Die Niederlage von Megiddo hat die Judäär entmutigt und Jeremia schrieb ein Klagelied darüber. Diese Schlacht ist ausführlicher beschrieben in 2 Chr 35,25. Von diesem Krieg geschwächt wird Judäa eine einfache Beute für den babylonischen König Nebukadnezzar sein.

Im Jahre 586 v. Chr. überstürmten die Babylonier Jerusalem und zerstörten den Tempel (der erste von Salomon gebaute Tempel). Die wichtigsten Judäär wurden ihrerseits verbannt (2 Könige 25,11-12) … sogar mit den 2 Kolonnen des Tempels (2 Könige 25,16). Dies geschah 135 Jahre nach der Verbannung der Israelis, so wie es Jesaja vorausgesagt hatte (2 Könige 20,16-18 /Jesaja 5,13 /Jesaja 39,1-8).

Jeremia prophezeit, dass diese Verbannung 70 Jahre andauern wird. Diese bekannte Prophezeiung sollte man sich merken (2 Chronik 36,21 & Jeremia 25,11). Beachte, dass die Deportation in zwei Etappen stattfand: Eine erste Deportation fand im Jahre 598 v. Chr. (2 Könige 24,10-16) und die zweite, elf Jahre später (2 Könige 25,1-21) statt. Der Tempel wurde während der zweiten Deportation zerstört (587-586 v. Chr.).

Die Bücher der Chroniken

Diese zwei Bücher wurden nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil, welches 70 Jahre dauerte, geschrieben. Die Schriftgelehrten verfassten nach der Rückkehr in Palästina eine Zusammenfassung von der ganzen Geschichte seit Adam bis zum Befehl von Kyrus, dem König von Persien, der das babylonische Reich stürzte. Kyrus erlaubte es, den Verbannten zurück in ihr Land zu gehen. Diese Verbannten bestanden nicht nur aus Juden, sondern aus allen anderen Völkern der Region, die durch Nebukadnezzar besiegt wurden. Jede Völkergruppe konnte in ihre ursprüngliche Heimat zurückkehren und ihren Tempel wieder aufbauen. Diese historische Zusammenfassung ist in den beiden Büchern „Chronik“ enthalten. Chronik bedeutet „historische Folge von Ereignissen“.

Du wirst also in 1 & 2 Chronik das Wichtigste von dem, was bereits gesagt wurde finden. Lies das Ganze schnell durch bis zum Kapitel 33 vom zweiten Buch. Die letzten drei Kapitel (2 Chronik 34/35/36) sollten mit Aufmerksamkeit gelesen werden. Merke dir folgendes:

Die Prophetin Hulda

Sie kündigt die Zerstörung Judas trotz den Reformen Joschijas an. Allerdings weil dieser König fromm war, wird er sterben, „und seine Augen sollen all das Unheil nicht mehr sehen, das Gott über diesen Ort und seine Bewohner bringen wird“ (2 Chronik 34,22-28 / 2 Könige 22,14-20).

Megiddo und Karkemisch

2 Chronik 35,19-25 erzählt diese Schlachten mit mehr Einzelheiten als in 2 Könige 23,29-30, wo Megiddo nur ganz kurz erwähnt wird. Von Karkemisch ist keine Rede in 2 Kön, vermutlich weil diese Schlacht damals noch nicht stattgefunden hatte (sie fand im Jahre 605 v. Chr. statt, 4 Jahre nach Megiddo) oder weil der Verfasser seine Wichtigkeit für die Juden nicht verstanden hatte.

Der Verfasser (oder die Verfasser) der Chronik hatte hingegen Zeit bis zur Rückkehr aus dem Exil, um nachzudenken und den Zusammenhang zwischen den wichtigen Ereignissen herzustellen.

Deshalb wird die Schlacht von Karkemisch in 2 Chronik erwähnt. Diese Schlacht ist wichtig, weil sie das Ende des assyrischen Reiches und die Bestätigung des babylonischen Reiches durch den Triumph Nebukadnezzar auf Neko im Jahre 605 v.Chr. bedeutete. Es war die letzte Chance für die Assyrier. Sie verloren sie, trotz der Hilfe der ägyptischen Armee des Pharaos Necho.

Um dies besser zu verstehen, muss ich dir von einer anderen, früheren Schlacht als Karkemisch, nämlich derjenigen von Ninive im Jahre 612 v. Chr. sprechen. Ninive war die Hauptstadt der Assyrier, auf dem östlichen Ufer des Tigris. Sie wurde durch den babylonischen König Nabopolassar, Vater von Nebukadnezzar, erobert und zerstört. Der assyrische König Assurbanipal war gestorben. Er hinterliess ein geschwächtes Land. Die Assyrier suchten Hilfe bei den Ägyptern, um ihre Heimat zu befreien und Ninive zurückzugewinnen. Sie kämpften zusammen mit Necho in Karkemisch, wurden aber sieben Jahre nach dem Sturz von Ninive, im Jahre 605 v. Chr., geschlagen.

Der Prophet Nahum lebte zu jener Zeit und kündigte den Sturz von Ninive an. Sein Buch ist der Niederlage der Assyrier gewidmet. Nahum liebte die Assyrier nicht, weil sie Samaria eroberten und Judäa bedroht hatten: „Von dir stammt der Mann, der Böses plant gegen den Herrn“ (Nahum 1,11). Er verkündet das Unglück gegen Ninive an: „Weh der Stadt (Ninive) voll Blutschuld (Nahum 3,1)… Ein Mann zieht gegen dich, der dich erschmettern wird“ (Nebukadnezzar) (Nahum 2,2).

Die Juden erhofften sich viel Ruhe nach dem Sturz Ninives. Aber es war im Gegenteil das Drama von Megiddo. Der Prophet Habakuk sehnte sich nach der Befreiung Judas und freute sich im Hinblick auf den Zusammenbruch der Assyrier unter dem Angriffen der Chaldäer (Babylonier): „Denn seht, ich stachle die Chaldäer auf, das grausame, ungestüme Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnplätze zu erobern, die ihm nicht gehören“ (gemeint sind die Assyrier) (Habakuk 1,6). Habakuk konnte nicht erahnen, dass die Chaldäer Juda erobern und sogar den Tempel zerstören würden. Der Prophet Zefanja freute sich ebenfalls über die Zerstörung Ninive und kündigte an, dass Gott „seine Hand nach Norden ausstreckt und Assur vernichtet, und Ninive zur Öde macht…“ (Zefanja 2,13). Dies geschah im Jahre 612 v. Chr.

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Die vier Schlachten, die man sich merken sollte

Um später die Propheten zu verstehen, sollte man sich diese 4 Schlachten merken:

  • 612 – Ninive: Niederlage der Assyrier. Necho entscheidet sich ihnen zu helfen.
  • 609 – Megiddo: Joschija versucht ihn daran zu hindern. Er wird besiegt und getötet.
  • 605 – Karkemisch: Niederlage der Assyrier und Nechos. Ende des assyrischen Reiches
  • 586 – Jerusalem: Die babylonische Armee erobert Jerusalem und zerstört den Tempel.

Die durch Jeremia angekündigten 70 Jahre der Verbannung: Merke dir diese Prophezeiung (2 Chronik 36,21), weil sie zum Verständnis der Prophezeiungen Daniels beiträgt (Daniel 9,1-2/9,24).

Der Befehl von Kyrus (2 Könige 36,22-23) sollte man sich merken. Durch diesen Befehl beginnt das Buch Esra (Esra 1,1-4). Dieses Buch, wie auch das Buch Nehemia und die Bücher der Chronik wurden nach der Rückkehr aus dem Exil geschrieben. Sie erzählen die Rückkehr der Juden aus Babylonien, der Wiederaufbau des Tempels (Esra) und der Stadtmauer von Jerusalem (Nehemia).

Das Buch Esra

Dieses Buch erzählt die Schritte und die Schwierigkeiten beim Wiederaufbau des Tempels „an seiner alten Stelle, obwohl die Völker der Nachbarländer (die Palästinenser und Samaritaner) sie davon abzuschrecken suchten“ (Esra 3,3). Lies das Buch und komm zu den Erklärungen zurück.

Der Befehl von Kyrus, König von Persien (Iran), steht zu Beginn des Buches (Esra 1,1-4). Dieser Befehl kann mit dem Balfur Versprechen verglichen werden. Es war das im Jahre 1917 vom engländischen Aussenminister an die Juden abgegebene Versprechen einer Heimat in Palästina. Es erlaubte jedoch nicht den Wiederaufbau des Tempels zum dritten Mal (der dritte Tempel). Der zweite Tempel wurde durch Esra ca. im Jahr 515 v. Chr. wiederaufgebaut. Er wurde durch die Römer im Jahre 70 n. Chr. zerstört.

Serubbabel und Jeschua (Esra 2,2) zählten zu den aus dem Exil zurückgekehrten Zionisten. Einige zogen es vor in Babylonien zu bleiben. Serubbabel ist der Sohn Schealtiël, von der königlichen Familie, und Erbe des Thrones von David. Deshalb ist er sehr wichtig. Matthäus erwähnt ihn als Ahne des Messias (Matthäus 1,12). Jeschua war Priester. Beide haben den Wiederaufbau des Tempels unterstützt. Deshalb sind diese zwei Personen wichtig und haben eine geistige, symbolische Bedeutung, da sie zwei Zeugen vom Wiederaufbau des Tempels waren.

Die Samaritaner wollten beim Wiederaufbau des Tempels helfen. Da sie vom Norden waren, wurden sie aber als „Feinde von Juda und Benjamin“, die zwei Stämme des Südens (Esra 4,1-3), betrachtet. Ihre Hilfe wurde somit abgelehnt.

Die Propheten Haggai und Sacharja, dessen Schriften bei den prophetischen Büchern zu finden sind, lebten zu jener Zeit (Esra 5.1) und trieben den Wiederaufbau des Tempels voran. Du kannst das kleine Buch von Haggai bereits lesen. Es besteht nur aus 2 Kapitel. Du wirst somit in der richtigen Stimmung sein, um es zu verstehen. Lies auch das Kapitel 4 von Sacharja, wo er die Vision der zwei Olivenbäume erzählt. Er identifiziert sie mit Serubbabel und Jeschua, den Wiederaufbauern des Tempels. Das Buch der Offenbarung des Johannes übernimmt diese Vision, um zu offenbaren, dass die zwei Olivenbäume die zwei Zeugen der Apokalypse sind. Diese Zeugen haben die Aufgabe den geistigen Tempel der letzten Zeiten zu erbauen (Offenbarung 11,3-4). Der materielle Tempel, wie du es weisst, hat den Herrn nie interessiert.

Der zweite Tempel war einfacher ausgestattet als der erste, der aus Zedernholz und Gold bestand. Er enttäuschte „viele betagte Priester, Leviten und Familienoberhäupter, die noch den ersten Tempel (mit seinem Luxus; es war der durch Nebukadnezzar zerstörte Tempel von Salomon) gesehen hatten … sie weinten laut“ (Esra 3,12). Die neue Generation aber „schrie vor Jubel und Freude“, als sie dieses Heiligtum sah. Es wurde im Jahre 515 v. Chr. vollendet.

Dieser zweite Tempel, der während den Jahrhunderten missachtet und entweiht wurde (du wirst es im Buch der Makkabäer lesen: 1 Makkabäer 1,41-47), wurde durch den König Herodes vergrössert und geschmückt. Er brauchte 46 Jahre, um diese Arbeiten zu vollenden. Jesus hat dieser Tempel gekannt und hat seine Zerstörung vorausgesagt (Johannes 2,13-21 / Matthäus 24,1-2).

Rassismus von Esra: Beachte die im Vers 9,12 enthüllte zionistische Mentalität. Danach sollen die Juden „nicht immer das Glück und Wohl der Völker des Landes (Palästinenser) suchen“. Vergleiche dies mit der Lehre, die Jesus den Juden gab: „Liebt eure Feinde (die Nicht-Juden, die von den Juden immer als Feinde betrachtet wurden)… Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen…“ (Lk. 6,27-31).

Der gerettete Rest: (Esra 9,8): Das Thema des nach dem Sturz des israelischen Reiches „kleinen geretteten Restes“ der Juden kommt in der biblischen und prophetischen Sprache häufig vor. Gott züchtigt das ganze Volk, aber einen Resten bleibt bestehen, um die geistige Mission der Israeliten zu vollenden (Jesaja 4,3 / 10,20-22 / Römer 9,27). Das Ziel dieses Restes, seine heilige Mission, ist der Empfang des Messias bei seiner Wiederkunft. Es war in der Tat eine kleine Menge, ein kleiner Rest, der Jesus nachfolgte und der ihn unterstütze. Die Mehrheit hat ihn verfolgt.

Das Buch Nehemia

Nehemia war eine bedeutende Persönlichkeit der jüdischen Familien, die nicht aus dem Exil zurückkamen. Er war in Susa (im Süden des Iraks) und hatte Zugang zum König, da er für den Wein des Königs zuständig war (Nehemia 2,1). Die Geschichte spielt sich im Jahre 445 v. Chr. ab, also mehr als 60 Jahre nach der Rückkehr aus dem Exil und dem Befehl von Kyrus. Der zweite Tempel war bereits wiederaufgebaut, aber die jämmerliche Lage der Juden in Palästina und der Stadtmauer von Jerusalem, die „niedergelegt war und die Tore abgebrannt“ (nach der Zerstörung durch Nebukadnezzar) setzte Nehemia in Trauer. Er wollte dem „Rest, der von den Gefangenen übriggeblieben ist“ helfen (Nehemia 1,1-4) und die Stadtmauer wieder aufbauen (Nehemia 2,7-8).

Dieses Buch erzählt die Geschichte der Rückkehr Nehemias in Palästina, mit der Unterstützung des persischen Königs, um die Stadtmauer von Jerusalem wieder aufzubauen. Lies dieses Buch.

Die Bücher Tobit, Judit und Ester

Diese Bücher erzählen Geschichten aus dem Exil. Man kann sie gut lesen. Tobit und Judit sind nicht in der hebräischen Bibel enthalten.

Erstes und zweites Buch der Makkabäer

Die Bücher der Makkabäer erzählen einen Teil der Geschichte der beiden Reiche, die dem persischen Reich folgen: es waren das griechische und das römische Reich.

Du hast die Geschichte der israelitischen Gemeinschaft unter den drei Reichen von Assyrien (Deportation vom Norden), Babylonien (Deportation vom Süden) und Persien (Rückkehr aus dem Exil) kennengelernt. Die letzten Nachrichten aus jener Zeit sind im Buch Nehemia enthalten und erzählen den Wiederaufbau der Stadtmauer von Jerusalem, um die Jahre 445-450 v. Chr. Durch die Bücher der Makkabäer erhalten wir Informationen über die Ereignisse, die sich in Palästina und in der Region des Mittelmeeres vom Jahre 175 v. Chr. bis ungefähr 135 v. Chr abspielten. Es betrifft also einen Zeitraum von ca. 40 Jahren. Die Bibel gibt keine Auskunft über den Zeitraum zwischen 450 und 175 v. Chr., also 275 Jahre.

Diese zwei Bücher befinden sich nicht in der hebräischen Bibel. Beide erzählen dieselben Ereignisse. Das Buch 2. Makkabäer ist praktisch eine Wiederholung von 1 Makkabäer und erzählt die Geschichte des jüdischen Widerstandes gegen das griechische Reich. Die Familie von Juda Makkabäer leitete diesen Widerstand, deshalb auch der Name der beiden Bücher. Der wichtigste griechische König war Antiochus Epiphanes. Dieser Name solltest du dir merken.

Lies die beiden Bücher und danach meine Erläuterungen:

1 Makkabäer

Alexander der Grosse: Das Buch beginnt mit dem Hinweis auf Alexander der Grosse, der Sohn von Philippus, der „Darius, den König der Perser und Meder besiegte und sein Nachfolger wurde“ (1 Makkabäer 1,1). Dieser Sieg Alexanders in der Schlacht von Arbela (Irak) im Jahre 331 v. Chr., beendete das persisch-medische Reich, welches ca. 200 Jahre dauerte. Mit Alexander begann das griechische Reich.

Antiochus Epiphanes: Aus den Nachfolger Alexanders „ging ein besonders gottloser Spross hervor, Antiochus Epiphanes… Er trat im Jahre 137 der griechischen Herrschaft die Regierung an“ (1 Makkabäer 1,10). Dies entspricht dem Jahr 175 v. Chr. Er wollte die griechische Kultur unter den Juden ausbreiten und „einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen. Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben. Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule… und liessen bei sich die Beschneidung rückgängig machen…usw. (1 Makkabäer 1,13-15). Ein grosser Teil der Juden übernahm die Lebensweise der Griechen (1 Makkabäer 1,43-52).

Der unheilvolle Greuel„: Antiochus Epiphanes entweihte den Tempel und setzte darin die Statue von Zeus, “das unheilvolle Greuel„ (1 Makkabäer 1,54). Der Prophet Daniel hatte 400 Jahre früher von diesem “Greuel„ gesprochen. Er prophezeite, dass “oben auf dem Heiligtum ein unheilvoller Greuel stehen wird„ (Daniel 9,27). Zur Zeit der Makkabäer glaubten die Juden dieses Greuel sei die Götzenstatue Zeus im Tempel. Als Jesus aber über die letzten Zeiten sprach, nahm er diese Prophezeiung Daniels wieder auf und sagte, dass sie nicht unter Antiochus Epiphanes in Erfüllung ging. Er sagte sie werde erst in den letzten Zeiten erfüllt, wenn die Anhänger des Antichrists Jerusalem erobern und viele Jünger Jesus täuschen werden (Matthäus 24,15). Am Ende Antiochus Epiphanes Lebens warfen die Juden dieses “Greuel„ um (1 Makkabäer 6,6-7).

Der König Alexander Balas, ein Heide, weiht Jonatan als hohen Priester der Juden. Dieser war sogar einverstanden! Er hätte es ablehnen sollen, sich durch einen Heiden, der Gott ignoriert, einweihen zu lassen. Auf diese Art wurde der Kult Gottes dargebracht… (1 Makkabäer 10,15-21).

Bund zwischen Juden und Römer (1 Makkabäer 8,1-31/12,1-23/14,16-24/15,15-21). Es war der Beginn des anwachsenden römischen Reiches. Es ist eine Gewohnheit der Zionisten sich mit einer mächtigen Nation zu verbünden, um in Palästina eine Nation zu gründen. Im 20. Jahrhundert wurden sie zu diesem Zweck zuerst die Verbündeten der Engländer, und dann der Vereinigten Staaten.

2 Makkabäer

Das zweite Buch der Makkabäer bildet nicht die Fortsetzung des Ersten. Es erzählt dieselben Ereignisse, endet aber mit der Niederlage Nikanors. Dies entspricht einem geschichtlichen Zeitraum von 15 Jahren und deckt die Kapitel 1-7 des ersten Buches. Die Römer werden darin nicht erwähnt.

Am Ende dieser Lektionen über die historischen Bücher solltest du dir die fünf Reiche, die aufeinander folgten merken:

  1. Assyrisch
  2. Babylonisch
  3. Persisch-Medisch
  4. Griechisch
  5. Römisch

Damit wirst du die Prophezeiungen der Propheten, wie z.B. diejenige Daniels, in welcher er dem König Nebukadnezzar ankündigt, dass der Messias im dritten Reich nach dem Seinen erscheinen wird, besser verstehen (Daniel 2,36-45). Es handelt sich um das römische Reich, unter welchem Jesus geboren ist.

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Die fünf Reiche

Empfehlung

Wir empfehlen das Buch “The Bible unearthed„ (bisher nicht auf deutsch übersetzt): Die neuen Endeckungen der Archäologie, durch die zwei israelischen Archäologen Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman. The Free Press, A division of Simon & Schuster, Inc. (New York, USA), 2001. Diese zwei Archäologen beweisen auf wissenschaftlicher Weise, dass die so genannte Grösse der israelischen und judäaschen Reiche sowie des Tempels von Jerusalem, geschichtlich nicht fundiert ist.

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